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Wenn die Vermieter das Wiederauftanken des Mietwagens übernehmen, zahlen die Kunden meist drauf

Wenn die Vermieter das Wiederauftanken des Mietwagens übernehmen, zahlen die Kunden meist drauf

Foto: Markus Scholz

Geschäfte mit dem Sprit

Beim Mietwagen auf Tankregelung achten

Bei einigen Anbietern für Mietwagen hat der hohe Konkurrenzkampf zu fragwürdigen Preismodellen geführt - vor allem die Klauseln zum Tanken sollten Verbraucher im Blick behalten.

Ob im Inland oder auf Auslandsreisen - wer einen Mietwagen bucht, sollte sich bei der Auswahl des Anbieters nicht allein vom Tagestarif leiten lassen. Denn unterschiedliche Versicherungsbedingungen und nachteilige Tankregelungen können weitere Kosten verursachen. Und mit der Option »voller Tank bei Abholung, leerer Tank bei Rückgabe« zahlen Mieter meist drauf, sagt Marion Weitemeier, »Finanztest«-Redakteurin bei der Stiftung Warentest in Berlin. Zumal kaum ein Fahrer riskiert, mit leerem Tank liegenzubleiben und dem Anbieter daher meist noch Sprit schenkt.

 
Ein aufmerksamer Blick auf die Tankregelungen ist besonders bei Anbietern in wettbewerbsstarken Regionen ratsam. Anbieter auf den Balearen, in Portugal, Spanien, Italien, Zypern, Griechenland sowie in Großbritannien und Irland werben gern mit günstigen Fahrzeugmieten auf Vergleichsportalen - und holen das Geld anschließend mit der »voll-leer«-Klausel wieder rein, erklärt Frieder Bechtel, Sprecher des Mietwagen-Vergleichsportals billiger-mietwagen.de in Köln. Zu den Benzinkosten komme in diesem Fall meist noch ein Aufschlag hinzu. »Dreißig bis vierzig Euro Servicegebühr plus Sprit schlagen bei einem Fiat Panda leicht mit 80 Euro zu Buche«, rechnet Bechtel vor. »Selbst betankt hätte man ihn für 30 Euro.«
 
Verbraucherfreundlich und kostenneutral sei hingegen die hierzulande verbreitete »voll-voll«-Regel, urteilen Weitemeier, Bechtel und auch der Automobilclub ADAC einhellig. Das Fahrzeug wird mit vollem Tank übergeben und kommt vollbetankt zurück. »Das ist bei Qualitätsanbietern immer die Regel und sollte bei allen Mietwagenanbietern wieder Standard werden«, fordert Andrea Piechotta, ADAC-Sprecherin in München.
 
Auffällig: Bei jenen Vermietungen, die Kunden zur Abnahme einer teuren Tankfüllung nötigen, registrieren Vermittlungsportale auch deutlich mehr Kundenbeschwerden hinsichtlich Service und Flottenzustand. Das lässt auf insgesamt weniger seriöse Geschäftsmodelle schließen, sagt Bechtel.
 
Nicht zu verwechseln sind diese fragwürdigen Modelle mit der optionalen Wiederbetankung als Serviceleistung wie sie auch seriöse Anbieter oft im Programm haben, stellt Bechtel klar. Wer in Eile ist und vor der Abreise im unbekannten Land nicht extra nach einer Tankstelle suchen möchte, könne diesen Service durchaus schätzen. So bietet etwa die Autovermietung Hertz ihren Kunden eine »Fuel Purchase Option« als Dienstleistung an: Zurückgegebene Fahrzeuge werden gegen eine Servicegebühr betankt.

 
Die Stiftung Warentest empfiehlt Vergleichsportale im Internet, die möglichst viele Filtermöglichkeiten bieten. Hier lassen sich neben Versicherungsbedingungen auch die Tankoptionen individuell anpassen.
 
(16.05.2014, dpa)
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