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Auf dem Weg zur Demo: Touristen sollten sich von Kundgebungen und Menschenaufläufen fernhalten

Auf dem Weg zur Demo: Touristen sollten sich von Kundgebungen und Menschenaufläufen fernhalten

Foto: Rungroj Yongrit

Militärputsch in Thailand Das müssen Urlauber jetzt wissen

Nachdem das Militär in Thailand das Kriegsrecht verhängt hatte, hat es sich nun auch an die Macht geputscht. Was bedeutet das für Touristen? Kann ich jetzt meine Reise kostenlos stornieren? Und gibt es Einschränkungen?
Der Konflikt in Thailand dauert an und verschärft sich weiter: Am Donnerstag (22. Mai) übernahm das Militär die Macht. Seitdem gilt im ganzen Land eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 22.00 und 5.00 Uhr. Immer wieder gab es in den vergangenen Monaten Proteste und gewaltsame Auseinandersetzungen. Antworten auf die wichtigsten Fragen für Reisende:
 
Wie sieht aktuell die Lage im Land aus?
 
Das öffentliche Leben in Bangkok verläuft bislang weitgehend normal, meldet das Auswärtige Amt in Berlin. Allerdings gebe es zum Teil erhebliche Verkehrsbehinderungen. Reisende sollten deshalb ausreichend Zeit für Transfers zum Flughafen einplanen. Am Internationalen Flughafen Bangkok, dem Airport Suvarnabhumi, herrsche derzeit normaler Betrieb. Aufgrund der Ausgangssperre müssen Reisende jedoch spätestens um 22.00 Uhr am Flughafen eingetroffen sein. Aus Phuket berichten Touristen, dass sie von den Vorgängen im Land bislang kaum etwas mitbekommen. Aushänge in Hotels gebe es nicht, auch keine Kontrollen oder Militärpräsenz. Die Lage sei insgesamt sehr ruhig, es herrsche Normalbetrieb.
 
Gelten besondere Verhaltensregeln?
 
Das Auswärtige Amt empfiehlt Reisenden in Thailand nachdrücklich, Demonstrationen und Menschenansammlungen insbesondere im Bangkoker Stadtgebiet sowie in ganz Thailand zu meiden. Sie sollten sich anhand der Reisehinweise des Auswärtigen Amtes sowie der Medien über die aktuelle Entwicklungen informieren. Außerdem sollten sie den Anweisungen der Sicherheitsorgane sowie dem Rat von Reiseveranstalter Folge leisten. 
 
Sollte ich eine bereits gebuchte Thailand-Reise stornieren?
 
Pauschal lässt sich das derzeit nicht beantworten. Reiserechtler Paul Degott rät zur Kontaktaufnahme mit dem Reiseveranstalter: »Gerade bei Reisen, die vom Nachtleben geprägt sind, bedeutet die Ausgangssperre schon eine erhebliche Einschränkung«, gibt er zu bedenken. Das könne etwa Bangkok- oder Pattaya-Urlauber betreffen. Auch längere Ausflüge, die nun möglicherweise von Kontrollen behindert werden, heben die Urlaubsfreude nicht. »In diesen Fällen zeigt der Reisveranstalter vielleicht Einsicht, wenn man sich nach Umbuchungsmöglichkeiten erkundigt.«
 
Sabine Fischer-Volk von der Verbraucherzentrale Brandenburg kommt zu einer sehr ähnlichen Einschätzung, sieht die Veranstalter aber schon jetzt stärker in der Pflicht: «Für reine Bangkok-Urlauber stellt die aktuelle Situation einen erheblichen Mangel dar - hier muss eine kostenlose Stornierung oder Umbuchung möglich sein.» Fällt ein stark beworbenes Highlight der Reise durch die Ausgangssperre weg oder erreichen die Urlauber den Flughafen zu spät, um noch ins Hotel zu gelangen, sei das ein Grund für den Rücktritt von der Reise aufgrund erheblicher Mängel, so Fischer-Volk. Individualtouristen empfiehlt sie, mit Hoteliers über eine mögliche Verschiebung des Aufenthalts zu verhandeln. Flugkosten bekämen sie zum jetzigen Zeitpunkt nicht erstattet, da die Flüge normal durchgeführt würden.
 
Wie reagieren die Veranstalter auf die Situation?
 
»Unsere Mitarbeiter vor Ort melden uns, dass unsere Gäste bislang keine Einschränkungen hinnehmen müssen«, sagt Anja Braun vom Veranstalter Tui. Dennoch bietet das Unternehmen die Möglichkeit kostenloser Umbuchungen an. Das Angebot gilt für Kunden, deren Thailand-Reise in den kommenden sieben Tagen gestartet wäre, die diese aber nicht antreten möchten. »Von der nächtlichen Ausgangssperre sind Urlauber, die sich in Bangkok-Stadt aufhalten, sicherlich am stärksten betroffen«, so Braun. Derzeit seien 59 vor Ort. Für Badeurlauber gebe es bislang keine Einschränkungen, weshalb sie hier nicht mit Umbuchungen rechnet.
 
Keine Einschränkungen sieht derzeit Mathias Brandes von Thomas Cook/Neckermann. Die beiden Reiseveranstalter reagieren deshalb bislang nicht auf die Entwicklungen in Thailand. Die meisten Touristen würden Bangkok ohnehin nur als Zwischenstopp nutzen, die große Zahl der Gäste befinde sich in Phuket. Kostenlose Stornierungen oder Umbuchungen sind auch bei DER Touristik bislang nicht möglich.
 
Wie viele deutsche Touristen befinden sich überhaupt vor Ort?
 
Relativ wenig: Tui spricht zum Beispiel von 59 Tui-Gästen in Bangkok. »Die Hauptsaison ist im Winter, jetzt, in der Nebensaison, befinden sich nur noch vergleichsweise wenig Touristen im Land«, sagt Sibylle Zeuch vom Deutschen Reiseverband (DRV).
 
Reisehinweis des Auswärtigen Amtes

Thailändische Tourismusbehörde (eng.)

(22.05.2014, dpa)
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