Rabatte, Angebote und Co. Warme Urlaubstrends für Weihnachten und die Winterferien
Haben Sie schon eine Idee, wo es in den Winterferien hingehen soll? Wollen Sie Weihnachten im Warmen verbringen? Viele Menschen haben sich dazu schon ihre Gedanken gemacht und bereits Urlaub gebucht. Und wer noch nicht so weit ist, erfährt hier alles zur anstehenden Wintersaison: Rabatte, Trends, Angebote und Spartipps für die Auszeit von der Kälte.
Wann geht die Wintersaison los?
Bei den Veranstaltern in der Regel ab 1. November. Die Weihnachts-, Winter- und Osterferien fallen also in die Wintersaison, denn sie läuft meist bis Ende April. Ab 1. Mai beginnt dann wieder die touristische Sommersaison.
Wie entwickeln sich die Preise für Reisen im Winter?
Sie steigen nicht stark und mancherorts fallen sie sogar im Vorjahresvergleich – so lässt sich eine Umfrage des dpa-Themendienstes unter großen Veranstaltern zusammenfassen.
- Bei der Dertour-Gruppe, zu der neben Dertour auch die Marken ITS und Meiers Weltreisen zählen, spricht man von einem weitestgehend stabilen Preisbild mit Preisanstiegen im niedrigen einstelligen Bereich.
- Tui Deutschland beschreibt die Preisentwicklung im Winter als moderat und analog zur Inflation. Österreich, Ägypten, Thailand, die Vereinigten Arabischen Emirate und Kuba blieben als Reiseziele sogar «preisstabil».
- Nur leicht gestiegene Preise berichtet auch die Anex-Gruppe mit ihren Marken Anex Tour, Neckermann Reisen, Bucher Reisen und Öger Tours. Preiserhöhungen in Ländern wie Spanien, Portugal, der Türkei und Ägypten lägen zwischen 3 und 5 Prozent.
- Bei Alltours teilt man mit, die Entwicklung der Preise für Pauschalreisen variiere stark je nach Reiseziel. Viele Destinationen sind bei dem Düsseldorfer Flugreisespezialist im Vergleich zum Vorjahr günstiger geworden. Die Durchschnittspreise für Fernreisen etwa seien um 7 Prozent gesunken. Reisen nach Ägypten sind 2024 im Schnitt um 2,5 Prozent günstiger. Mallorca ist im Vergleich zu 2023 preisstabil. Ein wenig mehr Geld kosten demnach Reisen auf die Kanaren und in die Türkei, durchschnittlich 3,5 Prozent.
Was gibt es an Frühbucher-Rabatten?
Je nach Land und Zeitpunkt sind noch hohe Nachlässe drin, wenn man bald bucht. Gerade für Ägypten nennen die Veranstalter teils Rabatte von bis zu 50 Prozent. In anderen Regionen fallen die Rabatte geringer aus.
Wer noch mit einer frühen Buchung sparen will, kann laut einer Anex-Sprecherin zum Teil noch bis Ende September die höchsten Rabatte erzielen – in der Regel, denn: «Hotels haben hier unterschiedliche Fristen.» Auch Alltours nennt Ende September als Datum für Rabatte von bis zu 35 Prozent. Bei einer Buchung im Laufe des Oktobers seien noch bis zu 15 Prozent drin, danach liefen die Rabatte für die Wintersaison aus.
Nicht immer gibt es solche Buchungsstichtage, bis zu denen Ermäßigungen gelten. Darauf weist Dertour hin. Teilweise sind die Rabatte dort auch nach Zeiträumen gestaffelt – etwa, wenn man 30, 45, 60 oder 90 Tage vor Abreise bucht und dadurch Nachlässe erhält.
Die Idee hinter den Rabatten: Wenn viele Menschen möglichst frühzeitig Urlaub buchen, ist das für Veranstalter gut, weil sie den Großteil ihrer Flug- und Hotelkontingente mit großem Vorlauf einkaufen und ihnen zeitige Buchungen eine gewisse Planungssicherheit bringen.
Aber auch wenn die Frühbucherrabatte attraktiv klingen: Wie viel man durch sie am Ende wirklich spart, lässt sich kaum transparent herausfinden. Darum gilt immer der Rat, sich nicht nur von den Prozenten leiten zu lassen, sondern nüchtern Reisepreise miteinander zu vergleichen und darauf zu achten, ob auch alle gewünschten Leistungen inbegriffen sind. Transfers vom Flughafen zum Hotel etwa.
Mit Blick auf den Winter gebe es überall noch gute Verfügbarkeiten und für unterschiedliche Reisewünsche passende Angebote, heißt es bei Dertour. «Wer sich ein sein Wunschhotel im Wunschzeitraum sichern möchte, sollte jedoch so früh wie möglich buchen.»
Wann und wohin: Was sind die Trends?
Immer mehr Urlauber tendieren wieder zum früheren Buchen. Tui sieht einen starken Frühbuchertrend, der dem größten deutschen Veranstalter bislang ein zweistelliges Buchungsplus im Vergleich zur vorherigen Wintersaison beschert. Auch Alltours sieht Zuwächse im zweistelligen Bereich, bei der Dertour-Gruppe lagen die Gesamtgästezahlen für den Winter Anfang September 40 Prozent über dem Vorjahr.
Auch für die Osterferien, die 2025 größtenteils auf den April fallen, sei die Buchungslage schon sehr erfreulich, heißt es etwa bei Dertour. Die Buchungszahlen haben sich demnach im Vergleich zum Vorjahr sowohl auf der Fern- als auch auf der Kurz- und Mittelstrecke im Schnitt mehr als verdoppelt, so der zweitgrößte deutsche Veranstalter.
Bei alldem spielt natürlich die FTI-Pleite aus dem Frühsommer eine Rolle: Kunden, die vorher womöglich bei dem nun insolventen Veranstalter gebucht hätten, suchen sich für ihre Reisen jetzt einen anderen Anbieter und bescheren Tui, Alltours und Co damit Zuwächse. Flug- und Hotelkontingente, die FTI hatte, wandern ebenfalls zu den Mitbewerbern.
Die Türkei, Tunesien und Ägypten bieten auch im Winter mildes Klima – und entwickeln sich laut Dertour zu zunehmend gefragten Reisezielen über das ganze Jahr. Überhaupt geht der Trend zu einer längeren Saison in vielen Sonnenzielen, etwa in Griechenland mit früherem Start im Frühling und einer längeren Dauer mit Angeboten bis in den Spätherbst hinein.
«Wir fördern die Entwicklung neuer Ganzjahres-Destinationen ausdrücklich», sagte Dertour-Zentraleuropa-Chef Ingo Burmester. «Auch vor dem Hintergrund der Overtourism-Diskussion halten wir eine Verlängerung der Saison in beliebten Destinationen für sinnvoll, um Urlaubsströme ganzjährig besser zu verteilen.» Der Begriff Overtourism beschreibt, kurz gesagt, die negativen Auswirkungen des Massentourismus.
Was ist über Weihnachten, Silvester und den Winterferien gefragt?
Klar, viele zieht es in den Winterferien in die Berge zum Skifahren. Und zu Silvester herrscht eine «Sondersaison», so Tui, während der Städtereisen sehr beliebt sind, etwa nach New York, London, Dubai, Berlin oder Hamburg.
Unter den europäischen Winterzielen abseits der Berge liegt Spanien, insbesondere die Kanaren und Mallorca, laut den Veranstaltern in der Buchungsgunst der Urlauber für die Ferientermine oft ganz vorn, gefolgt unter anderem von der Türkei.
Viel Angebot, aber auch Urlauber-Nachfrage besteht für Ägypten. Trotz des Nahost-Konfliktes habe sich das Land schon im vergangenen Jahr zum zweitstärksten Ziel im Winter entwickelt, heißt es bei Alltours. Für die kommende Wintersaison plant der Veranstalter dort nach eigenen Angaben ein weiteres Wachstum von mehr als 50 Prozent und ein Volumen von mehr als 100.000 Gästen.
Ägypten werde boomen, sagt auch Branchenexperte Michael Buller mit Blick auf die Wintersaison – mit einer Einschränkung: «Man muss natürlich beobachten, was im Nahen Osten passiert. Wenn die Situation dort weiter eskaliert, könnte das die Nachfrage negativ beeinflussen», so der Vorstand des Verbands Internet Reisevertrieb (VIR), der die Interessen der Digital-Touristik vertritt. Ägypten grenzt an Israel und den Gaza-Streifen und ist auch als Vermittler zwischen Israel und der Hamas aktiv.
Bei den Fernreisezielen liegen Thailand, Länder im Indischen Ozean wie die Malediven, Länder in der Karibik wie die Dominikanische Republik, Nordamerika und die Vereinigten Arabischen Emirate vorn. «Wir sehen eine starke Nachfrage nach exotischen Reisezielen. Die größere Flugkapazität im Markt macht exotische Reisen im kommenden Winter preislich attraktiv», sagte Tui-Deutschland-Chef Stefan Baumert.
Welche Spartipps hat der Profi?
VIR-Vorstand Michael Buller rät, neben Pauschalreise-Angeboten auch stets zu schauen, was es kostet, wenn man etwa Flüge und Hotel einzeln bucht. In Summe kann das einiges sparen, allerdings verzichtet man dann auf die bessere reiserechtliche Absicherung, die eine Pauschalreise vom Veranstalter bietet. Das muss man abwägen.
Zudem empfiehlt der Reisevertriebsprofi, auch die Lebenshaltungskosten vor Ort in den Blick zu nehmen und nicht nur die Kosten für Flug und Hotel. «In den USA zum Beispiel sind die Verbraucherpreise explodiert. Es ist verrückt, was man dort für Lebensmittel oder Restaurantbesuche teils zahlt.»
Viele andere Ziele, auch in der Ferne, sind in diesem Punkt wesentlich günstiger als Deutschland. Dort bekommt man für verhältnismäßig wenig Geld viel an Waren und Dienstleistungen. «Gerade dann können sich auch Ferienhäuser lohnen, oder Unterkünfte ohne Verpflegung», so Buller. Umgekehrt gilt: Bei teuren Lebenshaltungskosten im Reiseland zahlt sich ein Hotel mit All-inclusive besonders aus.
Einen Anhaltspunkt liefert etwa das Statistische Bundesamt mit seinen internationalen Preisvergleichen, die online abrufbar sind.