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Thailändische Soldaten in Bangkok: Das Auswärtige Amt empfiehlt Reisenden, Demonstrationen und Menschenansammlungen zu meiden

Thailändische Soldaten in Bangkok: Das Auswärtige Amt empfiehlt Reisenden, Demonstrationen und Menschenansammlungen zu meiden

Foto: Rungroj Yongrit

Ausgangssperre und Kriegsrecht Infos für Thailand-Reisende

Nach dem Militärputsch in Thailand ist die Lage im ganzen Land weitgehend ruhig. Es gilt weiterhin die nächtliche Ausgangssperre. Davon wurden Touristen aber ausgenommen. Was Urlauber sonst zu beachten haben.

In der vergangenen Woche hat das Militär in Thailand geputscht und das Kriegsrecht verhängt. Zudem wurde eine nächtliche Ausgangssperre erlassen. Sie gilt zwischen 22.00 und 5.00 Uhr. Antworten auf die wichtigsten Fragen für Reisende:
 
Wie sieht aktuell die Lage im Land aus?
 
Das Auswärtige Amt rät in seinem am Montag (26. Mai) aktualisierten Reisehinweis »nachdrücklich zu hoher Wachsamkeit« in Thailand. Das öffentliche Leben verlaufe jedoch bislang weitgehend normal. Trotz Versammlungsverbot komme es vereinzelt zu Demonstrationen. Diese würden durch das Militär aufgelöst. Eine gewalttätige Eskalation könne nicht ausgeschlossen werden. Zum Teil gibt es auch Verkehrsbehinderungen.

 
Gelten besondere Verhaltensregeln?
 
Das Auswärtige Amt empfiehlt Reisenden, Demonstrationen und Menschenansammlungen zu meiden. Reisende sollten sich über die Hinweise der Deutschen Botschaft und über die Medienberichterstattung informieren und den Anweisungen von Sicherheitsorganen sowie dem Rat von Reiseveranstaltern folgen. Etwas schwierig wird die Situation dadurch, dass Sender wie CNN und BBC derzeit nicht empfangen werden können.
 
Komme ich trotz Ausgangssperre zum Flughafen?
 
Reisende, die zwischen 22.00 und 5.00 Uhr zum Flughafen müssen oder vom Flughafen zum Hotel wollen, sind laut Tourismusbehörde und Auswärtigem Amt von der Ausgangssperre ausgenommen. Sie sollten jedoch alle Reisedokumente wie Flugschein, Pässe oder Hotelbestätigung mit sich führen. Touristen, die nicht an- oder abreisen, sind von der nächtlichen Ausgangssperre jedoch genauso betroffen wie Einheimische. Sie dürfen die Hotels nicht verlassen.
 
Sollte ich eine bereits gebuchte Thailand-Reise stornieren?
 
Pauschal lässt sich das derzeit nicht beantworten. Reiserechtler Paul Degott rät zur Kontaktaufnahme mit dem Reiseveranstalter: »Gerade bei Reisen, die vom Nachtleben geprägt sind, bedeutet die Ausgangssperre schon eine erhebliche Einschränkung«, gibt er zu bedenken. Das könne etwa Bangkok- oder Pattaya-Urlauber betreffen. Auch längere Ausflüge, die nun möglicherweise von Kontrollen behindert werden, mindern die Urlaubsfreude. »In diesen Fällen zeigt der Reisveranstalter vielleicht Einsicht, wenn man sich nach Umbuchungsmöglichkeiten erkundigt.«

 
Sabine Fischer-Volk von der Verbraucherzentrale Brandenburg kommt zu einer ähnlichen Einschätzung, sieht die Veranstalter aber stärker in der Pflicht: »Für reine Bangkok-Urlauber stellt die aktuelle Situation einen erheblichen Mangel dar - hier muss eine kostenlose Stornierung oder Umbuchung möglich sein.« Fällt ein stark beworbenes Highlight der Reise durch die Ausgangssperre weg oder erreichen die Urlauber den Flughafen zu spät, um noch ins Hotel zu gelangen, sei das ein Grund für den Rücktritt von der Reise aufgrund erheblicher Mängel, so Fischer-Volk. Individualtouristen rät sie, mit Hoteliers über eine Verschiebung des Aufenthalts zu verhandeln. Flugkosten bekämen sie zum jetzigen Zeitpunkt nicht erstattet, da die Flüge normal stattfänden.
 
Wie reagieren die Veranstalter auf die Situation?
 
Thomas Cook bietet Thailand-Urlaubern jetzt die Möglichkeit zum kostenfreien Umbuchen an. Die Regelung gelte bis einschließlich 30. Mai und für sämtliche Marken des Tourismuskonzerns, sagte die Pressesprecherin Isabella Partasides. Marktführer Tui hatte das Angebot zum kostenlosen Umbuchen nach dem Militärputsch bereits am Wochenende angekündigt. Nach Tui-Einschätzung gibt es für Badeurlauber aber bislang keine erkennbaren Einschränkungen. »Von der nächtlichen Ausgangssperre sind Urlauber, die sich in Bangkok-Stadt aufhalten, sicherlich am stärksten betroffen«, sagte die Tui-Sprecherin Anja Braun. Auch DER Touristik und FTI bieten Reisenden die Möglichkeit, gratis umzubuchen. Wie die beiden Veranstalter mitteilten, gilt das für Abreisen bis zum 30. Mai.
 
Wie viele deutsche Touristen befinden sich überhaupt vor Ort?
 
Relativ wenig: Tui spricht zum Beispiel von 59 Tui-Gästen in Bangkok. »Die Hauptsaison ist im Winter, jetzt, in der Nebensaison, befinden sich nur noch vergleichsweise wenig Touristen im Land«, sagt Sibylle Zeuch vom Deutschen Reiseverband (DRV).
 

Thailändische Tourismusbehörde (eng.)

(26.05.2014, dpa)
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