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Robinson-Feeling auf Koh Chang

Robinson- Feeling auf Koh Chang

KOH CHANG UND KOH PHAYAM Die letzten Geheimtipp-Inseln in Thailand 

Kein Strom, keine Bankautomaten, keine Jetskis. Stattdessen Hängematten an einsamen Stränden, Wellenrauschen, dschungelbedeckte Hügel. An der nördlichen Andamanenküste in
Thailand
, an der Grenze zu Myanmar, liegen die Inselperlen
Koh Phayam
und
Koh Chang Noi
. Hier macht man Urlaub wie vor 20 Jahren. Ein Reisebericht.

Am Pier von Ranong warten wir ungeduldig, bis die letzten Kisten, die großen Eisblöcke, Säcke voller Zwiebeln, Gemüse und andere Lebensmittel verladen sind. Auch zwei Hähne, stolz von ihren Besitzern auf dem Arm gehalten, gehen mit an Bord und gackern vor sich hin. Endlich geht?s los. Langsam knattern wir durch Mangroven.

Affen huschen durch das dicke Astwerk. Vorbei an Lagerhallen und kleinen Stelzenhütten geht′s hinaus aufs offene Meer. Begleitet von Fischschwärmen nehmen wir Kurs auf Koh Chang. Nach zwei Stunden dreht das Longtailboat bei, wir sind auf der Westseite der Insel angekommen, vor uns liegt der kilometerlange, fast menschenleere Long Beach. Nur ein paar Traveller stehen mit Rucksäcken dort und warten auf das Boot. Unter den Kasuarinen und Palmen erahnen wir Bungalowdächer, dahinter erheben sich die immergrünen Hügel der Insel. Wir schwingen uns über Bord ins kniehohe Wasser und helfen, wie alle anderen auch, das Boot zu entladen. Jetzt haben wir uns ein Bad im Meer verdient, bevor wir uns aufmachen, die Insel zu erkunden.

Thailand: Wie komme ich von Ranong nach Koh Chang und Koh Phayam?

NACH KOH CHANG fahren von Ranong mehrmals täglich Speedboote (€ 9,50). Allerdings muss man dann vom Pier mit dem Moped-Taxi einmal quer über die Insel fahren (€ 2,70- 5,40/Pers. je nach Resort). Nimmt man hingegen das Longtailboat, wird man direkt am Strand vor dem Resort herausgelassen (€ 5,40). Abfahrt in Ranong 9, 12, 14 Uhr, zurück 8 und 13 Uhr.

NACH KOH PHAYAM fahren ab Ranong Speedboote (30 Min, € 9,50), die modernste Flotte hat Nava Andaman (9 x täglich, Tel. 0066-980834131). Wer Lokalkolorit mag und seefest ist, nimmt das Transportschiff (2 Std., ab Ranong 9:30 und 14 Uhr, ab Koh Phayam 8:30 und 14 Uhr, € 5,40).

VON KOH CHANG NACH KOH PHAYAM fahren Speedboote (€ 9,50). Tickets von Koh Chang nach Koh Phayam bietet Starlight Travel am Ao Yai Beach an (€ 9,50 oneway), auf Koh Phayam organisiert Sawatdee Travel auch Tagesausflüge nach Koh Chang (€ 19). In Ranong sind Bootstickets mit Transfer zum Pier bei Kay Kai Travel buchbar (€ 9,50).

Koh Chang - Inseidertipp Thailand fernab des Massentourismus

Hier und da liegt ein Sarong ausgebreitet am Strand, dort sitzt ein Grüppchen vor dem Bungalow, hier baumelt jemand in der Hängematte. Ganz gemach geht es zu am Ao Yai, auch Long Beach genannt, dem Hauptstrand der Insel Koh Chang Noi (nicht zu verwechseln mit dem bekannteren Koh Chang im Golf von Thailand!). Ao Yai ist etwa fünf Kilometer lang und besteht aus festem Sand. Felsen trennen die sichelförmige nördliche von der kleineren südlichen Bucht. Alles strahlt Ruhe aus, selbst die wenigen Strandläufer scheinen einen Gang runtergeschaltet zu haben. Etwas mehr als ein Dutzend einfache Bungalowanlagen und einige kleine Bars liegen weit verstreut an dem meist menschenleeren Strand, in der Mitte eine Tempelanlage. Eine Oase für eingefleischte Insulaner, die auf Komfort verzichten können und außer Ruhe und Strand nichts erwarten.

Hinter dem »Koh Chang Resort« führt ein Weg durch den Wald auf einen Hügel. Von dort bietet sich eine traumhafte Aussicht - und ein Café mit Bar gibt′s auch. Zur kleinen, feinsandigen Bucht Bucht Ao Ta Daeng im Süden führt ein schmaler Pfad über Klippen. Wer auf unwegsamem Gelände weiterwandert (Wasser mitnehmen!), erreicht nach etwa einer Stunde eine kleine Rangerstation. Zur einsamen Bucht Ao Siad im äußersten Süden empfiehlt sich das Boot. Zur herrlichen, dreigeteilten (Schnorchel-) Bucht Ao Kiang nördlich von Long Beach kommt man zu Fuß.

Zurück am Ao Yai, schlürfen wir in der rustikalen »BarLa« unseren Sundowner, erleben einen traumhaften Sonnenuntergang und beobachten dabei die geschmeidigen Bewegungen einer Yoga-Gruppe am Strand (OmTao Yoga, 90 Min. Chi Gong oder Yoga € 8, www.omtao.net).

Das Inselinnere ist überwiegend flach und wird von Cashew- und Kautschukplantagen eingenommen, von denen die meisten der ca. 100 Inselbewohner leben. Der Geruch von halbvergorenen Cashewfrüchten ist allgegenwertig. Auf halber Strecke der schmalen Betonpiste, die den Bootsanleger mit dem Long Beach verbindet, liegt eine Häuseransammlung mit ein paar Restaurants und einem Minimarkt, die wohl als Dorf durchgehen mag. Die anderen Pfade sind unbefestigt. Mopeds kann man nicht mieten, wohl aber Mopedtaxis (je nach Strecke € 2,70-4). Das »Koh Chang Resort« organisiert Bootstouren von Bucht zu Bucht (€ 108 pro Boot, www.kohchangandaman.net), außerdem gibt es eine Tauchbasis (Aladdin Divers)

Bungalowtipps für Individualreisende auf Koh Chang Ranong

Es gibt auf der Insel nur einfache Unterkünfte. Luxushotels sind Fehlanzeige.

Ao Yai: € Weit auseinander stehend die Hütten der größten Anlage, des »Cashew Resorts«. Es steht unter deutscher Leitung und ist bei Langzeiturlaubern beliebt ( ).

€ Das »Nature View Resort« am Südende hat Zimmer hoch über dem Wasser und Bungalows am Strand.

Ao Kiang: € Die »Contex Bungalows« am Strand sind aus Stein oder Holz ( ).

Ao Ta Daeng: € Im »Laetawan Resort« herrscht entspannte Atmosphäre ( ).

Ao Siad: € »Tommy?s Garden« hat zehn einfache Bungalows ohne Ventilator, aber mit Meerblick inmitten der Natur (www.facebook.com/Tommysgardenbungalow). Anfahrt: Das Boot nach Koh Phayam nehmen, dem Kapitän Bescheid geben, dass man nach Ao Siad will und bei »Tommy?s« Bescheid sagen, der schickt dann das Shuttle-Boot.

Im Sabai Jai am Long Beach kocht Großmutter noch selber, sehr gut das Massaman Curry (€ 3,20). Der kleine Minimarkt Black Bird hinter dem Tempel bietet gutes günstiges Thai Food (z. B. Phad Khapao, gehacktes Hühnchen oder Schwein mit Basilikum, Chili und grünen Bohnen für € 1,10).

Koh Phayam - Inseltipp für Thailand-Fans und Familien mit Kindern

30 Minuten braucht das Speedboat von Koh Chang. Angelegt wird neben dem Wassertempel im Inseldorf. Es ist schon mehr los als auf der Schwesterinsel, und ein klein wenig mehr Komfort gibt es auch. Kleine Thai-Läden, eine Handvoll Reisebüros, Massage-Shops, Restaurants und Mopedvermieter reihen sich im Dörfchen aneinander. Tipp: Gut gewartete Roller hat Popeyes (€ 5,40/Tag). Die Fahrer der Moped-Taxis bieten freundlich ihre Dienste an. Autos gibt′s keine und entsprechend schmal sind die Betonpisten, die die Buchten der ca. 17 qkm großen Insel miteinander verbinden. Die schönsten Strände befinden an der Westküste. Der vier Kilometer lange Hauptstrand Hat Ao Yai (Long Beach) hat festen, weißen Sand, ideal für Strandspaziergänge. Das Meer ist spiegelglatt. Hinter Kasuarinen verstecken sich die Bungalowanlagen. Große Schaukeln mit Dreieckskissen laden zum Entspannen ein. Einzig störend sind die Mopeds, die bei Ebbe am Strand entlangknattern. Am Abend ertönen Reggae-Klänge aus den gemütlichen Beach Bars.

Noch beschaulicher geht es in der Nachbarbucht zu, der von Felsen gerahmten, hufeisenförmigen Ao Kwai (Buffalo Bay). Im Südteil ist der Strand flach, ideal für Kinder. Im Nordteil ist der Strand steiniger, in großzügigem Abstand ziehen sich etwa ein Dutzend Bungalowanlagen unter Palmen und Bäumen die steilen Hänge hinauf. Es ist still. Auch die »Hippie Bar«, die ausschaut wie ein aus Treibholz zusammengenageltes Spukschloss, feiert keine lauten Partys. Zum nördlichsten Punkt der Insel führt eine unbefestigte Straße. Ao Kwai Beep ist eine kleine, einsame Bucht mit puderzuckerfeinem Strand und kristallklarem Wasser - zum Baden und Schnorcheln ein Traum.

Tolle Ausblicke bietet eine Umrundung der Insel mit dem Longtailboot (€ 13,50/Pers. ab 5 Pers, Infos beim N&N-Minimarkt im Ort). Wer sich als Robinson ausprobieren möchte, kann mit Mr. Trip z.B. nach Koh Surin fahren und dort im Nationalpark auf der unbewohnten Insel campieren (www.mr-trip-phayam.com)

Unterkunftstipps auf Koh Phayam: Schöne Bungalows am Strand 

Ao Yai: € Urig sind die palmgedeckten Hütten vom »Green Beach Hut« (www.green beachhut.com).

€€€ Das neue »King Paradise« hat schöne Holzbungalows und schicke AC-Bungalows (www.kingparadisepayamresort.com).

Ao Kwai: €€ Die Bungalows von »Mr. Gao« stehen am Hang in einem tropischen Garten (www.mr-gao-phayam.com). Im Strandrestaurant isst man gut.

€€ In einem großen Areal am Strand liegen weit verstreut die Holzbungalows des »Jansom 2« bei Booking.com buchen , mit großer Terrasse und Meerblick.

€€€ In der südlichen Bucht liegt das gepflegte »Payam Cottage Resort« bei Booking.com buchen mit seinen großzügigen Bungalows und Pool (www.payamcottage.com) Bungalow mit Fan, mit AC und für Familien).

Ao Kwai Beep: € Es gibt nur eine Unterkunft, das »Ao Kwai Beep Resort«. Die Bungalows (€ 16-32) stehen weit verstreut unter Kasuarinen, einige auf Stelzen am Rande der Bucht. Das Restaurant, tagsüber von Ausflüglern frequentiert, bietet gutes Essen, z. B. Thod Man Pla (Fischküchlein, € 2,70). Zum Frühstücken geht nichts über »Fan′s«: hausgemachte Brote (mit Schinken und Käse € 2,20), frischer Kaffee und Shakes. Pizza & Pasta gibt′s im »Koh Phayam Pizza« (Pizza ab € 5), Garküchen bieten Nudelsuppen (€ 1,10) und Isarn Food (z. B. Hähnchen mit Papaya-Salat € 1,60).

Ranong - Thailnds Provinz-Hauptstadt ist das Tor zu den Trauminseln

Ranong ist eine gemütliche Kleinstadt. Gegründet wurde der Ort an der Grenze zu Burma im 17. Jh. von Chinesen. Das Hafengebiet ist unattraktiv, netter ist in die überschaubare Innenstadt mit ihren Märkten, Restaurants und Hotels, die sich prima zu Fuß erkunden lässt. Lebensader Ranongs ist die Ruang Rat Road. Hier zeugen einige gut erhaltene alte Häuser von den chinesischen Wurzeln, z.B. das »Luang Poj Hostel«. Sonntags wird die Straße zur Marktmeile, werden Schuhe, Kleider und Haushaltswaren verkauft und Garküchen aufgestellt.

Auf einem Hügel liegt die fotogene »Rattana Throne Hall«, ein Holzgebäude, das 1890 zu Ehren von König Rama V. errichtet wurde. Strände gibt es keine, aber für Touristen attraktiv sind die heißen Quellen am Rande der Stadt. In verschiedenen Spas kann man sich im heißen Quellwasser aalen und sich massieren lassen (z. B. im Chao Rua Spa, 1,5 Std Massage € 12). Aktive mieten sich einen Roller und erkunden die Umgebung. Bei den Raksawarin Hot Springs liegt Schwefelgeruch in der Luft. Aus einem Steinbrunnen dampft es, hier ist der Ursprung der 65° heißen Quelle. Von dort sind es nur sieben Kilometer zum Ranong Canyon, einem idyllischen, von Felsen und Grün umgebenen See. Eine gut ausgebaute Straße führt durch Dschungel zum Lamnamkraburi National Park (Eintritt € 2,70), wo man im Pool des Ngat-Wasserfalls schwimmen kann.

€ Das »Le Sarin Chalet« hat funktionale Zimmer im Lanna-Stil.

FLAIR Einen schön angelegten Garten mit Pool hat das »Numsai Khaosuayi« bei Booking.com buchen »www.numsaikhaosuay.com). Am Highway 4 unweit der heißen Quellen liegt das »Bopong Somboon Restaurant«, hier gibt es frisches Seafood in authentischem Thai-Ambiente, z. B. gebratene Garnelen in Tamarindensoße (ab € 4).

Tauchen in Myanmar: Mit Schiffen von Thailand ins Mergui-Archipel

Ranong ist der ideale Ausgangsort für Tauchsafaris in den Mergui-Archipel in Myanmar. Über 800 unbewohnte Inseln gibt es hier zu entdecken, bizarre Karststeinformationen bilden Höhlen unter Wasser, in den unberührten Riffen tummelt sich eine unnachahmliche Artenvielfalt und lässt das Taucherherz höher schlagen. Bei A One Divers (www.a-one-diving.com) kostet eine 5-tägige Tour ab € 754, hinzu kommen Nationalparkeintritt (US$ 120) und Visumgebühr (US$ 30).

Auch zu den thailändischen Inseln Koh Bon, Koh Surin und Similan werden Live Aboards angeboten. Die Tauchreviere der Andamanensee gehören zu den schönsten der Welt.

Individuell reisen:  Der besondere Hoteltipp für Koh Phayam

Über dem grünen Dach Koh Phayams liegt das »Lamai Resort« bei Booking.com buchen , der ideale Ort, um abseits der Strandtouristen thailändische Gastfreund - schaft kennenzulernen. Vom Balkon genießen die Gäste einen traumhaften 360°-Blick auf die burmesische Inselwelt, besonders stimmungsvoll bei Sonnenuntergang. In den Bäumen sind Seeadler und Nashornvögel zu beobachten. In der familiären Anlage fühlt man sich sofort wohl. Das Resort hat 20 geräumige frei stehende Bungalows mit 24- stündiger Stromversorgung. Von der Restaurant- Terrasse bietet sich ein fantastischer Ausblick. Serviert wird authentische Thai-Küche, z. B. Snapper in Tamarindensoße (€ 9,50) dazu Bananenblütensalat (€ 2,20).

€ einfach €€ einfache Mittelklasse €€€ gehobene Mittelklasse €€€€ anspruchsvoll

Autorin: Sandra Wohlfart

Zuletzt aktualisiert am 10.05.2019. Der Beitrag ist erstmals erschienen im Reisemagazin REISE & PREISE Ausgabe 3-2015. Mit vielen praktischen Reiseinfos, tollen Fotos und detaillierten Preisangaben für die Reiseplanung.

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