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Stari Grad liegt an einer weitläufigen, von grünen Hügeln gesäumten Bucht

Stari Grad liegt an einer weitläufigen, von grünen Hügeln gesäumten Bucht

MALERISCHES KROATIEN In Stari Grad auf Hvar ticken die Uhren anders

Wer auf Badewetter verzichten kann, für den ist am Mittelmeer auch die Nebensaison kein Hindernis. Vorausgesetzt, man wählt das richtige Ziel. Das wunderschöne Stari Grad auf der kroatischen Insel Hvar unweit von Split hat nicht nur im Sommer seinen Reiz.

Kommen Sie aus Deutschland«?, fragt mich der alte Herr an der Kaffee-Ausgabe vom »Café Casper«. Ein Grieche, der seinen Lebensabend in Stari Grad verbringt, das macht neugierig. »Hier komme ich mit meiner schmalen Rente besser über die Runden als zu Hause«. Der 75-jahrige Nordgrieche ist in Stari Grad schnell heimisch geworden. Vielleicht liegt’s an der Geschichte: Bereits im Jahr 384 v. Chr. gründeten Griechen hier die erste Siedlung. Morgens trifft sich Giannis mit den Einheimischen am Hafen gern auf einen Espresso. Dann werden Neuigkeiten ausgetauscht, von denen es in der »Alten Stadt« (Stari Grad) nicht allzu viele gibt, denn dafür passiert in dem 1.900- Seelen-Ort einfach zu wenig. »Wenn die Fähre ankommt aus Split, dann wird darüber getuschelt, was der Nachbar auf dem Festland wohl Wichtiges zu erledigen hatte und wo all die Neuankömmlinge wohl herkommen mögen.«

Stari Grad ist nicht nur Kroatiens älteste Stadt, es ist eine der schönsten und die vielleicht gemütlichste überhaupt. Malerisch am Ende einer sieben Kilometer langen, fjordartigen Bucht mit glasklarem Meer gelegen, spürt man schon bei der Anfahrt in den Hafen jene Gelassenheit und Geborgenheit, die diesen Ort so sympathisch machen. Dümpelnde Fischerboote und kleine Jachten, herausgeputzte Sommerhäuser aus Zeiten der österreichisch-ungarischen Monarchie, dahinter die mittelalterlich anmutende Kulisse. Vom 13. bis zum 18. Jh. stand Stari Grad unter venezianischer Herrschaft – das prägt das Ortsbild bis heute.

Flair, ja, das hat Stari Grad wirklich zur Genüge. Klar, dass die »Alte Stadt« ein Weltkulturerbe ist. Trotz ihrer Schönheit geht es aber selbst in der Hochsaison äußerst entspannt zu, lärmende Discos und shoppende Urlaubermassen braucht niemand zu befürchten. »Uns fehlen die langen Strände, die meisten Touristen kommen in Hvar-Stadt an – und das ist auch gut so«.

Landkarte Kroatien

Abends bummeln wir zum wiederholten Male durch den mittelalterlich gepflasterten Kern, kehren bei Inge & Bošco im »Antika« in einer dieser engen Gassen zum Dinner ein (€ 8–12). Es ist eines jener kleinen Lokale, in denen man nach dem Essen auch gern noch auf einen Cocktail sitzen bleibt. Die Gefahr, sich in der verwinkelten Altstadt zu verlaufen, besteht nicht wirklich, dafür ist das Viertel zu klein. Rechts und links gemütliche Restaurants, Shops und Cafés, herrlich kühl, weil die dicken Gemäuer die Sonne fernhalten und die Stadt so angelegt wurde, dass der kühlende Mistral in den heißen Sommer monaten durch die engen Gassen strömt. Es gibt nur ein paar kleine Hotels, auf der anderen Seite der Bucht wurde noch zu Titos Zeiten ein Hotelkomplex im Plattenbaustil hochgezogen, der glücklicherweise von einem dichten Kiefernwald umgeben ist und das in - takte Ortsbild nicht weiter beeinträchtigt. An guten Restaurants herrscht in Stari Grad kein Mangel. Im Restaurant »Nauta«, etwas abseits in einer kleinen Seitenstraße der Ul. Nova Riva (100 m vorm Hotel »Apolon«), findet sich für jeden Geschmack etwas Passendes (Salate oder Pizza ab € 4, Fisch/Meeresfrüchte ab € 10, Fleisch ab € 11).

Wer im Ort schwimmen möchte, findet auf beiden Seiten der Bucht kleine Strandbäder, hüben mit Beach Bar, drüben mit Pizzeria.

An anderen Tagen geht es mit dem Motorroller (€ 30/Tag) zu kleinen Traumbuchten, etwa nach Lucisca Beach auf der gegenüberliegenden Seite der Insel (an der Straße nach Sveta Nedjelja) oder zum kieseligen Dubovica Beach mit guter Bar und Restaurant (hinter dem Tunnel nach Hvar- Stadt links abbiegen Richtung Villa Benedeta). Das trubelige Hvar-Stadt ist mit dem Taxi in einer Viertelstunde erreicht (€ 10). Wer lieber selbst in die Pedale tritt, leiht sich ein Mountain Bike für € 14–16 am Tag.

Ab November haben die meisten Restaurants in Stari Grad geschlossen und machen erst im April wieder auf. Doch wer ein Apartment nimmt und sich zudem gern selbst bekocht, wird die himmlische Ruhe in Stari Grad auch während der kühlen Monate genießen. »Fünf bis sechs Stunden am Tag scheint die Sonne auch im Februar und März«, weiß die erfahrene Runde im »Café Casper« zu berichten. »Touristen werdet ihr dann aber nicht viele antreffen«. Ein paar Lokale haben auch in der Nebensaison geöffnet. Wie die »Pizzeria Marko«, geführt von Mario und Liana, wo der Holzofen auch im Winter nicht ausgeht und stets leckere Pizzas (ab € 5,50) ausspuckt, derweil ein Gläschen Rotwein den Körper auf Betriebstemperatur hält.

Am Ende der Urlaubswoche läuft mir Giannis auf dem Piazza Skor noch einmal in die Arme. Er fragt mich, ob ich jetzt nachvollziehen könne, warum er damals in Stari Grad geblieben ist. Und ob ich das kann!

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Die schönsten Unterkünfte
€€€ Mitten in der Altstadt in der Ante Star¡cevi´ca liegen die stilvollen »Mola Premium Apartments« (www.mola premiumapartment.com).
€€€€ Wer sich etwas Gutes gönnen möchte, geht in die »Heritage Villa Apolon« an der südlichen Hafenzeile, ein restaurierter Altstadtpalast mit sechs Zimmern und Suiten (www.apolon.hr), geöffnet bis 31.10. Mit sehr gutem, wenngleich etwas teurerem Restaurant mit Außenterrasse (Hauptgericht € 18–40).
 TIPP   In der Nebensaison wird man bereits für 200 bis 300 Euro pro Woche fündig. Geöffnete Apartments finden sich am besten über Onlineportale, nach Eingabe der Reisezeit werden nur buchbare Unterkünfte gezeigt.


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Stopover in Split
€€€€ Das »Hotel Luxe«, ein Boutiquehotel in einem alten Fabrikgebäude, bietet Panoramablick auf Meer und Fährterminal. Optimal für die erste und letzte Nacht. Wählen Sie ein Zimmer mit Hafenblick in den oberen Stockwerken (www.hotelluxesplit.com).

Die besten Flüge Von April bis Oktober fliegt Easyjet von Basel, Berlin, Genf und Hamburg nach Split ab € 66. Im Winter muss man auf Croatia Airlines umsteigen, doch teurer als € 170 wird es nur selten.

Fähre nach Stari Grad Per Autofähre selbst in der Nebensaison von Split aus 3–4-mal täglich nach Stari Grad (€ 6,40/Pers.).

Im Boot zu einsamen Buchten

Mieten Sie sich an der gegenüberliegenden Seite der Hafenbucht ein kleines, überdachtes Motorboot (€ 30), tuckern gemächlich durch die etwa sieben Kilometer lange Bucht und gehen in einsamen Kies- und Felsbuchten vor Anker oder springen unterwegs in die türkisfarbenen Fluten. Auf der hinteren Landzunge, dort, wo sich ein gut sicht barer Waldweg hinunter zu einem spartanischen Anwesen mit provisorischem Anleger und namenlosem Restaurant windet, bewirtet »Familie Robinson « an einem rustikalen, selbst zusammen - gezimmerten Tisch zufällig oder gezielt anlandende Gäste mit gegrillter Dorade, frischem Salat und gekühlten Getränken (um € 20 pro Person). Ein Plätzchen, an dem man sich selbst in der Hochsaison fernab der Zivilisation wähnt.

einfach €€ einfache Mittelklasse €€€ gehobene Mittelklasse €€€€ anspruchsvoll

Autor: Oliver Kühn (4/2016)

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