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Die US-Präsidenten Washington, Jefferson, Roosevelt und Lincoln blicken vom Mount Rushmore in South Dakota auf Besucher herab. Solche Orte ziehen viele deutsche Urlauber in die USA

Die US-Präsidenten Washington, Jefferson, Roosevelt und Lincoln blicken vom Mount Rushmore in South Dakota auf Besucher herab. Solche Orte ziehen viele deutsche Urlauber in die USA

Foto: Peer Körner

Kein Trump-Effekt Nachfrage nach USA-Reisen bleibt hoch

Dass Donald Trump US-Präsident ist, hält Deutsche bisher nicht von USA-Reisen ab. Die Nachfrage sei weiter hoch, sagen die Veranstalter. Mancher Experte wundert sich selbst darüber.

Der neue US-Präsident Donald Trump polarisiert. Seine kontroversen Aussagen über Minderheiten, Muslime oder Frauen, seine politischen Absichten - das bewegt auch deutsche Bürger.

Mitte 2016 gab knapp die Hälfte (49 Prozent) der Menschen in Deutschland an, ihre persönliche Bereitschaft, in die USA zu reisen, sinke mit einem Präsidenten Trump. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Yougov-Umfrage im Auftrag von HolidayCheck. Nun ist Trump tatsächlich im Amt. Aber ein Trump-Effekt auf USA-Reisen ist bisher ausgeblieben.

 
Deutsche Reiseveranstalter spüren hinsichtlich der Buchungszahlen keine Auswirkungen. »Wir erleben gerade die buchungsstärksten Wochen des Jahres«, sagt Per Illian, Produktleiter bei Dertour, dem deutschen Marktführer für USA-Reisen. Auch bei Canusa Touristik registriert man eine unverändert starke Nachfrage - trotz des hohen Dollarkurses, der Ausgaben vor Ort, etwa in Restaurants, teurer macht, wie es hieß.
 
Timo Kohlenberg vom Spezialanbieter America Unlimited findet die konstante Nachfrage selbst ein wenig verwunderlich: »Wir haben nicht nur Trump, sondern auch weiter den starken Dollar«, sagt er. Die ersten Wochen dieses Jahres liefen dennoch gut an: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sei man bisher im Plus, so Kohlenberg. »Es scheint, dass das Reiseverhalten unabhängig von der politischen Lage ist und die USA eben einfach als Reiseland überzeugen.«
 
Gänzlich unberührt blieben deutsche Urlauber von der Wahl Trumps allerdings nicht. Davon erzählt zumindest Kohlenberg. Direkt nach Trumps Wahlsieg im November habe es einen »Drop nach unten« gegeben. »Aktiv laufende Anfragen wurden zum Großteil abgebrochen.« Kurze Zeit habe es Zurückhaltung bei den Neubuchungen gegeben. Stornierungen gab es wegen Trumps Wahl aber keine, berichtet Kohlenberg.
 
Auch bei der amerikanischen Tourismusmarketing-Organisation Brand USA bemerkt man bisher keinen Trump-Effekt. Während der Tourismusmesse CMT in Stuttgart in der vergangenen Woche habe es etwa »relativ wenig Fragen« von Besuchern dazu gegeben, sagt Christian Zerbian von Brand USA. »Wir hatten mit mehr gerechnet.« Bei den Reiseveranstaltern habe man ihm von »keinem Knick« berichtet.
 
2015 reisten 2,27 Millionen deutsche Urlauber in die USA - ein Rekord. Für vergangenes Jahr sei noch keine Prognose möglich, sagt Zerbian. Er gehe aber von einer konstanten Entwicklung bis hin zu einem leichten Wachstum aus.
 
Doch was ist mit den Ankündigungen Trumps, Einreisemodalitäten verschärfen zu wollen? Sollte es Verschärfungen im Esta-Verfahren zur visafreien Einreise geben, sehen die Kenner der Branche das nicht als Problem. Und wenn Esta ganz abgeschafft wird? Dann würde es »massive Auswirkungen« geben, schätzt Kohlenberg. Er sieht das aber nicht als Gefahr. »Trump will sein Land wie ein Business führen, und Tourismus ist ein wichtiger Faktor zum Geldeinnehmen.«
 
(25.01.2017, dpa)
 
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