Der Grand Canyon in Nevada, USA (Foto: Flickr.com, Paul Fundenburg)
Die 2.700 Kilometer lange Route der Reise führt von Los Angeles durchs Death Valley, nach Las Vegas und weiter zum Grand Canyon über das Monument Valley und Palm Springs zurück zum Pazifik nach Los Angeles. Die Tour ist die richtige Reise für Liebhaber von spektakulären Landschaften, Wüstenregionen,Indianerkultur und beeindruckenden Naturwundern.
Wer den amerikanischen Südwesten kennenlernen will, beginnt seine Reise am besten in der Traumstadt Los Angeles, wo viele Direktflüge aus Europa landen. Von dort lassen sich Südkalifornien, Nevada und Arizona einfach erkunden. Nördlich von L. A. zeigt sich im Frühjahr das bei Lancaster am Hwy 14 liegende Antelope Valley California Poppy Reserve mit riesigen Teppichen von orangefarbenem Goldmohn in einer unglaublichen Pracht.
Mit 86 Metern unter Meereshöhe erweist sich der Death Valley National Park als tiefste Landschaft der westlichen Hemisphäre. Mit Backofentemperaturen, aber auch mit Naturwundern wie dem bei Sonnenauf- und -untergang grandiosen Zabriski Point, den Sanddünen bei Stovepipe Wells oder dem sagenumwobenen Scotty’s Castle. In Las Vegas, dem größten Amüsierzentrum der Welt, sind zwei Tage knapp bemessen, um sich zumindest die attraktivsten Kasinos zu Gemüte zu führen. Aber mit dem Grand Canyon lockt bereits die nächste Attraktion solcher Reisen. Quer durch die riesige Navajo Reservation erreicht man mit dem Monument Valley die wahrscheinlich bekannteste Landschaft des Westens, in der schon vor über einem halben Jahrhundert Hollywood- Prominenz vor der Kamera stand.
Um eine typische Indianerlandschaft handelt es sich auch beim tief in das rote Gestein getriebenen Canyon de Chelly. Verschiedene indianische Unternehmen bieten Ausflüge mit umgebauten Armeetrucks an, die man in der »Thunderbird Lodge« in Chinle buchen kann. Überall herumliegendes versteinertes Holz macht den Petrified Forest National Park zu einer Besucherattraktion. Aber Achtung! Am Parkausgang wird sporadisch kontrolliert, dass niemand auch nur ein winziges Steinchen mitgenommen hat. Über Flagstaff erreicht man das in einer spektakulären, roten Felslandschaft liegende Bilderbuchstädtchen Sedona, das von New-Age-Anhängern wegen seiner Kraftzentren geschätzt wird, aber auch Naturliebhabern viele Attraktionen bietet. Auf dem Weg zurück nach Kalifornien liegt das Westernstädtchen Wickenburg mit tollem Westernmuseum und einem Baum, an dem früher Gesetzesbrecher angekettet wurden. Der nördliche Teil des Joshua Tree National Park wird durch seine typische Granitfelsenlandschaft zur Herausforderung für Felskletterer und zum Augenschmaus für Fotografen. Über die Wüstenoase Palm Springs mit einem erklecklichen Angebot an Hotels, Wanderwegen in den Indianercanyons und einer Seilbahn auf die 2.600 Meter hohe Station am Mount Jacinto kehrt man zum Ausgangspunkt in Los Angeles zurück.
Beste Zeit für Reisen in den Südwesten der USA: Da große Teile durch heiße Regionen führen, sind die Monate April bis Juni und September bis Oktober empfehlenswert. Im Frühjahr kann man sich an der blühenden Wüste erfreuen
Kalifornien - Vom Pazifik in die Sierra Nevada
Sonnenuntergang am 17-Mile-Drive in Monterey, Kalifornien, USA##Foto: Flickr.com, Eric C Bryan
Von San Francisco zu den Stränden mit Pazifikflair bei Monterey und Santa Barbara durch reizvolle Städte mit typisch kalifornischem Lifestyle wie Los Angeles bis ins Gebirge und in den Yosemite Nationalpark, wo man auf der Reise durch Kalifornien auch Wanderungen und kalifornischem Wein genießt, führt die Kalifornien-Route.
Startpunkt dieser Rund - Reise durch den Golden State ist mit San Francisco die wahrscheinlich am schönsten gelegene Stadt der USA. Die Golden-Gate-Brücke, Chinatown, das italienische Viertel North Beach, Fisherman’s Wharf und der Mission District sind Ziele, von denen jeder Amerikafan schon einmal geträumt hat. Auf Südkurs geht die Reise an der Küste entlang nach Monterey, das John Steinbeck mit seinem Roman »Die Straße der Ölsardinen« weltbekannt machte. Heute lockt die Stadt mit einem historischen Viertel und mit dem Monterey Aquarium, das zu den besten Nordamerikas zählt. Bei Big Sur verläuft der legendäre Highway 1 direkt an der Steilküste, wo bei San Simeon mit Hearst Castle die fürstliche Residenz eines ehemaligen Zeitungsmagnaten besichtigt werden kann. In Küstennähe geht es weiter bis nach Santa Barbara mit einer historischen Mission, von Palmen gesäumten Alleen, schicken Einkaufsgelegenheiten und einer reizvollen Mole zum Flanieren. In Los Angeles könnte man Monate verbringen und hätte immer noch nicht alles gesehen. Ein Muss ist der Stadtteil Hollywood mit dem berühmten Walk of Fame, der an die Großen aus Film und Showbusiness erinnert, das hippe Shoppingparadies Beverly Hills, Santa Monica mit dem großen Vergnügungspier, das Disney-Imperium in Anaheim und Venice Beach mit dem völlig ausgeflippten Ocean Boardwalk,
Über Bakersfield erreicht man das langgezogene Central Valley, das mit seinen riesigen Plantagen und Agrarbetrieben zu den fruchtbarsten Regionen im Westen der USA zählt. Bei Visalia biegt man ab in den mächtigen Gebirgszug der Sierra Nevada zum Sequoia & Kings Canyon National Park, in dem ganze Wäldchen von riesigen, uralten Mammutbäumen den Kahlschlag des 19. Jahrhunderts überlebt haben. Solche beeindruckenden Bäume sieht man an zwei Stellen auch im mitten in einer atemberaubenden Berglandschaft gelegenen Yosemite National Park, dessen Zentrum ein breites, U-förmiges Tal mit hohen Wasserfällen ist, über das hinweg man mit dem GranitriesenHalf Dome das unverwechselbare Wahrzeichen des Parks erkennt. Sacramento, die kalifornische Hauptstadt, hat in Old Sacramento ihr historisches Zentrum so restauriert, dass man glauben könnte, durch die Kulissen eines Wildwestfilms zu flanieren. Unbedingt lohnend ist das California State Railroad Museum mit herausgeputzten Schönheiten aus Lack und Chrom. Nördlich der San Francisco Bay liegen mit dem Napa und Sonoma Valley zwei parallel verlaufende Täler, die es als Weinanbaugebiete zu weltweitem Ansehen gebracht haben. Auf dem Rückweg nach San Francisco kann man in der reizenden Ortschaft Sausalito einen Stopp einlegen, von der aus man bereits die Wolkenkratzer der Bay-Metropole sehen kann.
Beste Reisezeit: Als Reisezeit bieten sich die Monate zwischen Juni und Oktober an. Wer früher oder später reist, muss in der bis über 4.000 Meter hohen Sierra Nevada mit Schnee und zumindest an der nördlichen Pazifikküste mit regnerischem Wetter rechnen. Schneefans können den Sequoia & Kings Canyon NP auch in der kalten Jahreszeit genießen und z. B. mit Rangern Schneeschuhwanderungen machen. Auch Yosemite ist im Winter abgesehen von der Tioga Pass Road zugänglich. Unter Umständen sind dann Schneeketten erforderlich.
Der Nordwesten - Drei-Staaten-Tour
Seattle, die Metropole im Norden der Westküste der USA in Washington DC (Foto: Wikimedia Commons, Introvert)
Reisen auf dieser 2.800 Kilometer langen Route führen von Seattle aus durch drei Staaten. Auf dieser Reise erleben Sie pulsierende Städten, wildromantische Küsten, geheimnisvolle Bergseen und fotogene Ghosttowns.
Wegen der wunderschönen Küstenlage und der städtischen Qualitäten wird Seattle manchmal auch das »San Francisco des Nordens« genannt. Tatsächlich präsentiert sich die Metropole mit dem futuristischen baulichen Wahrzeichen Space Needle, dem stimmungsvollen Pike Place Market, dem historischen Pioneer Square und der quirligen Waterfront als ein urbanes Abenteuer von besonderem Format. Mit der Autofähre setzt man nach Bainbridge Island über und umrundet von dort die traumhaft schöne Olympic Peninsula mit Abstechern in die Ortschaft Forks (»Twilight«-Fans ein Begriff!), in den nahen Rain Forest und an die wilde Küste bei La Push. In der Nähe von Aberdeen, wo heute Fort Clatsop Besucher einlädt, verbrachte 1805 die berühmte Lewis & Clark-Expedition ihr Winterlager.
Nach viel Landschaft und Natur lässt sich in Portland (Oregon) in vollen Zügen das aufgeweckte Stadtleben genießen. Zurück an der Küste folgt man dem spektakulären Pazifiksaum bis nach Coos Bay und biegt dort landeinwärts zum Crater Lake National Park ab. Der kobaltblaue, fast 600 m tiefe See füllt einen ehemaligen Vulkankrater und kann auf einer 53-km-Strecke umrundet werden. Über Bend mit dem sehenswerten High Desert Museum geht es in die winzige Geisterstadt Shaniko am Highway 97, ein filmreifes Kaff mit viktorianischem Hotel, Schulhaus und Knast. Am mächtigen Columbia River entlang fährt man in die Zwiebelhauptstadt Walla Walla und weiter nach Lewiston (Idaho) und Coeur d’Alene am gleichnamigen Urlaubersee. Spokane liegt in einer Region mit wogenden Getreidefeldern, durch die man in westlicher Richtung nach Seattle zurückkehrt. Beste Reisezeit: Ein ideales Ferienziel für den Sommer, nicht zu warm und nicht zu kalt. In Clarkston (Washington) werden abenteuerliche Speedboat-Trips in den Hell’s Canyon angeboten, der tiefer ist als der Grand Canyon.
Die Rocky Mountains im Westen der USA (Foto: Wikimedia Commons, Philthy 54)
Reisen auf dieser rund 2.800 Kilometer langen Route führen von Denver aus durch Hochgebirge, brodelnden Pools und dynamische Geysire, Cowboykultur und Großstadtleben.
Von Alaska bis New Mexico erstreckt sich mit den Rocky Mountains die mächtigste Bergkette Nordamerikas. Die Faszination der Bergwelt geht in erster Linie von einzigartigen Naturlandschaften aus, aber auch von Orten, in denen die Cowboykultur fortlebt, und von Großstädten, unter denen mit Denver die Hauptstadt von Colorado mit Sitz von Regierung und Parlament, mit aufgeweckter Kultur und pulsierendem City-Leben die Hauptrolle spielt. Der Rocky Mountain National Park liegt nur 120 km nordöstlich von Denver und bietet Urlaubern eine Vielzahl von Aktivitäten unter freiem Himmel. Wer Anfang Juli nach Cheyenne (Wyoming) reist, kann mit den »Frontier Days« eines der größten Cowboyfeste im amerikanischen Westen mit Rodeos und Paraden miterleben.
Auch in Cody zeigt sich die Westernkultur sehr lebhaft, wie das Buffalo Bill Historical Center beweist. Yellowstone war nicht nur der erste Nationalpark der USA, sondern ist heute auch einer der schönsten. An vielen Stellen blubbern siedende Tümpel wie in einer Hexenküche, Geysire schießen ihre Wasserfontänen in den Himmel. Wer Bisons, Wapitihirsche und Bären sehen will, hat im Park beste Chancen. Im Süden schließt sich der Grand Teton National Park an, durch den sich mit der Teton Range ein postkartenverdächtiges Gebirge zieht. Auf dem Snake River treffen sich Wassersportverrückte zu zahmen oder wilden Ritten über Stromschnellen. Über Utahs Mormonenhochburg Salt Lake City am Großen Salzsee gelangt man nach Vernal, wo öffentlich aufgestellte Saurier - skulpturen ebenso an vergangene erdgeschichtliche Zeitalter erinnern wie das Dinosaur National Monument bei Jensen. Über Colorado Springs mit dem malerischen Felsgarten Garden of the Gods kehrt man nach Denver zurück. Beste Reisezeit: Im Sommer kommen Bergwanderer und Outdoor- Fans, im Winter Skiläufer.
Camper oder Mietwagen - So organisieren Sie die Reise
Mit Camper oder Mietwagen durch den Westen der USA (Foto:Flickr.com,Ken Lund)
Zunächst gilt es bei der Planung von Reisen durch den Westen der USA, sich zwischen Mietwagen und Camper zu entscheiden. Auf den ersten Blick ist ein Pkw die preisgünstigere Variante. Ist man aber beispielsweise als Familie unterwegs und rechnet die Verpflegungskosten hinzu, fällt der Vergleich nicht mehr so deutlich zugunsten eines Pkw aus. Wer nur ein Fahrzeug mieten möchte, sollte das Angebot der Veranstalter, Reisebüros und im Internet vergleichen. Wer eine Mietwagen- oder Motorradrundreise mit vorausgebuchten Hotelübernachtungen plant, kommt über Veranstalter meist günstiger weg.
Mietwagen - Wer in Motels absteigt, reist preiswert
Ein Mietwagen wird am günstigsten zu Hause gebucht. Alle gefahrenen Kilometer, Vollkasko- und Diebstahlschutz ohne Selbstbeteiligung sowie eine hohe Haftpflichtdeckung sollten inklusive sein. Eine Kreditkarte ist obligatorisch. Einen Metapreisvergleich finden Sie unter www. REISE-PREISE.de/mietwagen.html. Unterkünfte finden sich meist problemlos. Nur im Hochsommer wird es in vielen Nationalparks eng (lange vorausbuchen!) und auch an Feiertagen oder bei großen Festen kann es Probleme geben.
Camper - Totale Unabhängigkeit
Bei der Miete eines Wohnmobils sollten im Preis möglichst viele Freimeilen enthalten sein, um auf spontane Abstecher nicht verzichten zu müssen, ggf. ein zusätzlicher Fahrer, Campingausstattung, einen Millionen-Zusatz-Haftpflichtversicherung, CDW/VIP-Versicherung ohne Selbstbeteiligung, alle lokalen Steuern und die Reinigungsgebühr. Günstiger als in den USA bucht man bei deutschen Anbietern. Der Mietpreis richtet sich stark nach dem Reisezeitpunkt. Hauptsaison ist vom letzten Mai-Wochenende (Memorial Day) bis zum ersten September- Wochenende (Labor Day). Wohnmobile können meist erst am Tag nach der Ankunft übernommen werden. Übernahme bzw. Hotelabholung möglichst sofort telefonisch bestätigen. Das Angebot »Early Pick-up« ist i. d. R. viel zu teuer und lohnt sich nicht. Das Befahren von Schotter- und Forststraßen ist generell nicht gestattet.
Vor der Buchung die enthaltenen Leistungen und Ausstattungen genau vergleichen! Wo keine unbegrenzten Meilen enthalten sind, kann man zusätzliche Meilenpakete vorbuchen. Vorsicht vor Zusatzgebühren: Wer am Ende der Reise Toilette und Abwassertank nicht selbst entleert, zahlt. Solche Gebühren werden u. U. auch bei Fahrzeugübernahme an bestimmten Wochentagen bzw. in bestimmten Städten fällig. Auch für eine Campingausstattung werden Gebühren berechnet. Dazu kommt ggf. die Einwegmiete: Wer das Fahrzeug in L. A. übernimmt und in San Francisco abgibt, zahlt drauf.
Informationen über Reisen nach USA
Die Golden Gate Bridge in San Francisco, Symbol Kaliforniens, USA (Foto: Foto: Wikimedia Commons, Bernard Gagnon)
EINREISE
Für die visumfreie Einreise ist eine elektronische Einreiseerlaubnis obligatorisch, die spätestens 72 Stunden vor Abflug eingeholt werden muss (beim Reiseveranstalter oder im Internet unter https://esta. cbp.dhs.gov, deutschsprachig, einfach auszufüllen, Bezahlung per Kreditkarte). Wer länger als 90 Tage in den USA bleibt, benötigt ein Visum.
GELD
€ 1 = US$ 1,30 (Stand 08/2013). Mit EC-Karten kann man an vielen Automaten Bargeld abheben. Das ist billiger als mit Kreditkarte.
KLIMA UND BESTE REISEZEIT FÜR REISEN
Entlang der Pazifikküste und auf den Höhenlagen der Sierra Nevada bzw. der Rocky Mountains ist es generell kühler als etwa im kalifornischen Central Valley oder den großen Wüstenregionen des Südwestens. Die Winter in den Gebirgen sind schneereich, im Sommer herrscht dort für Outdoor-Aktivitäten geeignetes Wetter. In unserer Klima- und Reisewetter-Datenbank finden Sie die optimale Reisezeit für Reisen in die USA.
Brand USA c/o Brandmasters America OHG, Frankfurter Str. 181, 63263 Neu-Isenburg, Tel. 06102-81399710, www.thebrandusa.com
WEITERE INFORMATIONEN
Der vollständige Artikel über die USA mit vielen Tipps zur Urlaubsplanung, Preisen, Adressen, Telefonnummern, Nebenkosten und Kalkulation der Urlaubsreise ist erschienen in REISE & PREISE 1-2011. Die Ausgabe können Sie sich für € 4,90 nach Hause schicken lassen (Heft bestellen)