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Die »Mekong Pandaw« in einer Flusskurve in Kambodscha

Die »Mekong Pandaw« in einer Flusskurve in Kambodscha

VON THAILAND NACH VIETNAM Mit Kreuzfahrt-Schiffen und Fähren auf dem Mekong

Der majestätische Mekong entspringt im Hochland von Tibet, fließt weiter durch die chinesische Provinz Yunnan nach Myanmar, Thailand, Laos und Kambodscha, bis er nach 4.500 km im Süden von Vietnam im Südchinesischen Meer mündet. Teile des oberen und unteren Mekongs lassen sich mit komfortablen Boutiqueschiffen befahren, auf enigen Abschnitt verkehren öffentliche Fähren.

Es ist sieben Uhr morgens. Die ersten Frühaufsteher schlürfen ihren heißen Kaffee auf dem Sonnendeck und blicken ins Nichts. Dichte Nebelschwaden liegen über dem Fluss und Kapitän Huean muss warten, bevor er die »Mekong Sun« durch das schlammbraune Wasser steuern kann. Denn gefahren wird nur auf Sicht. Technische Hilfsmittel wie Echolot oder Radar gibt es nicht. Seit 40 Jahren befährt der 63-Jährige den Mekong und kennt seine Tücken: überflutete Felsen, wandernde Sandbänke, gefährliche Stromschnellen.

Nach einer Stunde durchbrechen die ersten Sonnenstrahlen die Nebelschleier und tauchen den von dichtem Dschungel eingerahmten Fluss in ein mystisches Licht. Kapitän Huean wirft die Motoren an und lenkt das Schiff, den Blick konzentriert aufs Wasser gerichtet, flussaufwärts Richtung Goldenes Dreieck, dem Endpunkt der 800 Kilometer langen Fahrt von der laotischen Hauptstadt Vientiane.

Flusskreuzfahrt auf dem Mekong: Viel Komfort und schöne Landschaften

Die Fahrt auf dem oberen Mekong ist noch heute ein Abenteuer. 1.900 Kilometer fließt der Mekong durch Laos, das am wenigsten erschlossene Land Südostasiens, das zum Großteil gebirgig ist und mit dichtem Dschungel bedeckt. Tagelang haben wir den Fluss für uns allein, sind abgeschieden von der Welt und ohne Handyempfang. Nur selten kreuzt ein Lastkahn unsere Spur. Auf dem Sonnendeck genießen wir die unberührte Landschaft, die wie ein Panoramafilm vorbeizieht, unterbrochen nur durch die an Deck servierten Mahl- zeiten. Bei Einbruch der Dunkelheit wird an Sandbänken angelegt, manchmal mitten in der Wildnis, manchmal in der Nähe eines Dorfes. Für Abwechslung sorgen Ausflüge zu den malerischen Kuang-Si-Wasserfällen und den Höhlen von Pak-Ou mit ihren Hunderten von Buddha- Statuen. Kultureller Höhepunkt ist der Besuch der alten Königsstadt Luang Prabang mit ihren Tempeln, Klöstern und Kolonialbauten, eine Weltkulturerbestätte unter dem Schutz der UNESCO.

Auch Kreuzfahrten auf dem unteren Mekong in Kambodscha und Vietnam sind nicht minder interessant. Landschaftlich ist die Strecke nicht so spektakulär, dafür locken jede Menge kulturelle Highlights, schwimmende Dörfer und Märkte, die malerische Inselwelt der 4.000 Islands, die Besichtigung von Phnom Penh und Saigon und ein Abstecher zu dem Tempeln von Angkor.

 

Landkarte Südostasien

Reise richtig planen:  Der Mekong ist nur in der  besten Reisezeit schiffbar

Der Mekong, einer der längsten Flüsse der Erde, entspringt im Hochland von Tibet, durchquert die chinesische Provinz Yunnan und bildet danach rund 200 Kilometer die Grenze von Myanmar und Laos. Ein paar Kilometer südlich des Dreiländerecks von Myanmar, Thailand und Laos – dem Goldenen Dreieck – befindet sich mit dem thailändischen Hafen Chiang Saen die nördlichste Anlegestelle der Mekong-Schiffe (Lediglich die 15-tägige Tour mit einem der Pandaw- Schiffe führt bis Jinghong in der chinesischen Provinz Yunnan). Andere Schiffe starten 50 km flussabwärts auf der laotischen Seite in Huay Xai. Südlich des Grenzortes liegt die Friendship Bridge mit dem Grenzübergang nach Thailand. Von Chiang Khong auf der thailändischen Seite fährt auch ein Fährboot auf die andere Seite. Von hier fließt der Mekong durch wildromantische Schluchten bis nach Luang Prabang. Weiter südlich bei Xayaburi ist bereits der erste der geplanten und höchst umstrittenen Staudämme – samt Schifffahrtsschleuse – in Betrieb. Die 350 km lange Strecke von hier bis zur laotischen Hauptstadt Vientiane gilt als besonders schwer befahrbar.

Auf dem fast 600 km langen Abschnitt zwischen Vientiane und Pakse verkehren auf dem Mekong nur noch Lastschiffe. Von Pakse fahren örtliche Fährboote für rund fünf Dollar über Champasak nach Si Phan Don (4.000 Inseln). Ab hier wird der Mekong durch Wasserfälle und Stromschnellen unschiffbar. Erst nach den Sambor-Wasserfällen nahe der kambodschanischen Stadt Kratie ist der Fluss wieder schiffbar. Allerdings gibt es auch hier keinen Fährbetrieb mehr, weil die Laoten den schnelleren Bussen den Vorzug geben (nur die Flusskreuzer fahren bis Kratie). Nördlich von Phnom Penh mündet der Tonle-Sap- Fluss in den Mekong. Der Wasserpegel des Mekong schwankt enorm und kann während des Monsuns im Sommer bis zu 15 Meter über dem Niedrigwasserstand im Winter liegen. Beste Reisezeit für Nord-Laos ist Oktober bis Februar, für Südvietnam November bis April, für Siem Reap November bis März.

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Von günstig bis teuer: Mekong-Kreuzfahrten gibt es bereits ab 130 US-Dollar

Mekong-Kreuzfahrten werden in Fahrten auf dem oberen Mekong (Laos und Thailand) und dem unteren Mekong (Kambodscha und Vietnam) unterteilt.

Praktisch alle Asien-Spezialisten haben Kreuzfahrten im Angebot, die meisten in Landprogramme integriert. Lernidee Erlebnisreisen kombiniert z. B. zehn Nächte Kreuzfahrt vom Goldenen Dreieck nach Vientiane mit je einer Nacht in Bangkok und Chiang Rai (inkl. Flug ab €€ 3.830). Geoplan Touristik bietet eine 39-tägige Reise vom Oberlauf in China bis zur Mündung in Vietnam ab €€ 13.210 an, bei der mehrere Kreuzfahrten kombiniert werden. Doch es geht auch günstiger: ab €€ 1.639 inklusive Fernflug buchbar ist die achttägige Nordlaos-Reise inklusive dreitägiger Mekongtour auf einem einfachen Flusskreuzer bei Reisefieber-Reisen. Mekong River Cruises, ein deutsch-laotisches Joint Venture mit Sitz in Luang Prabang (www.cruisemekong.com), an dem auch Lernidee Reisen beteiligt ist, betreibt die »Mekong Sun« und »Mekong Pearl«. Pandaw Cruises hat eine Flotte von 15 Flusskreuzfahrtschiffen, die in Indien, Myanmar, Vietnam und Borneo eingesetzt werden (www. pandaw.com).

Eine Alternative zu den mehrtägigen Kreuzfahrten sind die traditionellen Langboote ohne Kabinen. Shompoo Cruise (www.shompoocruise.com) pendelt zwischen Luang Prabang und Huay Xai. Mittagessen gibt es an Bord. Preis: ab US$ 130, mit Unterkunft ab US$ 150 pro Person. Auch hiesige Veranstalter haben diese günstige Alternative im Programm: Geoplan Touristik offeriert zweitägige Touren mit Übernachtung in Pakbeng in der Hauptsaison ab €€ 470, bei Reisefieber- Reisen startet die Tour mit einer zuätzlichen Nacht in Chiang Rai, am nächsten Tag geht’s von Huay Xai auf dem Mekong nach Luang Prabang (ab €€ 619). Gefahren wird mit Schiffen von Luang Say Cruise (www.luang say.com).

Autorin: Bärbel Schwertfeger (4/2017)

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