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Shoppen und Schlemmen in Instanbul - Nördlich vom Goldenen Horn

Shoppingmeile Istiklal Caddesi in Istanbul, Türkei

Shoppingmeile Istiklal Caddesi in Istanbul, Türkei (Foto: Flickr.com, Jerzy Kociatkiewicz)

Eines spürt man gleich bei Reisen an den Bosporus: Istanbul ist ein Schmelztiegel unterschiedlicher Lebensstile. Da ist z. B. das europäische Viertel Beyoglu: Auf der Fußgängerzone Istiklal Caddesi, die vom Taksim-Platz, dem Herz der Stadt zum Tünel- Platz führt, tobt rund um die Uhr das Leben. Tagsüber ist Shoppen angesagt. Günstige, junge Streetwear »made in Turkey« finden Sie z. B. bei der Kette Mavi. Noch billiger sind Kleiderbasare wie der Beyoglu Is Merkezi, wo z. B. Kleidung mit kleinen Farbfehlern angeboten wird. Rund 15 Gehminuten weiter, unweit des Galataturms, können Sie im Çini ve Seramik Atölyesi tolle, künstlerisch bemalte Keramik kaufen.

Abends gehen Istanbuler und ihre Gäste nach Beyoglu zum Essen und Feiern. Wer es sich auf seiner Reise nach Istanbul leisten kann, steuert die stilvolle Rokoko-Passage Çiçek Pasaji an und genießt Gipsy-Musik und gehobene Restaurants. Ansonsten gibt es in den Seitenstraßen ein Restaurant neben dem anderen. Für ein typisches Menü mit Vorspeisenteller, Salat, Fisch oder Fleisch, dazu Bier/Wein oder Raki sind hier allerdings mindestens € 50 pro Person einzuplanen. Tipp für Vegetarier ist das Restaurant »Zencefil« hinter dem Französischen Konsulat. Lust auf Süßes? Die kleine Traditionskonditorei Inci ist berühmt für köstliche Profiteroles.

Edel ist das Viertel Nisantasi, nördlich von Taksim. Hier flanieren elegante Damen mit dem nötigen Kleingeld für Designermode, z. B. aus dem Nobel-Kaufhaus Beymen. Auch türkische Modemacher wie Arzu Kaprol und Hakan Yildirim haben hier ihre Ateliers und Läden. Der Showroom der Haute-Couture-Macherin Özlem Süer befindet sich in einer schönen, alten Villa.

Istanbul - Cafés und Restaurants

Chillen in trendigen Istanbuler Cafes, Türkei

Chillen in trendigen Istanbuler Cafes, Türkei (Foto: Flickr.com, David Lisbona)

»CAFÉ ARA«
Dieses günstige Café ist nach dem bekannten Fotografen Ara Güler benannt, der früher für Paris Match und den Stern gearbeitet hat und für seine Istanbul-Fotos berühmt ist. Wer Glück hat, wird ihn antreffen, denn er kommt fast täglich. Regelmäßig Fotoausstellungen. Im Sommer kann man auch draußen sitzen.

»THE HOUSE CAFÉ«
Eine schicke Filiale der Restaurantkette, eingerichtet vom Istanbuler Designer-Duo Autoban, ist das Lokal in Beyoglu.

»5. KAT«
Seit vielen Jahren ein Klassiker im Trendviertel Cihangir. Das Lokal im 5. Stock gehört der türkischen Schauspielerin Yasemin Alkaya, die es mit viel Liebe, fast schon wie eine Theaterbühne, dekoriert hat. Es gibt türkische, asiatisch angehauchte und italienische Gerichte. Köstlich: gebratenes Lamm mit Gemüse und Bulgur. Im Sommer bietet sich von der Dachterrasse ein herrlicher Ausblick auf den Bosporus - ein Muss bei der Reise nach Istanbul.

Istanbul traditionell - Hagia Sophia und Großer Basar

Die Hagia Sophia, seit der Spätantike Wahrzeichen von Istanbul, Türkei

Die Hagia Sophia, seit der Spätantike Wahrzeichen von Istanbul, Türkei (Foto: Wikimedia Commons, Robert Raderschatt)

Die klassischen touristischen Highlights findet man bei der Reise nach Istanbul im historischen Viertel Sultanahmet. Von der Hagia Sophia ist man in fünf Minuten zu Fuß bei der Blauen Moschee. Die Besichtigung ist außerhalb der Gebetszeiten möglich und kostenlos. Für eine Tour im prachtvollen Topkapi-Palast mit seinem unermesslichen Reichtum an Kulturgütern und für den Harem sollten Sie unbedingt einige Stunden bei einer Istanbul - Reise einplanen.

Ebenfalls ein Muss ist der Große Basar im Stadtteil Beyazit. Hier ist Feilschen Pflicht! Nette Mitbringsel sind z. B. Kacheln mit osmanischen Mustern, Hamam-Badetücher oder Teppiche. Ringe und Ketten werden meist nach Gewicht berechnet. Wer sich für sehr exklusiven Schmuck interessiert, guckt bei Sevan Biçakçi ins Schaufenster.

Auf dem Ägyptischen Basar im Viertel Eminönü werden Gewürze, Kaffee, Tee und Süßigkeiten verkauft. Folgen Sie dem Duft von geröstetem Kaffee und Sie kommen in eine Seitenstraße zu Kurukahveci Mehmet Efendi. Diesen Kaffeeröster gibt es bereits seit 1871. Für eine kleine Pause empfiehlt sich nur wenige Schritte neben dem Gewürzbasar der schattige Hof der versteckt liegenden Moschee Rüstem Pasa Camii.

Wer das traditionelle Istanbul auf seiner Reise kennenlernen möchte, läuft danach weiter Richtung Westen ins Viertel Fatih. Hier sind die Frauen tief verschleiert, die meisten Männer tragen Bart. Von Party oder modischer Eleganz keine Spur. Dafür ist die Fatih-Moschee aus dem 18. Jh. immer gut besucht.

Seitenwechsel - Vom europäischen ins asiatische Istanbul

Schnell mal hinüber nach Asien in Istanbuls Stdtteil Kadiköy, Türkei

Schnell mal hinüber nach Asien in Istanbuls Stdtteil Kadiköy, Türkei (Foto: Wikimedia Commons, Dreamer)

Ruhiger und grüner als die europäische ist die asiatische Seite Istanbuls, die mehrmals pro Stunde von Linienschiffen angesteuert wird. Einen Besuch dort sollte man auf Reisen nach Istanbul nicht versäumen. In Kadiköy spazieren Sie am Wasser entlang Richtung Moda und setzen sich dort in einen der vielen Teegärten. Oder Sie gehen shoppen auf der Bagdat Caddesi mit ihren exklusiven Geschäften, Cafés und Restaurants. Wenn Sie dienstags rüberfahren, erleben Sie Kadiköy wie einen einzigen großen Open-Air-Markt, dann werden entlang der Mahmut Baba Sokak u. a. Kleider, Schuhe, CDs und Haushaltswaren verkauft.

Wer sich für Moscheen und modernes Design interessiert, fährt zur Sakirin-Moschee im Nachbarviertel Üsküdar. Das erst 2009 eröffnete, lichtdurchflutete Gotteshaus wurde von der Istanbuler Designerin Zeynep Fadillioglu ausgestattet – als erste Frau hat sie eine Moschee designt.

Insidertipps - Istanbul mal anders

Sufis, tanzende Derwische des Mevlana-Ordens, Istanbul, Türkei

Sufis, tanzende Derwische des Mevlana-Ordens, Istanbul, Türkei (Foto: Wikimedia Commons, SchorleE)

Zurück ins alte Konstantinopel
Früher trafen sich die Agenten in der Bar des 1892 im viktorianischen Stil erbauten Hotels »Pera Palace«. Agatha Christie machte es in ihrem Buch »Mord im Orient-Express« unsterblich «. Nun ist es wieder geöffnet.

Den legendären »Pudding Shop«
gibt es übrigens immer noch. Zwar laufen heute die Kellner mit Krawatten herum, doch gemütlich ist es hier allemal und schmecken tut es zudem auch. Das »Pudding Shop Lale Restaurant« war zur Hippie-Zeit ein Treffpunkt für alle, die eine Mitfahrgelegenheit oder ein Busticket nach Indien oder nach Kabul suchten.

Das exklusive Kanyon-Einkaufszentrum
ist von Weltformat. Auf vier Ebenen finden sich über 150 Geschäfte, von Banana Republik über Gant bis Escada ist alles vertreten. Zwei Dutzend Cafés und Restaurants sowie ein Kino schaffen Raum für Pausen.

Unter schattigen Bäumen sitzen
und den Blick bei einer Tasse türkischen Tees über das Goldene Horn schweifen lassen: Dass das »Pierre Loti Café« kein echter Geheimtipp mehr ist, ist kein Wunder bei der Lage. In der Nähe der Eyüp-Moschee fährt ein Lift nach oben. Oder man nimmt den Weg über den Alten Friedhof.

Einen grandiosen Blick auf die Altstadt
bietet sich von der Galerie des Galataturms im Stadtviertel Karaköy. Der 1348 erbaute und 62 Meter hohe Turm gehörte zu einer Festung. Der Weg zur Turmspitze führt über einen Fahrstuhl und eine Treppe.

Im »Babylon« laufen hochkarätige Konzerte
Während des Istanbul International Jazzfestivals, das jedes Jahr im Juli stattfindet, ist der Club, der 1999 eröffnet wurde, eine feste Größe. Laut der Zeitschrift »DownBeat« gehört das »Babylon« zu den besten 100 Jazzlokalen weltweit.

Tanz der Derwische
Der Sufismus ist die mystisch-sprituelle Seite des Islam. Begleitet von Flöten und Trommeln drehen sich die Sufis, die Angehörigen des Mevlana-Ordens so lange im Kreis, bis sie in einen tranceartigen Zustand verfallen, der sie Allah ganz nahe bringt. Eine beeindruckende Darbietung, die jeden Sonntagnachmittag im Derwischkloster Galata Mevlevihanesi, Beyoglu, zu bestaunen ist.

Oasen in Istanbul - Entspannen am Wasser und im Hamam

Das türkische Dampfbad Hamam ist eine wahre Wellnessoase, Istanbul, Türkei

Das türkische Dampfbad Hamam ist eine wahre Wellnessoase, Istanbul, Türkei (Foto: Flickr.com, Nevit Dilmen)

Im Sommer beliebt ist eine Schiffstour zu den Prinzeninseln (Überfahrt mehrmals täglich von Kabatas, je nach Schiff 1–1,5 Std.). Auch dise Inseln sind ein Muss bei Reisen nach Istanbul. Auf den idyllischen, autofreien Inseln stehen wunderschöne historische Holzvillen. Die größte Insel Büyük Ada erkundet man zu Fuß, per Pferdekutsche oder Leih-Fahrrad.

Der bewaldete Yildiz-Park in Besiktas ist eine der wenigen grünen Oasen Istanbuls, mit Spielplatz, Picknickplätzen, Terrassencafés und Imbissbuden.

Im Viertel Ortaköy gibt es direkt am Wasser Dutzende Cafés und Restaurants, wo man herrlich sitzen kann. Kleine Stände verkaufen Modeschmuck, Sonnenhüte, Tücher und Lederwaren. Hinter der kleinen Ortaköy-Moschee legen im Sommer stündlich Ausflugsschiffe ab. Wenn Ihnen nach einem langen Tag die Füße und der Rücken weh tun, gönnen Sie sich einen Besuch im Hamam. Am schönsten ist das Cagaloglu-Hamam aus dem 18. Jh. (für Männer und Frauen getrennt).

Informationen über Reisen nach Istanbul

Blick vom Topkapi über den Bosporus, Istanbul, Türkei

Blick vom Topkapi über den Bosporus, Istanbul, Türkei (Foto: Flickr.com, Roweromaniak)

EINREISE
Für Deutsche und Schweizer genügt der Personalausweis bzw. Reisepass. Österreicher brauchen einen Reisepass und erhalten bei der Einreise ein Visum.

GELD
Währung ist die Türkische Lira (YTL). 1 Euro = 2,02 YTL (Stand 1/13). An Geldautomaten kann mit EC- oder Kreditkarte Geld abgehoben werden. Kreditkarten sind weit verbreitet.

KLIMA UND BESTE REISEZEIT
Beste Reisezeiten sind Frühling und Spätsommer/ Herbst. Im Hochsommer wird es heiß und schwül, im Winter nasskalt. In unserer Klima- und Reisewetter-Datenbank finden Sie die optimale Reisezeit für Reisen nach Istanbul.

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VERKEHRSMITTEL
Von den Flughäfen Atatürk und Sabiha Gökçen fahren alle halbe Stunde Havas-Busse ins Zentrum In der Stadt verkehren Linienbusse. Die Ziele stehen auf einem Schild, es gibt zudem eine U-Bahn- und Straßenbahn, Linienschiffe zwischen Europa und Asien, eine alte Straßenbahn, die zwischen dem Taksim-Platz und Tünel verkehrt, und eine alte Seilbahn, die von der Galatabrücke den Berg hoch nach Tünel fährt. Außerdem sind Tausende gelbe Taxis unterwegs.

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ESSEN & TRINKEN
Das türkische Frühstück aus Käse, Tomaten, Gurken, Oliven, Brot, Honig und Marmelade. Als Snack verkaufen Imbisse Toast mit Käse und Wurst (ab € 2) und gebratene Hackfleischbällchen Köfte. In vielen einfachen Restaurants stehen Suppen und Döner auf der Karte. Wer abends essen geht, kann für kleines Geld in einem einfachen Restaurant satt werden, für ein Menü im Spitzenrestaurant aber auch ein kleines Vermögen ausgeben. Stilles Mineralwasser gibt es an jeder. Das türkische Bier Efes ist günstiger als Import-Bier.

NACHTLEBEN
Die Istanbuler High Society geht sehr schick aus. Sommer wie Winter eine In-Adresse ist der »Club Babylon « in der Nähe vom Tünel- Platz. Auf dem Programm stehen Jazz, Reggae-Nächte, Motto-Partys sowie Konzerte. Bei House- und Techno-Fans beliebt ist der futuristische Club »Crystal« in Ortaköy. Im Sommer feiern die Istanbuler vor allem im Freien. Die Nobel-Clubs liegen direkt am Bosporus in Ortaköy, z. B. das »Reina« oder das »Anjelique« Bis Mitternacht wird diniert, dann ist der Eintritt inklusive. Danach verwandeln sich die Open-Air-Tempel in vibrierende Clubs.

AUSKÜNFTE
Botschaft der Republik Türkei, Kulturabteilung, Tiergartenstr. 19-21, 10785 Berlin Tel. 030-2143752, www.tuerkeifasziniert.de

WEITERE INFORMATIONEN
Der vollständige Artikel mit vielen Tipps zur Urlaubsplanung, Preisen, Adressen, Telefonnummern, Nebenkosten und Kalkulation der Urlaubsreise ist erscheinen in REISE & PREISE 2-2010. Die Ausgabe können Sie sich für € 4,90 nach Hause schicken lassen (Heft bestellen)

(Claudia Steiner, 2/2010)

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