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Trotz Touristenabgabe werden die Strände an der Mittelmeerinsel Mallorca nicht gleich leer bleiben

Trotz Touristenabgabe werden die Strände an der Mittelmeerinsel Mallorca nicht gleich leer bleiben

Foto: Julian Stratenschulte

Mallorca-Urlaub Touristenabgabe ab 2016 bis zu 2 Euro

Urlauber sollen auf Mallorca etwas zum Erhalt des Ferienparadieses tun. Die Regionalregierung will sie schon bald zur Kasse bitten. Den Hoteliers auf Mallorca ist das ein Dorn im Auge.

Mallorca-Urlauber sollen vom kommenden Jahr an eine Touristenabgabe zahlen. Die Taxe werde bis zu 2 Euro pro Tag und Urlauber betragen. Sie soll auf Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera in touristischen Unterkünften jeder Art erhoben werden.

Auch die Passagiere von Kreuzfahrtschiffen, die in den Häfen der Inselgruppe anlegen, werden zur Kasse gebeten. Das gab die Regionalregierung der spanischen Inselgruppe der Balearen in Palma de Mallorca bekannt. Wann mit der Erhebung begonnen wird, stand zunächst nicht fest.
 
Die Balearen-Regierung hatte ursprünglich geplant, die Steuer ab Ende 2016 einzuziehen. Ministerpräsidentin Francina Armengol schloss aber nicht aus, dass die Abgabe bereits im Frühjahr eingeführt wird. Die Höhe soll nach der Art der Unterkünfte variieren.
 
Kreuzfahrttouristen und die Gäste von Fünf-Sterne-Hotels sowie Luxus-Appartements sollen nach den Plänen der Regierung in der Hauptsaison vom 1. April bis zum 31. Oktober den Höchstsatz von 2 Euro pro Tag zahlen. In Hostels, Berghütten oder auf Campingplätzen soll der Mindestsatz von 0,50 Euro gelten.
 
In der Nebensaison vom 1. November bis zum 31. März sollen die Tarife auf jeweils die Hälfte reduziert werden. Kinder unter 14 Jahren würden von der Abgabe befreit, teilte die Regierung mit. Dagegen sollten Einheimische und auf Mallorca lebende Ausländer bei Übernachtungen in touristischen Unterkünften die Taxe zahlen müssen.
 
Die von drei Linksparteien gebildete Balearen-Regierung erhofft sich von der Touristenabgabe Einnahmen in Höhe von 50 bis 80 Millionen Euro im Jahr. Sie will die Gelder zur Erhaltung der Umwelt und zur Verbesserung des touristischen Angebots verwenden. »Die Besucher werden dazu beitragen, das Paradies der Balearen zu erhalten«, sagte Tourismusminister Biel Barceló.
 
Die Hoteliers und Unternehmen der Reisebranche sind gegen die Abgabe. Sie hatten auch die «ecotasa» (Ökosteuer) heftig bekämpft, die die Urlauber von Mai 2002 bis Oktober 2003 auf Mallorca und den anderen Balearen zahlen mussten.
 
Die Reisebranche sah in der Abgabe einen Hauptgrund dafür, dass viele Deutsche Mallorca damals den Rücken kehrten. Die Mallorca-Touristen selbst protestierten kaum gegen die Steuer und äußerten häufig sogar Verständnis.
 
(15.10.2015, dpa)

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