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Reisen an die menschenleeren Strände von Sokotra führen in eine Welt abseits des Massentourismus

Reisen an die menschenleeren Strände von Sokotra führen in eine Welt abseits des Massentourismus (Foto: Flickr.com, Gerry Bonni)

Insel im Jemen Sokrota erwacht aus dem Dornröschenschlaf

Reisen nach Jemen führen in eine andere Welt: Jenseits des Trubels der Golfemirate lockt die Insel Sokotra mit menschenleeren Stränden, ausgedehnten Gebirgen, viel Natur und gastfreundlichen Menschen. Erst langsam erwacht Arabiens Geheimtipp aus dem Dörnröschenschlaf. Ein Reisebericht über den Jemen.

Reisen nach Sokotra im Jemen zeigen eine traumhafte Inselwelt: Mit welcher Leichtigkeit Mohammed mit nackten Füßen über die Felsen springt! Dabei trägt er einen schweren Rucksack mit Proviant und Trinkwasser, und die Sonne brennt gnadenlos. Der hagere, wortkarge Beduine kennt die steilen Abhänge und tiefen Schluchten der Haghier-Berge auf 1.500 Metern Höhe wie seine Westentasche, und er weiß, wo die spektakulärsten Ausblicke zu finden sind. »Aia! Aiiaa!« In einiger Entfernung ruft ein Ziegenhirte seine Tiere und trägt ein Zicklein eine steile Granitflanke hinauf, auf dessen Kuppe Euphorbien und exotische kleine Bäume mit palmenartigen Blättern wachsen. Am Ende der anstrengenden Wander-Etappe gelangen wir zu einem kleinen Gehöft, ein unscheinbarer Steinbau. Rasch ist das Zelt aufgestellt. Beim letzten Tageslicht setze ich mich auf einen nahen Felsen mit grandioser Aussicht über die Bergketten. Reisen in den Jemen nach Sokotra bieten Trekkingerlebnisse der besonderen Art: Eine mystische Leichtigkeit zieht auf, als durch die Winde Wolkenschwaden aus dem Tal heraufgeblasen werden und sich in den Spitzen der schroffen Granitgipfel verfangen. Zwei weiße Schmutzgeier gaukeln in den Aufwinden und zanken spielerisch. Wenn es einen Inbegriff von Ruhe und Freiheit gibt, dann hier bei einer Nacht bei den Beduinen.

Bereits 1903 schrieb Henry O. Forbes über seine Reise nach Sokotra, dass die Schönheit des Haghier-Gebirges auf der Insel Sokotra schwer zu übertreffen sei. Sokotra – 125 Kilometer lang, 33 Kilometer breit und 400 Kilometer vom arabischen Festland entfernt im Indischen Ozean gelegen – war ein Fixpunkt auf den Routen der frühen Seefahrer. Diese liefen die Insel an, um Süßwasservorräte aufzufüllen und Weihrauch und Myrrhe einzukaufen. Die zwischen Afrika und Arabien strategische Lage der nach Madagaskar zweitgrößten Insel des westlichen Indischen Ozeans wussten nicht nur Handelsflotten, Kolonialmächte und später sowjetische Militärs zu schätzen: Mehr als 150 Zugvogelarten nutzen auf ihren Reisen Sokotra als Rastplatz.

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