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Der beliebte Urlaubsort Sárti zieht sich entlang einer kilometerlangen Sandbucht

Der beliebte Urlaubsort Sárti zieht sich entlang einer kilometerlangen Sandbucht

GRIECHENLAND Mit dem Mietwagen zu den schönsten Orten Chalkidikis

Durch die zunehmende Präsenz der Billigflieger in
Thessaloníki
rückt
Chalkidikí
stärker in den Blickpunkt deutscher Flugreisender. Die Region hat einiges zu bieten: malerische Urlaubsorte, traumhafte Strände, viel Natur und die größte Mönchsrepublik der Welt.

Unser Leihwagen hat die besten Tage bereits hinter sich. Genauso wie der Großteil des Straßennetzes auf der Halbinsel Chalkidikí im Südosten von Thessaloníki. So fallen wir wenigstens nicht weiter auf, denke ich, denn auch die Griechen sind ja überwiegend mit Klapperkisten unterwegs. Und auch die meisten Autotouristen, die im Hochsommer aus Bulgarien, Serbien und Ungarn nach Chalkidikí kommen. Dass Geld derzeit knapp ist in Griechenland, ist an jeder Ecke sichtbar: auf Eis gelegte Großbaustellen, nicht fertig gestellte Hotelprojekte, bröckelnde Fassaden, qualmende LKWs, zum Verkauf stehende Immobilien. Doch je weiter wir die Millionenstadt Thessaloníki hinter uns lassen, desto leerer die Straßen, desto schöner die Landschaft. Freundliche, zumeist ältere Menschen weisen uns den Weg zurück zur richtigen Straße, wenn der Schilderwald uns wieder einmal in die Irre geführt hat. Wir tauchen ein in eine üppig sprießende Natur und sattgrüne Mischwälder, wundern uns über lavendelfarbene Heidelandschaften, die bis an die Strände heranwachsen, und über die vielen Bienenstöcke am Straßenrand und auf den Waldlichtungen. Hinter jeder Kurve eröffnen sich fantastische Ausblicke auf den vielleicht schönsten Küstenstreifen Griechenlands. Doch nicht jeder Ort hält, was er verspricht. REISE & PREISE hat die schönsten Orte aufgespürt. Unsere Route: Thessaloníki–Arnéa– Ouranoúpoli–Vourvouroú–Sárti–Áfitos– Thessaloníki.

Landkarte Griechenland

Sárti – Sithonías reizvoller Hauptbadeort

Schon seit über einer halben Stunde schlängelt sich die Straße durch die Ausläufer des Ítamos- Gebirges. Dann endlich fällt der Blick auf den 1.000-Seelen-Küstenort Sárti, dessen Einwohnerzahl im August locker auf das Zehnfache ansteigt, ohne dass der vier Kilometer lange Sandstrand dabei überfüllt wirkt. Auch die Restaurants an der Promenade mit Blick auf den Berg Áthos sind dem hochsommerlichen Ansturm gewachsen. Die besten Monate für Sárti sind allerdings Juni und September. Große, hässliche Hotels gibt’s keine, stattdessen zahlreiche kleine Studio- und Apartmenthäuser. Besonders beliebt ist der alte Ortsteil im Norden der Bucht. Hier ist der zwei Kilometer lange Strand am schönsten und zu den Restaurants, Bars und Shops ist es nicht weit. Doch wer mittendrin sein will, darf sich über die in der Frühe bimmelnden Kirchenglocken und lärmende Müllabfuhr nicht beschweren. Der Beach ist 1a. Viele Lokale bieten kostenlose Liegestühle und Sonnenschirme (bei gelegentlichem Verzehr). Zur Abwechslung gibt’s in der näheren Umgebung reichlich Strandalternativen.

Auch von Sárti aus können Kreuzfahrten nach Áthos gebucht werden (€ 25 mit Stopp auf Ammoulianí, www.sithontravel.gr).

Übernachten
€€ Gepflegte Studios mit AC und Balkon hat das »Theodora« (www.sarti-theodora.gr). Zimmer im 1. oder 2. Stock wählen! Nette Bar und Strandabschnitt mit Liegen.
€ 100 m nördlich vom »Theodora« bietet »Ladario Studios« Zimmer direkt am Strand ab € 30 (www.ladario-rooms.com).

Tipp- Panoramatour mit dem Mietwagen

Sithonía lässt sich von Sárti aus bequem während eines Tagestrips erkunden. Wer in nördlicher Richtung startet, beginnt mit einem Badestopp am Karídi Beach bei Vourvouroú. Ein guter Ort zum Essen ist der kleine Hafen von Néos Marmarás, wo es in der Fischtaverne »To Limanaki« ausgezeichnete frittierte Calamari gibt (€ 7,50). Weiter geht’s zur Weinprobe ins Weinanbaugebiet von Pórto Karrás. Ein Bummel lohnt durch Toróni und Pórto Koufó mit einzigartigem Naturhafen. Genießen Sie auf dem Rückweg in der Taverne »Panorama« einen Cappuccino (€ 3) und den fantastischen Blick auf die Ostküste und den Berg Áthos.

Vourvouroú – Feriendorf mit Vorzeigestrand

Vor Ende Mai will in dem langgezogenen Feriendorf, in dem es nur ein Dutzend Einheimische gibt, nicht so richtig Stimmung aufkommen. Zu wenig los. Und Mitte September gehen die Lichter dann auch schon wieder aus. Wer gern einen der schönsten Strände Griechenlands, den Karídi Beach, in Reichweite weiß, gern mit dem Motorboot auf Entdeckertour geht und sich abends früh aufs Zimmer zurückzieht, für den ist Vourvouroú genau das Richtige. Für Ab wechslung sorgen die kleinen Strände in südlicher Richtung, die sich von der Küstenstraße über holprige Wege erreichen lassen, wie etwa der chillige Banana Beach. Abends lohnt ein Abstecher zum alten Dorfplatz von Ágios Nikólaos mit seinen originellen Tavernen.

Übernachten
€€ Die »Apartments Christaras« bei Booking.com buchen liegen neben dem »Café Paris« (gute Küche) direkt am schmalen Strand, 1 km vom Karídi (www.apartmentschristaras.com).

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Traumstrände der Umgebung

PORTOKALI Ein Traum in Türkis ist der sechs Kilometer nördlich von Sárti gelegene Fels strand von Portokali (Orange Beach) mit herrlichen Nebenbuchten und sonnigen Liegeplätzen auf »vorgewärmten« Felsen, eingerahmt von duftenden Pinienwäldern. Einen Parkplatz weiter ein weiteres, traumhaftes Badeplätzchen.

SIKIÁ Am späten Nachmittag starten, die Badehose einpacken und nach Sikiá Beach fahren (7 km). Folgen Sie der kleinen Straße am südlichen Ende der Bucht zum Tourkolimnionas Beach. Tipp: Auf dem Rückweg im »5 Steps to the Sand« mit tollem Meerblick zu Abend essen (gegrillte Dorade € 15).

KALAMITSI Vier Kilometer südlich von Sikiá liegt der kleine Badeort Kalamítsi. Mit schönem Strand, einer Handvoll Tavernen und Studiounterkünften. »Irene’s House« (http://irenes house.gr).

Arnéa - Nordgriechenlands schönstes Dorf

Wer von Thessaloníki aus über die Nationalstraße 16 nach Ouranoúpoli fährt, sollte in Arnéa eine Pause einlegen. Oder über Nacht bleiben. Denn das 400 Jahre v. Chr. gegründete »Arne« ist eines der schönsten Dörfer Nordgriechenlands. Charakteristisch sind die liebevoll restaurierten makedonischen Häuser aus dem 18. und 19. Jh. mit ihren verzierten Holzbalkonen. Bummeln Sie durch die schattigen Gassen und probieren in den Läden am Hauptplatz Honigsorten von Pinie bis Heide.

€€€ FLAIR Liebevoll restauriert ist das »Mitsiou Traditional Inn« bei Booking.com buchen aus dem 19. Jh. an der oberen Platia (www.mitsiou.gr/en).

Ouranoúpoli - Die Grenzstadt der Pilger

Ouranoúpoli ist eine Grenzstadt. Eine mit ziemlichen Männerüberschuss. Sie lebt von den Pilgern, die hier übernachten und am nächsten Morgen die erste Fähre nach Áthos nehmen. Frauen müssen sich mit einer Kreuzfahrt begnügen (3,5 Std, € 20, buchbar im Ort). Vom Schiff aus lassen sich die Klöster, die an der Küste oder auf Felsvorsprüngen thronen, am besten fotografieren. Das Einreiseverbot gilt übrigens auch für weibliche Haustiere, außer für Katzen. Im Zentrum von Ouranoúpoli reihen sich die Devotionalien-Shops. Spaß macht der Aufenthalt trotzdem. Beobachten Sie beim Frühstück die morgendlichen Pilgerströme und das Treiben am Verladehafen, gehen auf Kreuzfahrt und abends gepflegt essen (TIPP Restaurant »Kokkinos «, z. B. Kalbfleisch-Stifado € 10).

€ Die »Pansion Athos« bei Booking.com buchen hat einfache, aber gepflegte Balkonzimmer zur kleinen Hauptstraße (www.pansionathos.gr).
€€€ Am schönsten Strandabschnitt von Ouranoúpoli, 400 vom Zentrum, bietet das »Xenia« bei Booking.com buchen ansprechende Zimmer (0030-23770- 71412).

 TIPP   – So wird der Mann ein Pilger

Ein Besucher-Permit erhalten nicht nur orthodoxe Gläubige, sondern auch Mitglieder anderer Kirchen. Da die Plätze begrenzt sind, einige Wochen zuvor im Pilgerbüro in Thessaloníki reservieren (). Last Minute kann man auch im Pilgerbüro in Ouranoúpoli (030-23770-23251, Fax -23733) nach freien Plätzen fragen. Hier wird auch das Permit ausgestellt (€ 30). Männer werden bis zu drei Nächte kostenlos untergebracht.

Ammoulianí – Die Insel der Entschleunigung

Auf Ammoulianí ist die Saison kurz. Sehr kurz. Nur von Mitte Juni bis Ende September erwacht die nur 4 x 6 km große Insel zwischen Áthos und Sithonía aus ihrem Dornröschenschlaf. Dauerhaft leben hier nur 500 Menschen – außerhalb der Saison kann man hier vollkommen abschalten. Es gibt zwei ansprechende Strände, einen urigen Hafenort mit einer Handvoll Hotels und gute Tavernen. Den Mietwagen nimmt man mit (€ 10,10 plus € 2,20/Pers.).

€€€ Das Hotel »Sunrise« liegt auf einem Hügel mit Garten und Meerblick, 300 Meter vom Hafen (www.ammouliani-sunrise.gr).

Áfitos – Kassándras letztes Juwel

Dieser Ort reißt Kassándra raus. Über einer Anhöhe über dem Meer thront Áfitos über dem Golf von Toroneos. Die Cafés und Tavernen im hübsch herausgeputzten alten Ortskern, die vielen Restaurants auf der Klippe am Meer und die große Anzahl an Pensionen machen klar, dass auch hier im Hochsommer Hochbetrieb herrscht. Die Saison reicht bis weit in den Oktober hinein. Das Stadtbild wird geprägt durch zahlreiche Steinhäuschen aus dem 18. Jh. und die Dimítrios-Kirche am Hauptplatz. Tagsüber sitzen die Alten im zentralen Kafeníon und plauschen. Eine kleine Straße führt runter zum weißen Sandstrand, wo man im »Sparos« lecker essen kann.

€€€€ Stil hat das Boutiquehotel »Afitis« bei Booking.com buchen am Strand, mit schönem Poolbereich unter Palmen (www.afitis-hotel.gr).
€ Auf der Klippe werden einfache Studios und Apartments mit Meerblick bereits ab € 35 vermietet (z. B. »Studios Panorama«, Kontakt: Niki, 0030-23740-91487, 0030-697-3450779).

Fahren Sie nach Thessaloníki

Zugegeben, Thessaloníki ist eine chaotische Stadt. Geben Sie daher den Mietwagen vorher ab und nehmen sich ein Taxi in die City (€ 20–25). Die Innenstadt rund um den Aristotelesplatz, die Fußgängerzone, der alte Markt, der Hafen-Distrikt und das historische Ladadika-Viertel mit Bars, Clubs und Tavernen lassen sich zu Fuß erkunden.
HOTELTIPP LUXUS Allein schon die Übernachtung im eleganten historischen »Electra Palace« bei Booking.com buchen direkt am Aristotelesplatz ist den Thessaloníki-Aufenthalt wert (www.electrahotels.gr/de). Mit Pool.

€ einfach €€ einfache Mittelklasse €€€ gehobene Mittelklasse €€€€ anspruchsvoll

Autor: Oliver Kühn (1/2017)

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