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British Columbia, Kanada

In British Columbia findet trifft man auf eine einzigartige Natur

Kanada-Reise Diese neun traumhaften Reiseziele bieten Abenteuer und Kultur

REISE & PREISE stellt neun Reiseziele in Kanada vor, die nicht jeder Kanada-Urlauber kennt.

Kanadas Regenwald in British Columbia

Leise tuckern die beiden Schlauchboote zur Mündung des Khutze River in den Fjord. Niemand muss zur Ruhe aufgefordert werden. Ist das der erregende Schauer vor der Begegnung mit den großen Bären? Plötzlich tauchen neben einem umgefallenen Baum zwei braune Ohren auf. Ein mächtiger Schädel folgt, mit zwei kohlschwarzen Augen und einer hellbraunen Schnauze, aus der ein Bündel Gras hängt.

Der Great Bear Rainforest in BC zählt zu den größten gemäßigten – und letzten verbliebenen – Regenwäldern der Erde. Er ist größer als die Schweiz. Hunderte von Tierarten sind an seiner zerfransten Küste zu Hause, darunter Berglöwen, Wölfe, Lachse, Wale und eine der letzten gesunden Grizzlypopulationen Nordamerikas sowie der nur hier lebende weiße Kermode-Bär. Nicht umsonst wird der Great Bear Rainforest deshalb auch „Kanadas Serengeti“ genannt. Straßen gibt es nicht: Die Coast Mountains sind zu steil, die Fjorde zu tief. Sieben Meter hohe Gezeiten und Stürme aus Alaska geben den Ton an, und eine Tausende Kilometer lange Dünung, die gegen diese Küste anrennt, dann verdampft und den Regenwald auch an schönen Tagen in dichten Nebel hüllen kann. Der Great Bear Rainforest reicht von den Discovery Islands vor Vancouver Island bis nach Alaska. Die einzige Möglichkeit, diese märchenhafte Region zu erleben, ist an Bord kleiner Schiffe. Mehrtägige Touren werden ab Prince Rupert und Bella Bella aus angeboten.


Neufundland

Viele Eisschollen laufen vor der Küste auf Grund



Eisberge in Neufundland & Labrador

Sein kaltes Funkeln und Glitzern, das Türkis und Smaragdgrün in seinen offenen Flanken, seine messerscharfen Kanten und Spitzen, seine blütenweiße, pure Masse: Nichts ist einprägsamer als die Sichtung des ersten Eisbergs! Er treibt aus der Vergangenheit vorbei und lässt einen erschauern, wenn sein kalter Atem das Gesicht berührt. Die Existenz der weißen Riesen begann während der letzten Eiszeit vor 12.000 bis 15.000 Jahren. Auf den Weg nach Kanada machen sie sich nach ihrem Abbruch von einem Gletscher an der Westküste Grönlands. Ihre Reise mit dem Labradorstrom nach Süden auf der Iceberg Alley an der Nordostküste Neufundlands vorbei nach Süden dauert rund zwei Jahre. Schmelzend, knirschend und knackend und gezeichnet von immer größeren Rissen treiben viele von ihnen dank starker Winde und Gezeiten auf die Felsenküsten zu und laufen dort auf Grund - zur Freude der „Iceberg Chaser“. Das sind die Eisberg-Touristen, die nur darauf warten, bis diese oft viele Stockwerke hohen Berge mit ohrenbetäubendem Krachen auseinanderbrechen. Die beste Zeit für Eisberg-Sichtungen ist von April bis August. Die besten Orte St. Anthony, La Scie, Twillingate, Fogo Island, Change Islands, Bonavista und St. John's/Cape Spear.


Alberta

Traumhaftes Panorama über einen See in Alberta



Die Canadian Badlands in Alberta

90.000 Quadratkilometer hügelige Endlosigkeit bis zum Horizont, eine sparsame Landschaft, dünn oder gar nicht besiedelt, mit hineingestanzten Canyons und “Coulées” genannten, meist ausgetrockneten Flussbetten, die für die ersten weißen Siedler “schlechtes Land” waren, weil es hier nichts zu holen gab. Das sind die Canadian Badlands. Es gibt ein paar Städtchen, allerdings ohne Einkaufszentren oder Fastfoodfilialen, ein paar Dutzend verlorene Nester und wohl ebensoviele Geisterstädte. Unerwartete Schönheit überall, selbst in den entlegendsten Ecken. In Drumheller, dem größten Ort im Red Deer River Valley, bietet das fantastische Royal Tyrell Museum spektakuläre, im Dinosaur Provincial Park weiter südlich gefundene Dino-Skelette. Im märchenhaft schönen und als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichneten Writing-on-Stone Provincial Park, haben die Blackfoot First Nations seit ungezählten Generationen ihre Mythen und ihren Alltag in die Felsen über dem Milk River geschnitzt. Atemberaubend ist auch der kaum bekannte Dry Island Buffalo Jump Provincial Park, wo der Red Deer River durch eine erodierte Canyon-Landschaft aus Hoodoos und Cottonwood-Wäldern mäandert und die Vorfahren der Cree First Nations Büffelherden über die Canyonkanten trieben. Auf leeren Straßen durch dieses surreal schöne Stück Kanada zu fahren, ist ein Genuss und vermittelt echtes Kanada-Feeling.


New Brunswick

New Brunswick gibt es viel zu sehen



Die Bay of Fundy in New Brunswick und Nova Scotia

Konkav eingebuchtete Felsskulpturen auf beängstigend schlanken Sockeln? Mal bis zu den Bäumen, die oben auf ihnen wachsen, vom Meer umgeben, dann wieder splitterfasernackt im Schlick stehend? Nein, dies ist keine Eventshow, dies ist großes Kino von Mutter Natur! Die auch Flowerpots genannten Felsen am Cape Hopewell an der Bay of Fundy in der Provinz New Brunswick bieten zweimal täglich die spektakulärste Bühne für die Weltrekordgezeiten in der Bucht. Bei Flut sind sie hübsche, aber eher unaufgeregte Inselchen. Bei Ebbe jedoch sinkt der Wasserspiegel vier Stockwerke tief ab, und zum Vorschein kommen eben jene Felsskulpturen, um die herum man bei Ebbe trockenen Fußes wandern und die man bei Flut mit dem Kanu umrunden kann. Das Spiel der mit über 16 Metern Tidenhub höchsten Gezeiten der Erde lässt sich auch noch an anderen Orten am Ende der Bay beobachten. Im Fischerhafen Alma und in Wolfville in der Provinz Nova Scotia beispielsweise bieten die bei Ebbe auf der Seite im Schlick liegende Fischkutter reizvolle Fotomotive, und an gleich mehreren Stellen im Minas Basin gibt es bei Ebbe noch mehr surreal schöne Felsformationen zu fotografieren!


Manitoba

Die Natur Kanadas hautnah erleben in Manitoba



Das Museum of Human Rights in Manitoba

Das gibt es nur im Ahornland: Ein Museum über die Geschichte der Menschenrechte. Allein wegen der komplexen Geometrie und Menschenrechtssymbolik seiner Architektur lohnt es sich, das Museum of Human Rights in Winnipeg zu besuchen. Wie ein den Flügeln einer Friedenstaube nachempfundenes, schwerelos wirkendes Band aus über 1.300 Glasscheiben das Gebäude umarmt, ist einfach spektakulär und prägt die Skyline der Hauptstadt der Provinz Manitoba. Drinnen führen kreuz und quer verlaufende Rampen zu elf Ausstellungen auf sechs Etagen, und per Treppe oder Aufzug geht es sogar hinauf in den 100 Meter hohen Tower of Hope. Mithilfe topaktueller Technologie widmet sich das Museum der Geschichte der Menschenrechte in Kanada und aller Welt. Besonderes Augenmerk wird auch auf die Perspektive der indigenen Bevölkerung gelegt. Die Themenbreite reicht von der Menschenrechtsfrage in der kanadischen Gesellschaft über Völkermord bis zu Diskussionen über die Bedeutung von Worten und Sprache.


Neufundland

Neufundland mit dem Wasserflugzeug aus der Luft erkunden



Wasserflugzeuge – nicht nur im hohen Norden

Anflüge in ein- und zweimotorigen, mit Schwimmern ausgerüsteten Buschflugzeugen auf Ziele fernab der Zivilisation sind ein Abenteuer für sich. Manche, wie die in den engen Fjorden British Columbias oder die in den Nationalparks des hohen Nordens sind so spektakulär, dass die Gäste gleich nach der Landung strahlend verkünden, dass der Flug wohl das Highlight der Tour war. Erfahrene Buschpiloten machen solche Flugerlebnisse möglich. Und natürlich ihre zuverlässigen Flugmaschinen, ohne die eine Erschließung des hohen Nordens Kanadas undenkbar gewesen wäre. Als Transportflugzeuge fliegen sie Angler zu ihren Fly-in-Lodges, Verletzte in Krankenhäuser, Paddler mitsamt Kanus und Campingausrüstung zu ihren Put-Ins und zudem alles, was zum (Über-)Leben in der straßenlosen Wildnis nötig ist. Wer dieses echt kanadische Abenteuer erleben möchte, dem bieten sich zahlreiche spektakuläre Routen: Neben den klassischen Rundflügen über Vancouver und Victoria kann in British Columbia auch eine Walbeobachtungs- oder Gletschertour ab Whistler gebucht werden. Im Norden Saskatchewans geht es per Wasserflugzeug in die endlose Weite der Provinz und in Ontario lohnt sich ein Flug über die spektakulären Landschaften der Georgian Bay. Auch in Neufundland sollte Flightseeing auf dem Programm stehen, etwa zu den pittoresken Fischersiedlungen im Süden der Provinz. Rundflüge sind auch im Yukon oder den Northwest Territories möglich, ebenso wie Transporte von Lodge zu Lodge.


Totempfähle in British Columbia

Die Heimat des Totempfahls liegt an der Küste von British Columbia



Totempfähle in British Columbia

Mit einem Totempfahl wissen nur wenige Europäer etwas anzufangen. Meist werden die Monumentalskulpturen aus Holz mit den surrealen, nicht naturgetreu dargestellten Tieren und Gesichtern für reine Kunstobjekte gehalten. Dass sie als Identitätssymbole der indigenen Völker Nordamerikas gelten, ist weniger bekannt. Die Heimat des Totempfahls liegt an der Küste von British Columbia, bei den Stämmen der Haida, Nuxalt, Kwakwaka'wakw, Tlingit, Tsimshian und Coast Salish. Meist wird der Pfahl aus dem Holz der Rotzeder gefertigt und ist zwischen siebeneinhalb und neun Meter hoch. Seine traditionelle Bedeutung ist vielfältig. Von oben nach unten gelesen erinnern die Motive - meist stilisierte Mensch- und Tiergesichter - an wichtige Begebenheiten in der Geschichte einer Person, Familie oder eines Clans. Totempfähle können auch errichtet werden, um Fremde abzuschrecken, Hochzeiten zu feiern oder jemanden aus einem anderen Stamm öffentlich bloßzustellen. Oft porträtierte Tiere sind Rabe, Adler, Donnervogel, Bär, Biber, Wolf und Orca, die beliebtesten Farben sind Rot, Schwarz, Weiß, Grün und Blau. Besonders eindrucksvolle Totempfähle sind im Stanley Park in Vancouver, in Kitwanga am Stewart Cassiar Highway, in Alert Bay vor Vancouver Island und in Haida Gwaii zu sehen.


Ontario

Kanadas Eiswein ist weltberühmt



Eiswein born in Ontario

Wonach duftet es? Nach getrockneten Aprikosen? Orangenblüten? Kaum ist die schlanke kleine 375 Milliliter-Flasche entkorkt, entströmt ihr ein unbeschreibliches Bouquet, goldgelb leuchtet der Ice Wine im Glas. Kanadas Eiswein ist weltberühmt. Seine Erfolgsgeschichte begann in den 1970er Jahren auf dem Weingut Inniskillin in Niagara-on-the-Lake in Ontario. Nirgendwo sonst auf der Welt ist das Klima so günstig wie auf der Niagara-Halbinsel: Kalte Winter mit Frost um minus acht Grad lassen die Trauben auf natürliche Weise direkt am Weinstock gefrieren, gelesen werden sie von Hand. Dann werden sie gepresst und der gewonnene Saft fermentiert. Das Resultat ist ein luxuriöser Dessertwein, dessen Süße jedoch von hoher Säure gepuffert wird. Heute gehört Kanada zu den weltgrößten Herstellern von Eiswein. Der Anbau ist in nur vier Provinzen möglich, in Ontario, Québec, Nova Scotia und British Columbia. Wer Kanada besucht, hat die einmalige Gelegenheit, Eiswein zu erleben und nicht nur zu kosten, etwa auf dem größten Weinfestival Kanadas, dem Niagara Icewine Festival, sowie dem Nova Scotia Icewine Festival oder dem Okanagan Wine Festival in British Columbia. Unzählige Weingüter bieten zudem Verkostungen und weitere Eiswein-Erlebnisse an.


Kanu-Abenteuer

Zahlreiche Kanu-Abenteuer bieten einzigartige Erlebnisse in der Natur



Kanu-Abenteuer

Kanus gehören zu Kanada wie Biber und Bären. Kanadier verbringen die Wochenenden auf Kanu-und Kajaktouren, Besucher aus aller Welt buchen Kanu-Abenteuer im wilden Backcountry. Doch das so funktionale wie elegante Stück Holz ist auch Kulturgut. Bevor Kanada Straßen und Eisenbahnen hatte, bestimmten die aus Birkenrinde und am Pazifik aus Baumstämmen geschnitzten Verkehrsmittel den Alltag der indigenen Völker. Kanus transportierten Menschen, Tiere und Handelsgut. Seit Jahrtausenden bekannte Kanurouten verbanden den Osten mit Westen und Süden. Die frankofonen, Voyageurs genannten Pelzhändler folgten ihren indigenen Handelspartnern, „entdeckten“ dabei die Rocky Mountains. Kanada vom Wasser aus zu sehen, hat seinen ganz besonderen Reiz. Zahlreiche Kanu-Abenteuer in so gut wie allen Provinzen bieten einzigartige Erlebnisse in der Natur und ermöglichen es, tief in die Geschichte des Ahornlands zu reisen. In Ontario, Manitoba und den Northwest Territories paddeln Besucher im Kielwasser der alten Pelzhändler auf historischen Flüssen. In der Bay of Fundy kann man den höchsten Tidenhub der Welt erleben und in Neufundland gigantische Eisberge umpaddeln, während rund um Prince Edward Island gemütliche Touren von B&B zu B&B warten. Auch ikonische Abenteuer in endloser menschenloser Weite locken, auf dem Tatshenshini im Yukon Territory, dem South Nahanni in den Northwest Territories oder dem Churchill oder Paull River in Saskatchewan.


(14.11.2022, media.canada.travel)

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