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Für mehr Lebendigkeit: Völkl hat in seinem neuen Modell Blaze 114 nur im Bindungsbereich Titanal verbaut.

Für mehr Lebendigkeit: Völkl hat in seinem neuen Modell Blaze 114 nur im Bindungsbereich Titanal verbaut. Foto: Syo Van Vliet/Völkl/dpa-tmn

Alles unter Kontrolle Das sind die Ski-Neuheiten der Saison

Gutmütig und zugleich sportlich, tiefschneetauglich und zugleich pistenbereit: Bei Skiern geht es zunehmend um Vielseitigkeit, wie ein Blick auf neue Modelle dieser Saison zeigt.

Bei den Ski geht ein Trend hin zum Alleskönner. «Zunehmend werden Know-how und Material aus dem Rennsport mit Formen und Vorspannungen von Einsteiger-Ski gemischt», sagt Andreas König vom Deutschen Skiverband (DSV).

«Daraus ergeben sich Produkte, die gutmütig sind und einfach zu fahren.» Man brauche wenig Kraft, fühle sich sicher und büße dennoch nicht an Fahrspaß ein.

Wie das erreicht wird: zum Beispiel mit unterschiedlichen Vorspannungen im Ski - sogenannten Rockern und Chambers. Dadurch wird die Kantenauflage einerseits so optimiert, dass der Ski gutmütig ist und Fahrfehler eher verzeiht, wenn man den Schwung mal nicht gut setzt, weil die Kraft nachlässt.

Zugleich büßen die Ski andererseits trotzdem nicht an Performance ein. Sie bieten also auch auf hartem Grund bei sportlicher Fahrweise den Halt, den man dann braucht. Diesen Spagat beherrschten immer mehr Ski mittlerweile, so König.

Dafür müsse man auch nicht unbedingt auf das Highend-Produkt gehen, so der DSV-Fachmann. «Der Endverbraucher sollte offen für einen Performance Ski oder einen Sport Carver sein. Und er wird erstaunt sein, wie viel so ein Ski eigentlich kann.»

Auch diese Saison kommen neue Modelle auf den Markt, die innovative Konstruktionen versprechen:

Primetime auf der Piste

Elan zum Beispiel bringt die Primetime-Serie heraus - eine Kollektion von je vier Herren- und Damenmodellen für alle Könnensstufen. Das Innenleben dieser Ski ist darauf ausgelegt, dass jede und jeder unabhängig vom Fahrlevel Kontrolle in den Kurven hat, so der slowenische Hersteller.

Dafür sorgen soll unter anderem das sogenannte Amphibio-Profil der Bretter. Das bedeutet: Die Innenkanten haben ein Camberprofil, also eine Wölbung - das soll Elan zufolge für Kantengriff und Stabilität sorgen. An den Außenkanten findet sich ein Rockerprofil, also eine Aufbiegung des Ski nach oben. Das soll den Ski fehlerverzeihender machen, die Schwungeinleitung vereinfachen und schnellere Kantenwechsel ermöglichen, erläutert der Hersteller.

Der mit zwei Titanallagen umfasste Holzkern wiederum hat an der Innenseite ein dickeres Profil und stärkere Materialien verbaut - das soll unter anderem den Kantengriff verbessern. Seine Außenkante aber habe an den Enden ein dünneres Profil, was den Ski leichter lenkbar machen soll. Elan nennt diese Kerntechnologie Dual Density.

Lebendig und flexibel

Völkl will mit dem neuem Blaze 114 «besondere Zuverlässigkeit» in jeder Art von Schnee bieten und mühelos große Schwünge auf der Piste oder lange Kurven im Tiefschnee ermöglichen: Dafür soll der offene Radius an Schaufel und Ski-Ende in Kombination mit einem Tip & Tail-Rocker sorgen, die Ski sind also vorn und hinten gebogen.

Zudem ist laut dem deutschen Hersteller nur im Bindungsbereich 0,3 Millimeter dünnes Titanalblech verbaut, das die Kraftübertragung beim Einleiten der Kurve unterstützen soll. Vorn und hinten aber ist kein Titanal verbaut - das soll die Ski lebendiger und flexibler machen.

Go-Kart-Feeling für Fortgeschrittene

Rossignol spricht mit der neuen Forza-Linie alle an, die rasant die Pisten hinab carven wollen. Die Ski sind stark tailliert, der französische Hersteller schreibt in dem Zusammenhang von «Supersize Sitecuts», die mehr Lenkkraft in den Kurven bringen sollen. Damit die Bretter bei hohem Tempo nicht verreißen, soll die sogenannte Line Control Technology für Stabilität sorgen.

Die Forza-Modelle mit ihren übergroßen Abmessungen zielen eher auf erfahrene Fahrerinnen und Fahrer, das gilt insbesondere für das Topmodell Forza 70+ Master.

An Sportliche richtet sich auch die neueste Auflage des Speed Master SL von Dynastar, einer weiteren französischen Marke. Das Modell sei das Aushängeschild der Speed-Serie, so der Hersteller. Für maximalen Griff im Schnee sollen hier etwa die vertikalen Kanten über die gesamte Skilänge hinweg sorgen - Full Sidewall heißt diese Konstruktionsweise. Im Zusammenhang mit dem neuen Modell schreibt Dynastar von «Go-Kart-Feeling». Da weiß man, wohin die Reise mit diesen Brettern an den Füßen geht.

Moderne, weiche All-Mountain-Ski

Für abseits der Piste sind die beiden neuen Freeride-Modelle namens Rustler und Sheeva gedacht, die die österreichische Marke Blizzard in dieser Wintersaison auf den Markt bringt. Auch hier wird unter anderem am Titanaleinsatz gefeilt: Die Schicht verfüge bei diesen Ski im vorderen Bereich nun über einen verjüngten Rahmen, der einen einfacheren Auftrieb bringen soll, während er hinten konstant breit sei. Das wiederum soll mehr Halt bringen.

Die Modelle sind in drei Breiten erhältlich: Während die 11er-Ski eher für Profi-Freerider gedacht sind, richten sich die schmaleren 10er- und 9er-Modelle an Skifahrerinnen und Skifahrer mit progressivem Fahrstil, so Blizzard. Sie seien einfach in ihrem Gebrauch, stabil und vielseitig in allen Bedingungen - man könnte sie als eine Art moderne, weiche All-Mountain-Ski bezeichnen, so Blizzard-Produktmanager Gianluca Bisol.

Mach' keinen Flachs! Oder doch?

Vielseitige Einsatzmöglichkeiten verspricht auch der kanadische Hersteller Ferreol für sein neues Modell Surfeur 112. In erster Linie für den Tiefschnee-Einsatz gedacht, soll es auch auf hartem Schnee außergewöhnlich gut zu fahren sein.

Was den Surfeur 112 besonders macht, ist sein Innenleben: Anstelle von Fasern aus Fiberglas oder Carbon zur Verstärkung der Bretter hat Ferreol Flachsfaser eingesetzt. Unter anderem deshalb gab es für den Ski einen Ispo-Award, mit dem die Macher der Sportartikelmesse in München (bis 30. November) aus ihrer Sicht besonders innovative Produkte auszeichnen.

Anomalie als Ausblick

Und es wird weiter gefeilt am Innenleben der Bretter: Blizzard hat mit der Serie Anomaly schon eine Neuheit für die Wintersaison 2024/25 vorgestellt. Statt wie bei gewöhnlichen Ski, wo es in durchgängigen Lagen verbaut sei, sei das Titanal der Länge nach durchgeschnitten und auf verschiedenen Ebenen im Ski platziert.

Vier Titanalschichten versteckten sich auf drei Ebenen im Anomaly, so Blizzard. Der erwünschte Effekt in dem All-Mountain-Ski, na klar: verbesserte Kantenführung, mehr Stabilität und Lebendigkeit. Die Entwicklung der Alleskönner, sie schreitet weiter voran.

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