Doch oft zieht es die Touristen stets auf die gleichen, ausgelatschten Orte. Dieser Artikel verrät, warum Städtereisen überhaupt so interessant sind und welche Dinge man in den Städten gesehen haben sollte, die nicht alle Touristen kennen.
Warum Städtereisen so beliebt sind
Städtereisen passen einfach perfekt zu dem dynamischen Lebensgefühl, das viele Menschen beim Reisen haben wollen. Denn anders als bei Fernreisen müssen sie nicht viel planen - ein freies Wochenende, ein paar Zugtickets, eine Unterkunft, schon kann es losgehen. Kein Und ganz sicher spielt auch die finanzielle Planungssicherheit eine Rolle, denn die Kosten kann man wesentlich besser im Überblick behalten - die Währung ist stets die gewohnte, die Preise mögen sich zwar geringfügig unterscheiden, aber im Großen und Ganzen bleiben sie übersichtlicher.
Und klar: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Diese Frage stellte schon Goethe, und die deutschen Städte bieten mehr als genug Anreize, um sie zu erkunden.
Köln - Die Stadt am Rhing
Köln ist eine Stadt mit ganz besonderem Lokalkolorit. Schließlich sind die Einwohner Kölns nicht umsonst ganz besonders stolz auf ihre Stadt und pflegen vielmehr als nur einen eigenen Dialekt. Kein Wunder, dass sich Eigenheiten entwickelt haben, denn die Geschichte der Stadt ist alt und reicht bis in die Römerzeit zurück. Im Mittelalter war Köln mit etwa 40.000 Einwohnern die größte Stadt Deutschlands - heute ist es eine gute Million von Menschen, die den Kölner Raum ihre Heimat nennen dürfen.
Doch zwischen all den großen Sehenswürdigkeiten der Stadt gehen oft schöne Plätze völlig unter. Ein gutes Beispiel ist etwa das römisch-germanische Museum der Stadt, das direkt neben dem Dom liegt und doch oft von Touristen übersehen wird. Der Reiz besteht vor allem darin, sich zahlreiche Funde aus dem römischen Alltagsleben ansehen zu können und somit eine Reise in das ganz normale Leben der Römer zu unternehmen. Wer keinen Cent dafür zu zahlen bereit ist, kann sich auch neben dem Museum die gut erhaltene Hafenstraße aus der römischen Zeit ansehen. Es handelt sich um die einzig begehbare römische Straße in einer deutschen Großstadt - also ab dafür!
Nicht nur der Dom ist eine sehr bedeutende Kirche in Köln. Ein Ausflug zur eindrucksvollen Groß Sankt Martin lohnt sich nicht nur aufgrund ihrer schönen Architektur. Vor der Kirche stehen zwei Statuen. Diese heißen Tünnes und Schäl und sind Karikaturen auf kölsche Kleinbürger, die ursprünglich vom Lande stammen - sie werden bis heute zum Beispiel bei Büttenreden gerne gespielt. Ein Griff an die Nase von Tünnes soll übrigens Glück bringen, also keine falsche Scheu!
Des Abends sollte man einen schönen Abstecher sollte man auf jeden Fall in die zahlreichen Brauhäuser machen, um ein Kölsch zu trinken. Achtung: Für einen fröhlichen Aufenthalt sollte man zum Beispiel im Umgang mit dem Köbes, dem Brauhaus-Kellner beachten, denn dieser ist in aller Regel nicht auf den Mund gefallen.
Dresden - Das Elbflorenz
Dresden gehört zu den sehenswertesten Städten in den neuen Bundesländern. Das liegt nicht "nur" an den Klassikern, wie der Semperoper oder dem Zwinger, die die Stadt so bietet, sondern auch daran, dass es einige Geheimtipps gibt, die man sich beim Besuch nicht entgehen lassen sollte.
Zu den absolut schönsten und bemerkenswertesten Sehenswürdigkeiten Dresdens gehört das sogenannte Blaue Wunder. Dabei handelt es sich um eine Elbbrücke. Zu ihrem besonderen Namen kam sie durch die Tatsache, dass ihre Spannweite in der Zeit des Baus ohne Strompfeiler ein technisches Novum war. Der hellblaue Anstrich komplettiert dann den Namen. Wer sich also auch nur annähernd für eine technische Meisterleistung, die vom Ende des neunzehnten Jahrhunderts stammt, interessiert und sich ins Bewusstsein ruft, dass das weitere Schicksal der Brücke unklar ist, sollte die Gelegenheit unbedingt nutzen.
Die Brühlsche Terrasse ist übrigens sehr zu empfehlen, denn bei einem Spaziergang am Albertinum und der Hochschule für Bildende Künste kann man genial ins Elbtal hinabsehen und das Stadtpanorama bewundern - zehn Meter über der Elbe kein Problem.
Kulinarisch wird es im Rauschenbach-Deli. Dabei handelt es sich um ein klasse Café und Restaurant, das insgesamt 170 Kaffeespezialitäten, Weine und internationale Speisen anbietet. Das Viertel, zu dem das Rauschenach-Deli gehört, kann man für Gourmets ohnehin sehr empfehlen. Die sogenannte Weiße Gase, die Tapas-Bars, Griechen und vieles mehr beherbergt, bietet etwas für jeden Geschmack.
Elbphilharmonie, Fischmarkt, der Michel, der Hafen und Co.: Klassische Adressen für einen Städtetrip nach Hamburg. Aber es geht auch anders!
Wer sich zum Beispiel für die lange, subkulturelle Geschichte der Stadt interessiert, sollte unbedingt mal die Hafenstraße besuchen. Hier gab es Anfang der 1980er-Jahre Hausbesetzer, die sich gegen den Rauswurf aus ihren Häusern wehrten, die die Stadt abreißen wollte, um damit für teurere Gebäude Platz zu machen - ein frühes Beispiel für die Gentrifizierung. Es lohnt sich übrigens, mal die ganze Geschichte zu lesen. Mittlerweile ist die Hafenstraße zwar schicker, aber viele der ehemaligen Studenten wohnen immer noch dort und bewahren das originale Flair der Gegend.
Hamburg eignet sich auch genial zum Shoppen - und zwar weitab der großen Ketten von Unternehmen, die es überall gibt. So gibt es im Karoviertel ein buntes Allerlei aus Geschäften, das für jeden Geschmack etwas bietet. Dazu gehört zum Beispiel ein Plattenladen, der in der Tat das Paradies für Vinyl-Liebhaber und -Sammler darstellt. Genauso empfehlenswert ist der Sneaker-Laden "Hot Dogs", der Sneaker auch aus vergangenen Zeiten anbietet und nicht nur die Massenware der Gegenwart. Im Karoviertel gibt es natürlich noch viele weitere Chancen, in Designer-Läden ein individuelles Textil abzustauben, das nicht alle Menschen schon haben können.
Fans des Autors Heinz Strunk, die seinen Roman "Der Goldene Handschuh" gelesen haben, sollten übrigens die Chance nutzen, der gleichnamigen Kneipe mal einen Besuch abzustatten. Die frühere Stammkneipe des Serienmörders Fritz Honka hat das ganze Jahr, jede Woche und jeden Tag die ganze Zeit auf. Nur ist das Milieu mittlerweile nicht mehr so extrem wie zu Honkas Zeiten, das Publikum ist wesentlich bunter, und, begrüßenswerterweise, auch erheblich gesitteter.
Isarmetropole München - das Herz von Bayern
München ist nicht nur die Hauptstadt Bayerns, die Heimat des Olympiastadions, der Frauenkirche und der Wiesn, sondern auch perfekt für Fans von Besichtigungen abseits ausgelatschter Pfade. Wer zum Beispiel einen überragenden Blick über die Stadt haben will, sollte den Olympiaberg hinaufsteigen. Der Aufstieg ist zwar ziemlich steil, lohnt sich aber, denn von oben hat man nicht nur einen genialen Überblick über die Stadt, sondern kann bei guter Sicht sogar bis zu den Alpen blicken.
Wenig geheim, aber trotzdem genial ist ein Besuch auf dem Viktualienmarkt. Hat man sich dort mit ein paar Leckereien eingedeckt, kann man sich bequem auf den Sankt-Jakobs-Platz setzen, und dann auf einer Bank seine leckeren, frischen Oliven oder andere Köstlichkeiten essen.
Richtig klasse ist übrigens der sogenannte "Barroom". Dort kann man Cocktails schlürfen - so weit, so gewöhnlich. Dazu gibt es aber eine einzigartige Atmosphäre, die einen in die Welt der 1920er-Jahre versetzt - gerade für Reisende, die mal eine Auszeit nehmen wollen vom Touri-München, das sich noch bayrischer macht als es das ohnehin schon ist, eine ideale Idee.
Einfach selbst schauen!
Die beste Idee ist es, neben den Geheimtipps im Internet einfach auf eigene Faust durch die Städte zu ziehen. Wer sich abseits der üblichen Routen bewegt, kann einfach besser das wirkliche Flair und die Besonderheiten der Städte genießen. So erlebt man die jeweilige Metropole viel intensiver und authentischer - wie die meisten Reisenden es auch wirklich haben wollen!
(30.08.2017, rp)
Städtereisen sind beliebt
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Städtetrips DeutschlandDie besten Locations und Geheimtipps
Doch oft zieht es die Touristen stets auf die gleichen, ausgelatschten Orte. Dieser Artikel verrät, warum Städtereisen überhaupt so interessant sind und welche Dinge man in den Städten gesehen haben sollte, die nicht alle Touristen kennen.
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Städtereisen passen einfach perfekt zu dem dynamischen Lebensgefühl, das viele Menschen beim Reisen haben wollen. Denn anders als bei Fernreisen müssen sie nicht viel planen - ein freies Wochenende, ein paar Zugtickets, eine Unterkunft, schon kann es losgehen. Kein Und ganz sicher spielt auch die finanzielle Planungssicherheit eine Rolle, denn die Kosten kann man wesentlich besser im Überblick behalten - die Währung ist stets die gewohnte, die Preise mögen sich zwar geringfügig unterscheiden, aber im Großen und Ganzen bleiben sie übersichtlicher.
Und klar: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Diese Frage stellte schon Goethe, und die deutschen Städte bieten mehr als genug Anreize, um sie zu erkunden.
Köln - Die Stadt am Rhing
Köln ist eine Stadt mit ganz besonderem Lokalkolorit. Schließlich sind die Einwohner Kölns nicht umsonst ganz besonders stolz auf ihre Stadt und pflegen vielmehr als nur einen eigenen Dialekt. Kein Wunder, dass sich Eigenheiten entwickelt haben, denn die Geschichte der Stadt ist alt und reicht bis in die Römerzeit zurück. Im Mittelalter war Köln mit etwa 40.000 Einwohnern die größte Stadt Deutschlands - heute ist es eine gute Million von Menschen, die den Kölner Raum ihre Heimat nennen dürfen.
Doch zwischen all den großen Sehenswürdigkeiten der Stadt gehen oft schöne Plätze völlig unter. Ein gutes Beispiel ist etwa das römisch-germanische Museum der Stadt, das direkt neben dem Dom liegt und doch oft von Touristen übersehen wird. Der Reiz besteht vor allem darin, sich zahlreiche Funde aus dem römischen Alltagsleben ansehen zu können und somit eine Reise in das ganz normale Leben der Römer zu unternehmen. Wer keinen Cent dafür zu zahlen bereit ist, kann sich auch neben dem Museum die gut erhaltene Hafenstraße aus der römischen Zeit ansehen. Es handelt sich um die einzig begehbare römische Straße in einer deutschen Großstadt - also ab dafür!
Nicht nur der Dom ist eine sehr bedeutende Kirche in Köln. Ein Ausflug zur eindrucksvollen Groß Sankt Martin lohnt sich nicht nur aufgrund ihrer schönen Architektur. Vor der Kirche stehen zwei Statuen. Diese heißen Tünnes und Schäl und sind Karikaturen auf kölsche Kleinbürger, die ursprünglich vom Lande stammen - sie werden bis heute zum Beispiel bei Büttenreden gerne gespielt. Ein Griff an die Nase von Tünnes soll übrigens Glück bringen, also keine falsche Scheu!
Des Abends sollte man einen schönen Abstecher sollte man auf jeden Fall in die zahlreichen Brauhäuser machen, um ein Kölsch zu trinken. Achtung: Für einen fröhlichen Aufenthalt sollte man zum Beispiel im Umgang mit dem Köbes, dem Brauhaus-Kellner beachten, denn dieser ist in aller Regel nicht auf den Mund gefallen.
Dresden - Das Elbflorenz
Dresden gehört zu den sehenswertesten Städten in den neuen Bundesländern. Das liegt nicht "nur" an den Klassikern, wie der Semperoper oder dem Zwinger, die die Stadt so bietet, sondern auch daran, dass es einige Geheimtipps gibt, die man sich beim Besuch nicht entgehen lassen sollte.
Zu den absolut schönsten und bemerkenswertesten Sehenswürdigkeiten Dresdens gehört das sogenannte Blaue Wunder. Dabei handelt es sich um eine Elbbrücke. Zu ihrem besonderen Namen kam sie durch die Tatsache, dass ihre Spannweite in der Zeit des Baus ohne Strompfeiler ein technisches Novum war. Der hellblaue Anstrich komplettiert dann den Namen. Wer sich also auch nur annähernd für eine technische Meisterleistung, die vom Ende des neunzehnten Jahrhunderts stammt, interessiert und sich ins Bewusstsein ruft, dass das weitere Schicksal der Brücke unklar ist, sollte die Gelegenheit unbedingt nutzen.
Die Brühlsche Terrasse ist übrigens sehr zu empfehlen, denn bei einem Spaziergang am Albertinum und der Hochschule für Bildende Künste kann man genial ins Elbtal hinabsehen und das Stadtpanorama bewundern - zehn Meter über der Elbe kein Problem.
Kulinarisch wird es im Rauschenbach-Deli. Dabei handelt es sich um ein klasse Café und Restaurant, das insgesamt 170 Kaffeespezialitäten, Weine und internationale Speisen anbietet. Das Viertel, zu dem das Rauschenach-Deli gehört, kann man für Gourmets ohnehin sehr empfehlen. Die sogenannte Weiße Gase, die Tapas-Bars, Griechen und vieles mehr beherbergt, bietet etwas für jeden Geschmack.
Elbphilharmonie, Fischmarkt, der Michel, der Hafen und Co.: Klassische Adressen für einen Städtetrip nach Hamburg. Aber es geht auch anders!
Wer sich zum Beispiel für die lange, subkulturelle Geschichte der Stadt interessiert, sollte unbedingt mal die Hafenstraße besuchen. Hier gab es Anfang der 1980er-Jahre Hausbesetzer, die sich gegen den Rauswurf aus ihren Häusern wehrten, die die Stadt abreißen wollte, um damit für teurere Gebäude Platz zu machen - ein frühes Beispiel für die Gentrifizierung. Es lohnt sich übrigens, mal die ganze Geschichte zu lesen. Mittlerweile ist die Hafenstraße zwar schicker, aber viele der ehemaligen Studenten wohnen immer noch dort und bewahren das originale Flair der Gegend.
Hamburg eignet sich auch genial zum Shoppen - und zwar weitab der großen Ketten von Unternehmen, die es überall gibt. So gibt es im Karoviertel ein buntes Allerlei aus Geschäften, das für jeden Geschmack etwas bietet. Dazu gehört zum Beispiel ein Plattenladen, der in der Tat das Paradies für Vinyl-Liebhaber und -Sammler darstellt. Genauso empfehlenswert ist der Sneaker-Laden "Hot Dogs", der Sneaker auch aus vergangenen Zeiten anbietet und nicht nur die Massenware der Gegenwart. Im Karoviertel gibt es natürlich noch viele weitere Chancen, in Designer-Läden ein individuelles Textil abzustauben, das nicht alle Menschen schon haben können.
Fans des Autors Heinz Strunk, die seinen Roman "Der Goldene Handschuh" gelesen haben, sollten übrigens die Chance nutzen, der gleichnamigen Kneipe mal einen Besuch abzustatten. Die frühere Stammkneipe des Serienmörders Fritz Honka hat das ganze Jahr, jede Woche und jeden Tag die ganze Zeit auf. Nur ist das Milieu mittlerweile nicht mehr so extrem wie zu Honkas Zeiten, das Publikum ist wesentlich bunter, und, begrüßenswerterweise, auch erheblich gesitteter.
Isarmetropole München - das Herz von Bayern
München ist nicht nur die Hauptstadt Bayerns, die Heimat des Olympiastadions, der Frauenkirche und der Wiesn, sondern auch perfekt für Fans von Besichtigungen abseits ausgelatschter Pfade. Wer zum Beispiel einen überragenden Blick über die Stadt haben will, sollte den Olympiaberg hinaufsteigen. Der Aufstieg ist zwar ziemlich steil, lohnt sich aber, denn von oben hat man nicht nur einen genialen Überblick über die Stadt, sondern kann bei guter Sicht sogar bis zu den Alpen blicken.
Wenig geheim, aber trotzdem genial ist ein Besuch auf dem Viktualienmarkt. Hat man sich dort mit ein paar Leckereien eingedeckt, kann man sich bequem auf den Sankt-Jakobs-Platz setzen, und dann auf einer Bank seine leckeren, frischen Oliven oder andere Köstlichkeiten essen.
Richtig klasse ist übrigens der sogenannte "Barroom". Dort kann man Cocktails schlürfen - so weit, so gewöhnlich. Dazu gibt es aber eine einzigartige Atmosphäre, die einen in die Welt der 1920er-Jahre versetzt - gerade für Reisende, die mal eine Auszeit nehmen wollen vom Touri-München, das sich noch bayrischer macht als es das ohnehin schon ist, eine ideale Idee.
Einfach selbst schauen!
Die beste Idee ist es, neben den Geheimtipps im Internet einfach auf eigene Faust durch die Städte zu ziehen. Wer sich abseits der üblichen Routen bewegt, kann einfach besser das wirkliche Flair und die Besonderheiten der Städte genießen. So erlebt man die jeweilige Metropole viel intensiver und authentischer - wie die meisten Reisenden es auch wirklich haben wollen!