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Martha's Vineyard ist eine feine Adresse. Am Hafen landet der frische Hummer

Martha's Vineyard ist eine feine Adresse. Am Hafen landet der frische Hummer

Foto: Chris Melzer

USA-Reise Cape Cod - Ferien bei den Kennedys

In Neuengland im Nordosten der USA kann man Geschichte atmen - und den Spuren von Amerikas berühmtester Dynastie folgen: den Kennedys.

John F. Kennedys Lieblingsplatz war nicht das Weiße Haus. Der 35. Präsident der USA war am liebsten zu Hause, an den Küsten von Massachusetts. Segeln, am Strand spazieren oder durch die Brandung schwimmen - was Kennedy liebte, machen auch heute noch jedes Jahr unzählige Urlauber in Neuengland. Wer will, bekommt ganz nebenbei noch eine Geschichtslektion. Kennedys Todestag jährt sich am 22. November zum 50. Mal.


 
Neuengland heißen die sechs nordöstlichsten Staaten der USA, und der Landstrich fängt gleich nördlich von New York an. Boston, die größte Stadt der Region, war vor einem Vierteljahrtausend die Wiege der Unabhängigkeitsbewegung. Neuengland war immer etwas vornehmer als der Rest der USA. Das mag in vielen Gebieten durch den Niedergang von Fischerei und Seefahrt verblasst sein - auf Cape Cod und den vorgelagerten Inseln Martha's Vineyard und Nantucket ist der Glanz noch da.
 
Cape Cod, das Kabeljaukap, reicht wie ein Angelhaken in den Atlantik hinein. Gleich zu Beginn der Halbinsel liegt Hyannis. Hier, genauer in Hyannisport, lag über Jahrzehnte der Hauptsitz des amerikanischen Glamours. Auf einem ausgedehnten Anwesen direkt am Meer herrschte einst der Patriarch Joseph Kennedy, der seine vier Söhne auf Karriere trimmte.
 
Barfuß stapft der bronzene »JFK« in Hyannis vor dem Kennedy-Museum durch das Gras. Im Gegensatz zur Kennedy Presidential Library in Boston konzentriert sich das kleine Haus auf das private Leben, auch und gerade vor der Präsidentschaft.
 
Nur ein paar Autominuten entfernt steht ein großes Kennedy-Denkmal. Direkt dahinter beginnt der weiße Strand von Hyannis. Doch noch mehr Menschen als im Sand scheinen auf dem Wasser zu sein. Jede Art von Wassersport, vor allem Segeln, gehört einfach dazu in Neuengland. Schließlich kommt man auch nur per Boot zu den beiden großen Inseln vor der Küste.
 
Von Nantucket stammen Herman Melvilles Romanfiguren Ahab und Starbuck, und auf der Fahne der Insel ist ein großer weißer Pottwal zu sehen. Hier wird die alte Walfängerzeit lebendig gehalten - vor allem natürlich für Touristen. Im Walfangmuseum kann man zum Beispiel ein gewaltiges Walskelett bestaunen.

 
Martha's Vineyard ist eine gute Fährstunde entfernt und war immer etwas vornehmer als der Rest. Keine Angst, steif und formell ist hier nichts, dafür ist vieles teurer. Günstig essen kann man trotzdem.
 
Eigentlich kann man nicht in Neuengland gewesen sein, ohne Hummer gegessen zu haben. Der Lobster ist auf Martha's Vineyard allgegenwärtig, ob als Schlüsselanhänger, Plüschtier oder bei den Nachbarn in Maine sogar auf dem Nummernschild.
 
Wer dem großen Touristentrubel auf Cape Cod, Martha's Vineyard und Nantucket lieber aus dem Weg geht, besucht sie besser im April oder erst Ende September. Dann sind zwar einige Restaurants möglicherweise schon »Closed for the Season«. Dafür hat man den Strand dann vielleicht fast für sich allein - genau wie Kennedy es liebte.
 
Cape Cod, Martha's Vineyard und Nantucke
 
Anreise:
Internationale Flughäfen hat Cape Cod nicht, aber mit dem Mietwagen sind es von New York vier und von Boston nur eineinhalb Stunden. Auch wenn es auf Martha's Vineyard und Nantucket Regionalflughäfen gibt, ist der übliche Weg die Fähre. Nur einige befördern auch Autos.
 
Unterkunft:
Auf der Halbinsel Cape Cod gibt es Hotels aller Preisklassen, viele sind den Winter über geschlossen. Ein übliches Mittelklassehotel kostet in der Nebensaison 80 bis 100, in der Hauptsaison etwa 150 Dollar (rund 110 Euro) pro Nacht. Auf den beiden vorgelagerten Inseln ist das Übernachten teurer, für weniger als 150 Dollar findet man selbst in der Nebensaison kaum etwas. Das schließt die beliebten Bed-and-Breakfast-Häuser ein.
 
Reisezeit:
Eine gute Reisezeit ist das späte Frühjahr oder der September. Dann sind die Temperaturen zwar nicht so, dass man sicher baden kann. Im Juli und August ist die Region aber voller Touristen – und auch entsprechend teuer.
 
(22.11.2013, dpa)
 
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