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Nach den schweren Unruhen in Tunesien raten die Reiseveranstalter ihren Gästen abzuwarten

Nach den schweren Unruhen in Tunesien raten die Reiseveranstalter ihren Gästen abzuwarten

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Tunesien Kostenlos Umbuchen bei geplanter Reise?

Ostern auf Djerba oder Sommerferien am Golf von Hammamet: Wer solche Reisepläne hat, fragt sich nach den schweren Unruhen in Tunesien, was aus seiner Buchung wird.
Flugabsage:
Nach den schweren Unruhen in Tunesien raten die Reiseveranstalter ihren Oster- und Sommergästen abzuwarten. Bisher haben die Anbieter ihre Abflüge in das nordafrikanische Land abgesagt. Für Marktführer Tui, Last-Minute-Spezialist l'tur, Schauinsland Reisen und die Rewe-Pauschaltouristik (ITS, Jahn Reisen und Tjaereborg) gilt das bis einschließlich 24. Januar, bei Thomas Cook mit der Hauptmarke Neckermann bis einschließlich 21. Januar, bei Alltours bis zum 23. Januar.

Umbuchung:
Kostenlose Umbuchungen zu anderen Zielen wie den Kanarischen Inseln oder Ägypten ließen die Veranstalter am Montag (17. Januar) in der Regel bis 31. Januar zu. Eine Ausnahme ist Schauinsland Reisen aus Duisburg. Dort sind kostenlose Umbuchungen grundsätzlich nur bis zum 24. Januar möglich.

Fristen:
Die großen Veranstalter wollen im weiteren Wochenverlauf prüfen, ob die Fristen verlängert werden. Tui-Sprecher Mario Köpers sagte in Hannover, dies sei durchaus denkbar, zumal der Veranstalter sein Personal aus Tunesien abgezogen habe. Thomas Cook werde Mitte der Woche entscheiden, wie es weitergeht, sagte Sprecher Mathias Brandes im hessischen Oberursel. Tui, Thomas Cook und Schauinsland prüften «im Einzelfall» aber schon jetzt, ob eine Umbuchung zu anderen Zielen möglich sei, wenn sich Urlauber mit späteren Abflugterminen nach Tunesien an sie wenden, erklärten die Unternehmenssprecher.

Wichtig sei nun, dass Tunesien möglichst schnell zur Normalität zurückkehrt, sagte Christian Weßels von der Rewe-Touristik in Köln. Die Buchungszahlen für das Land brächen bereits ein. Dass Tunesien aufgrund der Unruhen grundsätzlich ein Imageproblem bekommt, erwartet die deutsche Reiseindustrie allerdings nicht. Torsten Schäfer vom Deutschen Reiseverband (DRV) verweist auf das Beispiel Thailand: Obwohl es in Bangkok im April und Mai vorigen Jahres Krawalle gab, sei dort die Zahl deutscher Touristen im Jahr 2010 sogar gestiegen.

Wenn es der neuen Führung gelingt, die Lage zu stabilisieren, bleibe Tunesien als ein Land mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis interessant für viele, die am Mittelmeer in der Sonne Urlaub machen wollen, erklärte Thomas-Cook-Sprecher Brandes. Es werde jedoch einige Monate brauchen, bis Tunesien bei der Besucherzahl wieder das Niveau vor der Krise erreicht, sagte Tui-Sprecher Köpers.

Rückerstattung:
Wegen der Unruhen vorzeitig nach Hause geflogene Touristen können unterdessen darauf hoffen, Geld für die nicht im Land verbrachten Tage zurückzubekommen. Solche Reisende müssten nur Tage bezahlen, die sie tatsächlich in Tunesien verbracht haben, erklärte Sabine Fischer-Volk von der Verbraucherzentrale Brandenburg in Potsdam.

Ausnahmesituation: In einer Ausnahmesituation seien Urlauber, die ihre Reise erst einen oder zwei Tage vor den Warnungen des Auswärtigen Amtes angetreten haben. In diesem Fall müsse geklärt werden, ob der Veranstalter den späteren Reiseabbruch hätte absehen können und ob er die vergebliche Anreise hätte verhindern müssen. Da der Urlauber bei so wenigen Reisetagen im Prinzip keine Erholung hatte, seien auch Fälle denkbar, in denen der Veranstalter den gesamten Reisepreis erstatten müsse, sagte Fischer-Volk.

 



(18.01.11, dpa/tmn)

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