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In Moskau lassen sich viele Sehenswürdigkeiten auch von der Wasserseite aus entdecken

In Moskau lassen sich viele Sehenswürdigkeiten auch von der Wasserseite aus entdecken

Foto: pixabay.com

Fußball-WM in Russland Zwischen Kreml, Kaukasus und Wolga

Mit Moskau, Sotschi und Kasan warten gleich drei attraktive Spielorte in der Vorrunde der Fußball-WM in Russland auf die DFB-Elf und ihre Fans – und mit Mexiko, Schweden und Südkorea zudem sportlich lösbare Aufgaben.

Der Weg ins WM-Finale am 15. Juli im nagelneuen Moskauer Luschniki-Stadion ist weit für das Team von Joachim Löw. Das liegt nicht nur an den Mitfavoriten Brasilien, Argentinien und Spanien, die die deutsche Nationalmannschaft vom WM-Thron stoßen wollen. Bereits in der Gruppenphase müssen die Mannschaft um Neuer, Hummels, Götze und ihre Fans innerhalb weniger Tage fast 3.000 Kilometer durch das größte Land der Erde zurücklegen. Aber die Reisestrapazen dürften sich zumindest für die zahlreichen Schlachtenbummler lohnen. Denn bei diesem Turnier sind einige Austragungsstädte zu sehen, die sonst nicht unbedingt fettgedruckt auf der Fußball-Weltkarte zu finden sind.

Moskau

Zum Auftakt empfängt Deutschland am 17. Juni in Moskau mit seinen geschätzten zwölf Millionen Einwohnern Mexiko im Luschniki-Stadion. Wie das Spiel ausgeht, steht noch in den Sternen, doch was sicher ist: Ein Großteil der Fans wird mit der Metro zum Spiel anreisen. Das spart nicht nur Zeit auf den chronisch verstopften Moskauer Straßen, sondern ist auch eine Wohltat für die Augen. Denn nirgendwo auf der Welt ist der Nahverkehr schöner anzuschauen. Die prachtvollen U-Bahnhöfe wie zum Beispiel Belorusskaja, Ploshchad Revolyutsii, Komsomolskaya sind jeweils einheitlich in einem Architekturstil wie Barock oder Jugendstil gehalten. Stalin ließ diese »Haltestellen« einst als »Paläste des Volkes« errichten und vermachte der Nachwelt einige der wenigen positiven Relikte seiner Regierungszeit. Nach oben hin ist der Himmel die Grenze: Der 540 Meter hohe Fernsehturm Ostankino ist Europas höchstes Bauwerk. Bolschoi-Ballett und Puschkin-Museum sind für Kunstfans ein Muss, während Geschichtsinteressierte in der früheren Zarenresidenz Kolomenskoje auf ihre Kosten kommen. Die weltberühmte Basilius-Kathedrale gegenüber des Kremls und die gigantische Christ-Erlöser-Kathedrale mit ihren goldenen Kuppeln dürfen in keinem Fotoalbum fehlen. Auch am Thema Shopping kommen Moskau-Reisende schwerlich vorbei. Neben dem weltberühmten Kaufhaus GUM am Roten Platz erfreut sich die traditionsreiche Einkaufsstraße Arbat großer Beliebtheit. Wer eine Verschnaufpause von der Großstadt benötigt, sollte sich mit einem Regionalexpress ins Umland absetzen. Hier erwartet die Besucher der Goldene Ring, eine Reihe altrussischer Städte und Dörfer wie Jaroslawl, Susdal oder Uglitsch.

Sotschi

Gut 1.400 Kilometer weiter südlich und sechs Tage später ist Schweden der Gegner im Olympiastadion von Sotschi. Über den Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2014 äußerte sich Tennisidol Maria Scharapowa folgendermaßen: »Ich liebe es, dass man im Schwarzen Meer schwimmen gehen und anschließend in den Bergen Ski fahren kann«. Ob Russlands Tennis-Superstar auch unter den knapp 48.000 Zuschauern im Fisht-Stadion gegen die Nordmänner die Daumen drücken wird? Fest steht jedenfalls: Der Bade- und Kurort am Schwarzen Meer gehört zu den Urlaubshochburgen der »Russischen Riviera« und bietet Eindrücke der besonderen Art: Von den Stränden aus sind die schneebedeckten Gipfel des Kaukasus gut sichtbar. Besaß Sotschi mit seinen Heilquellen und Sanatorien lange Zeit besonders bei Kurgästen einen guten Ruf, finden heute auch Aktivurlauber jede Menge Möglichkeiten, sich zu entfalten. Das geschieht in einem angenehmen subtropischen Klima, ähnlich wie es an der Côte d'Azur herrscht. Motorsportfans ist das »Sochi Autodrom« inzwischen ein Begriff. Auf der neuen Rennstrecke jagen die Formel-1-Stars am 30. September nach WM-Punkten.

Kasan

In der entgegengesetzten Himmelsrichtung liegt Kasan, mehr als 1.500 Kilometer von der Schwarzmeerküste entfernt. Südkorea heißt der Gegner der deutschen Elf in der Kasan-Arena. Ausgerechnet in Tatarstans Hauptstadt geht es im letzten Vorrundenspiel gegen den WM-Vierten von 2002 um den Gruppensieg. Eine deutschstämmige Zarin schwärmte einst: »Diese Stadt ist nach Moskau zweifellos die erste Stadt Russlands«. Das prächtige Kasan an der Wolga war schon der legendären Katharina der Großen, einer geborenen von Anhalt-Zerbst, ein großes Lob wert. Es ist ein Zentrum des Islams in Russland, der dort in toleranter Ausprägung existiert. Kirchtürme und Minarette prägen einträchtig nebeneinander die Stadtsilhouette. Gebäude und Plätze aus dem 18. und 19. Jahrhundert sind im Stil des Barock, Klassizismus und Eklektizismus gestaltet, aber auch tatarisch beeinflusst. Die Kul-Scharif-Moschee und die Erlöserkirche korrespondieren farblich wunderbar am Wolgaufer in Blau und Weiß. Das wichtigste Bauwerk ist jedoch Ausdruck weltlicher Macht. Der imposante Kasaner Kreml aus dem 16. Jahrhundert zählt zum Unesco-Welterbe. Den eher zeitgenössischen Freuden des Lebens gehen die Fans auf der Flaniermeile Baumanstraße nach. Die Fußgängerzone beheimatet zahlreiche Geschäfte, Restaurants, Cafés, Denkmäler, Banken, Museen und Theater.

Anreise: Ab Sommer fliegt airBaltic fünf Austragungsorte der Fußball-WM in Russland via Riga an, u.a. auch alle Spielorte der deutschen Mannschaft. Infos unter www.airbaltic.com. Alternativ bedient die Lufthansa u.a. von Düsseldorf oder Frankfurt auch Moskau und St. Petersburg (www.lufthansa.com). Aeroflot fliegt von Berlin nach Moskau (www.aeroflot.ru/de-de).

Eintrittskarten: Die aktuelle Beantragungsphase dauert noch bis zum 31. Januar 2018. Die Zuteilung erfolgt zwischen 13. März und 3. April 2018. Der Direktverkauf beginnt am 18. April 2018. Registrierung unter http://de.fifa.com/worldcup/organisation/ticketing.

Einreisebestimmungen: Für die Einreise in die Russische Föderation ist ein Visum erforderlich, das bei der Botschaft oder einem Konsulat beantragt werden muss. Bei organisierten Reisen übernimmt in der Regel der Veranstalter diese Formalitäten. Das Visum kostet derzeit offiziell 84 Euro, die Bearbeitung dauert 10 bis 12 Werktage. Infos unter www.russische-botschaft.de.

Fan-ID: Die Fan-ID ersetzt das Visum für die Zeit der Fußballweltmeisterschaft und berechtigt zum Eintritt in die Stadien. Mit ihr besitzen die Fans das Recht, sich über einen Monat in Russland aufzuhalten. Einreisestart ist zehn Tage vor dem ersten Spiel. Die Ausreise ist spätestens zehn Tage nach Abschluss der WM anzutreten. Die Fan-ID berechtigt zum kostenlosen Reisen zwischen den Spielorten und Gratis-Nutzen des öffentlichen Nahverkehrs an den Spieltagen. Registrierung nach Erwerb einer Eintrittskarte unter www.fan-id.ru.

Fortbewegung: Einige der WM-Städte wie Moskau oder Kasan liegen entlang der Strecke der Transsibirischen Eisenbahn und können so bequem erreicht werden, zum Beispiel mit dem Berliner Veranstalter Lernidee, Kurfürstenstr. 112, 10787 Berlin, Tel. 030-78600-00, www.lernidee.de.

Organisierte Reisen: Reisen zu den WM-Spielen inklusive Tickets, Flug und Unterbringung organisiert beispielsweise Vietentours, Bussardweg 18, 41468 Neuss, Tel. 0211-17-7000, www.vietentours.de.

(21.12.2017, dpa)

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