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Die Kathedrale in Palma gehört zu den schönsten Sehenswürdigkeiten

Die Kathedrale in Palma gehört zu den schönsten Sehenswürdigkeiten

SpanienEinmalige Naturerlebnisse auf Mallorca erleben

Wer an Mallorca denkt, dem erscheinen beinahe zwanghaft Bilder von der Playa de Palma vor dem geistigen Auge. Doch die traumhafte Mittelmeerinsel beschränkt sich bei weitem nicht nur auf den Ballermann inklusive feuchtfröhlich feiernder Urlauber, sondern besticht nur wenig abseits der ausgetretenen Pfade mit einmaligen Naturerlebnissen.

Unterwegs in der wilden Serra de Tramuntana

Miguel García steuert den offenen Jeep über die schmale Landstraße. Links malerische Orangenhaine, rechts das tiefblaue Mittelmeer. Er ist auf dem Weg nach Inca im Herzen der Insel, wo er gleich gemeinsam mit seinen Reiseleiterkollegen und einer Gruppe abenteuerlustiger Urlauber zu einer aufbricht. Miguel biegt auf den staubigen Parkplatz ein. Während sein Kollege Rob die Urlauber mit den Eigenheiten des Fahrens im schroffen Gebirge unterweist, steigen auch bei ihm drei Abenteurer ein, drei Deutsche. Einer auf dem Beifahrersitz zwei hinten auf der offenen Ladefläche. Die Vorfreude steigt, denn schon vom Treffpunkt in Inca aus sind die schroffen Gipfel der Serra de Tramuntana zu erkennen.

»Alle Mann festhalten« ruft Miguel in bestem Deutsch seinen Passagieren zu, als sich der Konvoi aus fünf Suzuki-Jeeps in Bewegung setzt. Schon nach wenigen Minuten lassen die zwei Reiseleiter und drei Urlauber am Steuer der Jeeps die Stadtgrenzen bei strahlend blauem Himmel und angenehmen 25 Grad hinter sich. Vorbei an Mandelhainen, Trockenmauern und uralten Siedlungsresten der Talayot-Kultur geht es dem Gebirge entgegen. Kurz später versperrt ein Tor den Weg. Die Reise scheint am Fuße der Berge beendet. Miguel steigt aus, öffnet das Tor und der Konvoi setzt seinen Weg über eine »geheime« Privatstraße fort, die tief in das Herz des Tramuntana-Gebirges mit all seinen einsamen Tälern und steilen Felswänden führt.

Auf kaum zwei Metern Breite schlängelt sich der felsige Pfad bergan. Die grandiose Aussicht bewegt so manchen Urlauber dazu, die Kamera zu zücken. Nett weist García seine Passagiere, die noch immer auf der Ladefläche stehen, darauf hin, sich gut festzuhalten. Über Stock und Stein geht es steile Abhänge hinunter und mit einem herzhaften Tritt auf das Gaspedal durch Pfützen. Obwohl Miguel vom Festland kommt, kennt er jeden Schleichweg wie seine eigene Westentasche und steuert den Jeep auf den Hof einer rustikalen Finca hoch oben im Gebirge. Nach jeder Menge Adrenalin und atemberaubenden Eindrücken wilder Johannisbrotbäume, antiker Ruinen, den monumentalen Mauern des Castell d'Alaro und einsamer Schafherden wartet das wohlverdiente Mittagessen.

Miguel García führt die hungrige Reisegruppe zielstrebig auf die Terrasse der Finca, die mit ihren terracottafarbenen Dachziegeln und den knorrigen Olivenbäumen wie aus der Zeit gefallen wirkt. Auf dem Speiseplan steht ein traditionell mallorquinisches Menü, das mit der angepassten Gastronomie in den Küstenorten so gar nichts gemeinsam hat. Während die Köchin Lucía den Hauptgang zubereitet, lassen sich die Urlauber am frühen Nachmittag das traditionelle »pa amb oli« schmecken. Eine Scheibe rustikales Bauernbrot mit frischer Tomate, hausgemachtem Olivenöl, Salz, Ziegenkäse und dem intensiven »Jamón Serrano«.

Nachdem auch die hausgemachte Paella vertilgt wurde und ein Stück frischer Mandelkuchen das mallorquinische Mahl abgerundet hat, sammelt Miguel seine Passagiere ein, um den nicht minder schönen Rückweg anzutreten, der für zahlreiche Fotopausen genutzt wird. Jetzt darf Jörg ans Steuer. Bevor sich Miguel von Jörg, Martin und Michael verabschiedet, verrät er den Dreien seinen Lieblingsplatz auf der Insel, den die Drei unbedingt besuchen wollen.

Entspannen an der einsamen Bucht von Sa Calobra

Jörg, der an der Ostsee zuhause ist, steht gekonnt am Steuer des in Port d'Alcudia gemieteten Bootes. Neben ihm steht Martin und hält die Seekarte in der Hand, während sich Michael und die Freundinnen der drei auf dem Deck in der Sonne aalen. Es ist noch früh am Morgen. Die Sonne steht tief am Cap de Fermentor. Einige Fischer kehren in ihren kleinen Booten gerade vom offenen Meer zurück. Außer dem Wind und dem sanften Auftreffen der Wellen an der Bordwand ist nichts zu hören.

Einige Zeit und unzählige Fotos von wildromantischen Buchten später erreichen die Hobbysegler ihr Ziel, die einsame Bucht von Sa Calobra, die nur über eine verschlungene Serpentinenstraße oder eben per Boot zu erreichen ist. Die Sechs lassen den Strand mit geschnürten Wanderschuhen hinter sich und machen sich auf in die Schlucht Torrent de Pareis, die von einem reißenden Sturzbach in das Gebirge gefräst wurde. Über Stock und Stein geht es hinauf in das Naturschutzgebiet »Monumental natural dels torrents de Pareis, del Gorg Blau i de Lluc«.

Miguel hat nicht zu viel versprochen, denn neben atemberaubenden Ausblicken auf die Küste überzeugt das Areal durch Einsamkeit und die Möglichkeit zahlreiche ausschließlich auf Mallorca heimische Arten wie die bedrohte »Mallorca-Geburtshelferkröte« zu entdecken. Von verwilderten Hausziegen beobachtet lassen sich die Sechs auf einem Felsen nieder und genießen den Ausblick, während sie sich den mitgebrachten »Tinto de verano« schmecken lassen und den Sonnenuntergang erwarten.

Weitere Informationen:

Anreise: Der Flughafen in Palma wird mehrmals täglich von zahlreichen Airlines aus Deutschland angeflogen. Darunter auch günstige Anbieter wie Ryanair, die Tickets bereits unter 20 Euro pro Strecke anbieten.

Bootsmiete: Wer auf eigene Faust zu malerischen Orten wie Sa Calobra oder anderen nur vom Meer aus zu erreichenden Buchten gelangen möchte, kann sich für einen fairen Preis via nautal.de in vielen Häfen ein Motor- oder Segelboot mieten.

Beste Reisezeit: Naturfreunde erkunden die Insel am besten in der Nebensaison zwischen März und Mai sowie zwischen September und Oktober. Milde Temperaturen, zahlreiche Sonnenstunden und ein deutlich geringeres Touristenaufkommen versprechen dann ein ungestörtes Naturerlebnis.

(27.07.2018, rp)

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