Festung von Shali in der Altstadt Siwa Foto: Ivenks/Depositphotos
Geheimtipp oder überlaufen? Die letzten echten Paradiese für Individualreisende
Wer nach einem Reiseziel sucht, das noch nicht überlaufen ist, muss sich daher wesentlich intensiver mit der Planung beschäftigen. Gibt es sie überhaupt noch, die unberührten Paradiese für Individualreisende? Und wenn ja – wo sind sie zu finden?
Der Reiz des Unbekannten – Warum wir nach versteckten Orten suchen
Das Bedürfnis, Neues zu entdecken, ist tief in uns verankert. Doch was passiert, wenn nahezu jeder Fleck der Erde bereits auf Instagram dokumentiert ist?
Viele Reisende verspüren eine wachsende Sehnsucht nach Ursprünglichkeit. Nach Orten, die noch nicht von Reisegruppen in Flip-Flops erobert wurden. Natur, Ruhe und Authentizität stehen für immer mehr Menschen im Fokus.
Während klassische Ziele wie Bali oder die Malediven inzwischen fest in der Hand des Massentourismus sind, gibt es durchaus noch Länder, die mit ihren atemberaubenden Landschaften, dem kulturellem Reichtum und einer Prise Abenteuer locken – ohne dass sich der beste Aussichtspunkt mit dutzenden Selfie-Sticks geteilt werden muss.
Unterschätzte Reiseziele: Wo sich Einsamkeit noch genießen lässt
Ein Beispiel für einen häufig übersehenen Geheimtipp liefert die westliche Wüste Ägyptens. Abseits der Pyramiden von Gizeh oder der Strände am Roten Meer erstreckt sich eine beeindruckende Landschaft mit unberührten Oasen wie Siwa.
Diese faszinieren nicht nur wegen ihrer jahrtausendealten Geschichte, sondern bieten auch eine fast meditative Ruhe. Hier lässt sich in heißen Quellen baden, zwischen endlosen Sanddünen wandern oder in traditionellen Lehmhäusern übernachten – fernab jeglicher Touristenschwärme. Entdecken Sie die Geheimnisse Ägyptens mit Voyage Privé und erleben Sie eine Seite des Landes, die viele Reisende übersehen.
Eine natürliche Warmwasserquelle in der Oase Siwa, umgeben von Palmen und Wüstenzauber Foto: DatsenkoMarina/Depositphotos
Daneben bieten aber auch noch einige andere Länder weitgehend unberührte Rückzugsorte. In der Mongolei ist es etwa noch immer möglich, wochenlang durch endlose Grassteppen zu reisen, ohne auch nur einer Menschenseele zu begegnen. Wer sich für Natur und Nomadenkultur interessiert, kann sogar in einer traditionellen Jurte übernachten und sich von dem unendlich scheinenden Sternenhimmel in den Bann ziehen lassen.
Naturjuwelen statt Touristenhochburgen: Diese Orte sind noch verschont
Ein weiteres unterschätztes Ziel ist Madagaskar. Die viertgrößte Insel der Welt ist nicht nur die Heimat zahlreicher endemischer Tierarten, wie etwa der berühmten Indri-Lemuren − sie ist auch ein Paradies für Abenteurer. Abseits der bekannten Allée des Baobabs sind unberührte Strände, dichte Regenwälder und bizarr geformte Kalksteinformationen wie die Tsingy de Bemaraha zu finden, die nur wenige Reisende zu Gesicht bekommen.
Hängebrücke im Nationalpark von Tsingy de Bemaraha Foto: Photosimo/Depositphotos
Sogar in Europa gibt es noch Orte, die vom Massentourismus weitgehend unberührt sind. Die Äußeren Hebriden vor der schottischen Küste sind ein Beispiel dafür. Kilometerlange Sandstrände mit türkisblauem Wasser erinnern eher an die Karibik als an das raue Schottland. Die Abgeschiedenheit sorgt dafür, dass sich nur wenige dorthin verirren. Wanderer und Ruhesuchende finden hier einen der letzten echten Geheimtipps in Europa.
Wie lange bleiben Geheimtipps noch Geheimtipps?
Die Frage ist: Wie lange bleiben solche Reiseziele noch unentdeckt? Die sozialen Medien beschleunigen die Bekanntheit bislang unberührter Regionen immens. Was heute als Geheimtipp gilt, kann also morgen also schon das nächste Hype-Ziel sein.
Die Lösung dafür? Nachhaltiger und bewusster Tourismus. Reisende, die sich für wenig erschlossene Orte interessieren, nehmen einen positiven Einfluss − sofern sie sich respektvoll gegenüber Natur und Einheimischen verhalten.
Wer also dem Massentourismus entfliehen will, muss bereit sein, auch mal abseits der klassischen Routen zu reisen. Die versteckten Paradiese gibt es noch – man muss nur wissen, wo man sie findet.
(18.03.2025, pi)