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Normalerweise haben Supermärkte in Großbritannien auch sonn- und feiertags geöffnet. Einige Ketten halten ihre Filialen am Tag des Staatsaktes für die verstorbene Queen aber geschlossen.

Normalerweise haben Supermärkte in Großbritannien auch sonn- und feiertags geöffnet. Einige Ketten halten ihre Filialen am Tag des Staatsaktes für die verstorbene Queen aber geschlossen. Foto: Aaron Chown/PA Wire/dpa/Archiv

Feiertag für die Briten Was während des Staatsaktes für die Queen zu bleibt

Eine Nation trauert. An keinem anderen Tag dürfte das im Alltagsleben im Vereinigten Königreich so spürbar sein wie an diesem Montag. Ein Land hält inne, während die Monarchin ihre letzte Reise antritt.

Mit dem Staatsakt für die gestorbene Queen Elizabeth II. findet im Zentrum Londons ein Jahrhundertereignis statt, zu dem Hunderte Staatsgäste aus aller Welt und Hunderttausende Zuschauer erwartet werden.

Der Rest des Landes steht weitgehend still. Der 19. September dieses Jahres ist zum offiziellen Feiertag erklärt worden, die Schulen sind geschlossen und die meisten Briten haben frei. Ein Überblick, was am Montag im Vereinigten Königreich alles nicht oder nur eingeschränkt möglich ist.

Einkaufen

Geschäfte haben weitgehend geschlossen, sogar viele Supermärkte, was in Großbritannien sehr unüblich ist. Normalerweise haben diese auch an Sonntagen und Feiertagen geöffnet, wenn auch mit eingeschränkten Öffnungszeiten. Dies wird bei einigen zentral gelegenen, kleineren Supermärkten auch am Montag der Fall sein.

Mehrere Ketten - darunter Morrisons, Aldi und Lidl - wollen ihre Filialen jedoch ganz geschlossen halten. Morrisons hatte Berichten zufolge bereits zu Beginn der zehntägigen Staatstrauer den üblicherweise lauten Piepton beim Scannen von Waren an der Kasse heruntergefahren - nach eigenen Angaben aus Respekt für die gestorbene Königin.

Ins Kino, Museum oder Theater gehen

Wer dem royalen Spektakel entgehen und den freien Tag stattdessen mit Kulturprogramm verbringen will, hat nur sehr begrenzte Möglichkeiten. Die großen Kinoketten Odeon oder Cineworld bleiben am Montag geschlossen.

Auch das Londoner West End wird deutlich ruhiger bleiben als üblich. Viele Produktionen - darunter «Hamilton» und «The Book of Mormon» setzen ihre Aufführungen am Montag aus. Auch etliche Museen wie etwa das British Museum oder die National Gallery und Ausflugsziele wie Kew Gardens oder der Londoner Zoo bleiben geschlossen.

Reisen

Der größte Londoner Flughafen Heathrow passt seinen Flugplan ebenfalls dem Staatsbegräbnis an. In der Zeit von 13.50 Uhr bis 15.40 Uhr (Ortszeit; 14.50 Uhr bis 16.40 Uhr MESZ) soll es zu Änderungen und Verzögerungen kommen.

Damit soll dafür gesorgt werden, dass der Trauerzug mit dem Sarg der Queen nicht durch Fluglärm gestört wird. Einflugschneisen verlaufen direkt über der Innenstadt sowie von Westen her über die königliche Residenz Schloss Windsor. «Die Fluglinien werden den Passagieren alle Flugänderungen direkt mitteilen», hieß es. Umliegende Straßen würden gesperrt. Auch die Tankstellen verschiedener Supermarktketten wie Asda oder Sainsbury's bleiben tagsüber geschlossen und sollen erst am Abend wieder öffnen.

Wer über den Feiertag Urlaub in einem der britischen Center Parcs macht, musste zeitweise fürchten, am Montag vor die Türen seiner Ferienwohnung gesetzt zu werden. Mittlerweile ruderten die Betreiber jedoch zurück. Die «kleine Anzahl an Gästen, die nicht am Montag abreist, darf bleiben», hieß es - allerdings werden die touristische Attraktionen in den Parks geschlossen sein.

Burger essen

Wer sich zur Stärkung für die Trauerfeierlichkeiten mit einem Burger von McDonalds stärken wollte, schaut tagsüber in die Röhre. Bis 17.00 Uhr Ortszeit sollen die Filialen der Fast-Food-Kette geschlossen bleiben. Auf Burger aus dem Pub müssen die Briten jedoch nicht verzichten. Die meisten Pubs bleiben geöffnet, einige öffnen sogar bereits am Vormittag und übertragen den Trauergottesdienst und die Prozession.

Den Alltag bestreiten

Nicht nur am Tag des Staatsbegräbnisses gehen im Vereinigten Königreich die Uhren anders als zu normalen Zeiten. Bereits während der zehntägigen Staatstrauer der Queen begegneten den Briten im Alltag unverhoffte Einschränkungen.

So empörte sich ein Twitter-Nutzer über ein Schild in der Stadt Norwich, das die Nutzung eines Fahrradständers während der Trauerzeit verbietet. Angeblich sollten dort stattdessen Blumen niedergelegt werden können. Der britische Wetterdienst Met Office gab unterdessen bekannt, nur noch tägliche Wetterupdates und Warnungen herauszugeben - ebenfalls «aus Respekt während der nationalen Staatstrauer».

Mit der Bahn fahren

Zum Staatsbegräbnis von Queen Elizabeth II. erwartet die Behörde Transport for London (TfL) am Montag rund eine Million Besucher. Ihr Chef Andy Byford sagte der Nachrichtenagentur PA: «Wir sind auf einen der verkehrsreichsten Tage vorbereitet, die Transport for London je erlebt hat. Es ist schwer, genau zu sagen, wie viele Menschen zusätzlich reisen werden, aber wir stellen uns auf potenziell eine Million Menschen ein.» Mitarbeiter aus allen Bereichen der Organisation arbeiteten daran, dass Besucher in der Stadt herumkommen könnten. Das Staatsbegräbnis beginnt am Montag um 12.00 Uhr (MESZ) in der Westminster Abbey.

Der Vorsitzende des Schienennetzbetreibers Network Rail, Peter Hendy, warnte vor «extrem stark frequentierten» Zügen. «Dies ist der größte Einsatz im öffentlichen Verkehr seit den Olympischen und Paralympischen Spielen in London 2012.» Man arbeite eng mit allen Zugbetreibern zusammen.

Am Montag werden den Angaben zufolge rund 250 zusätzliche Zugverbindungen verkehren - darunter auch einige Nachtzüge. Zudem werden geplante Autobahnsperrungen in ganz England ausgesetzt, um die Gefahr einer Überlastung des Verkehrsnetzes am Montagnachmittag zu minimieren, wenn Besucher die Hauptstadt wieder verlassen.

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