Flüge Hotels Pauschalreise Pauschal Mietwagen Rundreisen Kataloge
Ein Klassiker der mauritianischen Küche heißt Dholl Puri, das alle Insulaner gerne und überall verzehren

Ein Klassiker der mauritianischen Küche heißt Dholl Puri, das alle Insulaner gerne und überall verzehren

Foto: pixabay.com

Streetfood in Mauritius Köstliches Dholl Puri aus der Kiste

Würzig, scharf, sehr scharf sogar - und sehr lecker. So schmecken Dholl Puri, die in Mauritius an beinahe jeder Straßenecke verkauft werden und die knatternde Motorräder in jeden Winkel der Insel transportieren. Dholl Puri ist das klassische Streetfood, das man unterwegs aus der Hand isst, und das jeder Mauritius-Urlauber unbedingt probieren sollte.

Die Küche der Insel im Indischen Ozean spiegelt die kulturelle Vielfalt seiner Bewohner wider. Es gibt indische, chinesische, kreolische und französische Gerichte. Die einen behaupten »Cari«, also Curry, mit Gemüse oder Fisch oder Hühnchen sei das Nationalgericht. Andere sind der Ansicht, Biryani, ein Reisgericht, das vor allem in muslimischen Familien gekocht wird, sei typisch für Mauritius. Doch Dholl Puri ist das Gericht, das wirklich alle Mauritianer gerne und überall essen. Es ist blitzschnell zubereitet, preisgünstig, macht wunderbar satt, man bekommt es überall und es schmeckt fantastisch. Dholl Puri sind Snacks, die am Kiosk am Straßenrand und aus einer Kiste, die auf Mopeds befestigt ist, verkauft werden.

Die pikanten Köstlichkeiten stammen aus der indischen Küche. Es sind würzige, dünne Fladenbrote, ähnlich wie Crêpes. Die Fladen werden aus Mehl, zarten, gelben Linsen, den Dholl, sowie Öl gebacken, und an Ort und Stelle mit herzhaftem, feinem Rougaille, einem Tomaten-Chutney, weißen Bohnen in Currysauce sowie unterschiedlich scharfen Soßen gefüllt. Kurkuma und Cumin (Kreuzkümmel) sind seine Grundgewürze. Die ausgetüftelte Gewürzkombination gibt dem Gericht seinen charakteristischen, unverwechselbaren Geschmack. Serviert werden jeweils zwei gefüllte Fladen, die in festerem Papier eingewickelt werden. Man bekommt sie also immer paarweise.

Für manche Familien ist die Herstellung der Dholl Puri die Haupteinnahmequelle. Die Brüder Sudesh und Sailesh Dewa haben aus ihrer Dholl-Puri-Küche sogar eine kulinarische Institution gemacht. Unweit des Gemüsemarkts in Rose Hill sticht die knallgelbe Fassade ihres Eckhauses mit dem roten Vordach sofort hervor. Gelb wie die Fladen, rot wie das Tomaten-Chutney - das sind die Erkennungszeichen von Dewa & Sons. Etwa zehn Mitarbeiter kneten, rollen und backen bis zu 800 Dholl Puri-Pärchen täglich im Akkord, natürlich in gelben Arbeitskitteln mit roten Kragen und Blenden. Ein Pärchen kostet 14 Rupies, das sind etwa 35 Cent.

»Mein Bruder und ich haben den Betrieb von unserem Vater geerbt. Außer hier im Restaurant verkaufen wir unsere Dholl Puri im Arab House in Rose Hill, in Quatre Borne und in der neuen Shopping-Mall Bagatelle in Moka«, berichtet Sudesh von Dewa & Sons. Stolz berichtet er, dass sein Betrieb inzwischen weltweit bekannt sei. »Wöchentlich gehen Bestellungen aus Australien, Kanada, USA, La Reunion und sogar aus Deutschland ein«, sagt der drahtige Mann mit den kurzen, schwarzen Haaren und dem Dreitagebart. Im angrenzenden Restaurant warten bereits am Vormittag die ersten Hungrigen auf frische Dholl. Viele Stammgäste sind darunter. »Bei Dewa gibt es die besten Dholl Puri«, schwärmen sie.

Dewa & Sons hat das beliebte Streetfood Glück und Wohlstand gebracht. Andere kämpfen täglich neu um ihre Kundschaft. Statt in einem festen Verkaufsstand bieten sie ihre Köstlichkeiten vom Moped aus an - Foodbike statt Foodtruck. Mit einer großen Kiste auf dem Gepäckträger voller Dholl-Puri-Fladen und den verschiedenen Saucenschüsseln knattern sie über die kurvenreichen Straßen der Insel zu ihren Kunden.

»Hup, hup, hup!« Schon von weitem ist die Mopedhupe zu hören - der Dholl-Puri-Verkäufer ist da! Auf den Lunch aus der Kiste warten jeden Mittag bereits ein paar Bauarbeiter. Heute gesellen sich noch Gäste aus dem nahen Fünf-Sterne-Luxushotel hinzu. Im Hotel warten zwar erlesene Speisen, aber wer Mauritius mit allen Sinnen erleben möchte, der sollte unbedingt die schicken Resorts mit ihren Annehmlichkeiten auch mal verlassen, und das elegante Tafelsilber und Porzellan eintauschen gegen ein in Papier eingewickeltes feurig-scharfes Dholl Puri - duftend nach tropischen Gewürzen und viel Exotik.

Allgemeine Informationen zu Mauritius: Aviareps Tourism, Josephspitalstr. 15, München, Tel. 089-552533-825, www.tourism-mauritius.mu.

Dholl Puri-Restaurant: Dewa & Sons, Solferion Street, Ecke Leoville L'Homme Street, Rose Hill, sowie in der Shopping-Mall "Bagatelle" in Moka, Tel. 00230-4645646.

Anreise: Nonstopflug mit Condor donnerstags ab München, Hin- und Rückflug ab 630 Euro, ebenfalls Nonstopflug mit Condor ab Frankfurt, Hin- und Rückflug ab 810 Euro (www.condor.com). Ein Direktflug dauert etwa elf Stunden.

Visum: Urlauber aus Deutschland benötigen kein Visum, ein gültiger Reisepass (gültig über das Reiseende hinaus) ist ausreichend. Auch Kinder benötigen einen eigenen Reisepass.

Beste Reisezeit: Von April bis Juni sowie von September bis November sind die angenehmsten Monate mit trockenem, sonnigem und nicht zu heißem Wetter. Aufgrund der Passatwinde ist es an der Ostküste im Vergleich zur Westküste weniger trocken und niederschlagsreicher.

(05.01.2018, srt)

Mehr Reiseberichte ...
Inti-Tours
REISE und PREISE aktuelle Ausgabe
AKTUELLES HEFT kaufen
ABO SHOP
Newsletter
E-Paper freischalten

ÜBERSICHT

SHOP | ABO
Einzelheft | Archiv seit 1987