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Ja, definitiv schöner als der Stadtpark. Und mit guter Planung geht bei der Bergwanderung auch nichts schief.

Ja, definitiv schöner als der Stadtpark. Und mit guter Planung geht bei der Bergwanderung auch nichts schief. Foto: Wolfgang Ehn/DAV/dpa-tmn

Nur nichts überstürzen Die Bergwanderung richtig planen

So langsam aber sicher beginnt die Wandersaison in den Bergen. Eine Tour im Gebirge erfordert Planung von Strecke, Proviant und Ausrüstung. Und einen kühlen Kopf, wenn es mal brenzlig wird.

Bergwanderungen versprechen Ruhe, Natur und grandiose Ausblicke. Mit einem Spaziergang im heimischen Park sind sie nicht zu vergleichen.

Gerade Einsteiger sollten jedoch nüchtern bleiben und ihre Wanderpremiere in den Bergen lieber etwas gemächlicher angehen, rät Stefan Winter vom Deutschen Alpenverein (DAV). Hier sind seine Tipps für die Tourenplanung.

1. Die richtige Strecke

Nur das auswählen, was man beherrscht. So lautet die Devise bei der Wegstrecke. Allerdings braucht es dafür eine gewisse Erfahrung. Einsteigern empfiehlt Winter, mit den einfachsten Wegen zu beginnen und sich langsam vorzutasten.

Dabei hilft ein aus Skigebieten bekanntes Bewertungssystem: Blau für einfache Routen, Rot für mittelschwere, Schwarz für schwere. In Bayern, Österreich, der Schweiz sowie Südtirol in Italien ist das System auch bei Wanderrouten verbreitet, sagt Winter.

«Blau ist ein einfacher Bergweg, wo man nicht abstürzen kann. Rot ist mittelschwer und birgt teilweise schmale Passagen mit Absturzgefahr», erklärt er. «Schwarz sind schwere Bergwege mit Absturzgefahr, die sehr steil sein können. Hier braucht man manchmal auch die Hände zum Festhalten.»

Sein Rat: Wer regelmäßig Sport treibt, keine Vorerkrankungen hat und unter 40 Jahre alt ist, kann aus dem Stegreif mit einfachen Bergwanderungen beginnen. «Alle anderen sollten sich erst einmal ärztlich durchchecken lassen und dann zunächst an geführten Wanderungen teilnehmen.»

Bei der Länge der Route entscheidet nicht nur die Kilometerstrecke, sondern auch die Anzahl der Höhenmeter. Vor allem beim Aufstieg. «Nach oben gehen ist das Anstrengende», sagt Winter.

Ebenfalls zur Planung gehört, den Wetterbericht aufmerksam zu lesen und sich gegebenenfalls - etwa über den lokalen Fremdenverkehrsverein - über den Zustand der Wege zu informieren.

2. In der Gruppe

Oft geht man gemeinsam in die Berge. Dabei gilt laut Winter eine alte Grundregel: «Das Tempo gibt immer der Schwächste vor.» Wichtig ist, sich vorher über das Motiv der Gruppe klar zu werden. Sind kleinere Kinder oder ältere Menschen dabei, dürfte es weniger um eine sportliche Herausforderung, sondern eher um Genuss und Erholung gehen. Hier ist wohl die gemütliche Runde mit Spielplätzen am Weg und längerer Hütteneinkehr die bessere Wahl.

3. Die Ausrüstung

Das A und O sind die Schuhe, sagt Winter. «Die sollten knöchelhoch sein und feste Profilsohlen besitzen. Das schützt am besten vorm Ausrutschen.» Mit weichen Joggingschuhen findet man im Gebirge keinen guten Halt. «Wenn einer in der Jeans wandern geht, habe ich damit weniger ein Problem, als wenn jemand mit Sneakers losläuft.»

4. Proviant einpacken

Vier bis sechs Stunden dauert eine durchschnittliche Alpenwanderung mit Auf- und Abstieg, schätzt Winter. Das geht an die Substanz. Um nicht zu unterzuckern, sollte man rechtzeitig trinken und essen: «Idealerweise immer, bevor man Hunger und Durst entwickelt.»

Konkret rät er: Vor dem Start ausgiebig frühstücken und spätestens alle zwei Stunden etwas zu sich nehmen, seien es Müsliriegel, eine Banane oder ein belegtes Brot. Dazu mindestens jede Stunde eine Trinkpause einlegen.

5. Im Notfall

Erschöpfung, Orientierungslosigkeit, Stürze - wer bei der Bergwanderung in Not gerät, sollte Ruhe bewahren, Pause machen, sich gegebenenfalls von anderen Wanderern helfen lassen. Im Ernstfall ruft man die 112 an. Die Notrufnummer funktioniert europaweit. «Da kommt man überall an eine Rettungsleitstelle, die informiert die Bergwacht.»

Bis zum Eintreffen der Helfer sollte man sich warme Kleidung anziehen, in eine windgeschützte Lage gehen, sich möglichst aus absturzgefährlichem Terrain zurückziehen, sich beruhigen und etwas essen und trinken. «Keine unüberlegten Kurzschlusshandlungen», sagt Winter.

Um Notlagen zu vermeiden, reflektieren Wanderer unterwegs am besten regelmäßig: Sind alle fit, sind wir auf dem richtigen Weg, sind wir im Zeitplan? Wenn es dabei Punkte gibt, bei denen einem unwohl wird, sollte man das nicht übergehen, mahnt Winter. Das gelte auch für eintretende Müdigkeit. Er stellt klar: «Oft ist Verzichten und Umkehren besser, als eine Tour mit Gewalt durchziehen.»

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