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Nildelta Ägypten

Vom Niltal bis zu den grünen Küsten: Ägyptens überraschende Vielfalt Foto: Marwa Saleh/Pixabay

Grünes Ägypten Reise durch das Nildelta

Schon seit den Anfängen der geheimnisvollen altägyptischen Kultur vor etwa 5000 Jahren hat sich das kulturelle Leben in Ägypten immer am Nil abgespielt, während die Bewohner der Wüste, die Beduinen, ihre ganz eigene Kultur pflegten. Heute kommen die großen touristischen Bade-, Tauch- und Wassersportzentren, die Traumstrände am Roten Meer hinzu, die jedes Jahr neue Rekordzahlen von internationalen Besuchern anziehen.

Das grüne Ägypten, wie etwa am Oberlauf des Nils um Assuan, aber auch Ägyptens riesiges, grünes Zentrum, das Nildelta, werden mehr und mehr von Natur- und Kulturliebhabern entdeckt. Natürlich darf auch der Badespaß nicht fehlen, denn der Nil mündet ja ins Mittelmeer. Deutsche benötigen ein Visum für Ägypten, welches leicht online beantragt werden kann.

Das grüne Herz Ägyptens

Nach seiner 6800 Kilometer langen Reise durch Afrika lagert der längste Fluss der Erde seinen berühmten fruchtbaren Nilschlamm, den er unterwegs aufgesammelt hat, bevorzugt da ab, wo die Strömungsgeschwindigkeit niedrig ist und das ist immer da, wo er ins Meer mündet. So entstehen die großen Flussdeltas, ob am Amazonas, am Brahmaputra oder am Mekong. Das Nildelta gehört mit seinen 24 000 Quadratkilometern zu den größten der Welt. Seine fast perfekte Dreiecksform, die den Namen "Delta" für diese Art von Flussmündungen in Anlehnung an den altgriechischen Großbuchstaben geprägt hat, lässt sich auf Satellitenbildern leicht erkennen.

Das könnte sich bald ändern, denn westlich des natürlichen Deltas entsteht gerade das "neue Delta" in der Wüste um eine gigantische Wasseraufbereitungsanlage herum, in der Abwässer aus der Landwirtschaft im alten Delta geklärt werden, die dann für die Bewässerung verwendet werden. Ein für Liebhaber von technischen Ingenieursuperlativen interessantes Gigaprojekt, welches die landwirtschaftlich nutzbare Fläche Ägyptens um über 9000 Quadratkilometer vergrößern soll.

Kairo

Kairo: Die pulsierende Metropole Ägyptens, wo alte Traditionen auf moderne Lebensweisen treffen. Foto: Shady Shaker/Pixabay

Reise durch das Nildelta

Ägypten ist bekanntermaßen reich an touristischen Attraktionen aller Art. Nicht umsonst gehört es im Grunde schon seit der Antike, in der es griechische und römische Geschichtsschreiber faszinierte, ununterbrochen bis heute zu den beliebtesten Reisedestinationen des Planeten. Das Nildelta, und natürlich besonders Kairo in seinem Süden, waren schon immer ein Ort, wo sich ägyptische Kultur konzentrierte und der Reisende im Nildelta genießt altägyptische Relikte, wie die aktuelle Kultur Ägyptens, die als Kumulationspunkt für Afrikas Kulturen insgesamt gilt und braucht auch auf Badespaß nicht zu verzichten, denn die Strände rund um die zentrale Stadt am Mittelmeer, das heute etwa 2300 Jahre alte Alexandria, sind bekannt schön und werden oft als die "ägyptische Riviera" bezeichnet.

Die 22 Millionen-Metropole Kairo direkt im Süden des Deltas mit ihrem pulsierenden Leben, ihren Universitäten, Theatern, Nachtclubs und kulinarischen Höhepunkten, ist nicht nur wegen der Sphinx, den Museen mit altägyptischen Artefakten und der weltberühmten Cheopspyramide ein paar Tage Aufenthalt wert. Die aktuelle Kultur Ägyptens kumuliert, wie kaum in einer anderen Stadt afrikanische, eurasische und internationale Einflüsse in Kairo.

Mit der "Eisenbahn der Pharaonen" vom Mittelmeer nach Kairo

Das Nildelta wird im Süden von Kairo, im Norden von Alexandria begrenzt. Die Stadt am Mittelmeer, die ihren Namen von ihrem Gründer, Alexander dem Großen, erhalten hat, ist nicht nur wegen ihrer Geschichte im Altertum bekannt, wo die berühmte Bibliothek von Alexandria mit hunderttausenden literarischer und wissenschaftlicher Schriftrollen das gesamte Wissen der Antike und der Zeiten davor enthalten haben soll.

Auch die jüngere Geschichte ist interessant: So wurde 1854 in Alexandria die erste Eisenbahnstrecke Afrikas eröffnet, die schon zwei Jahre später von dort durch das gesamte Delta nach Norden bis nach Kairo führte. Die "Eisenbahn der Pharaonen" ist auch heute noch eine interessante Möglichkeit im Nildelta die Nord- Süd- Achse zu bereisen. Die von einer britischen Firma gebaute Strecke ist noch mehr oder weniger im Original im Gebrauch und auch die Züge und Bahnhofsgebäude sind historisch.

Bootsfahrten im Nildelta

Schon etwa 10 Kilometer nördlich von Kairo teilt sich der Nil in die beiden Hauptarme des Flussdeltas, von denen der östliche nach Damiette und der westliche nach Rosette fließt. Im Nildelta gibt es keine typischen Nilkreuzfahrten, wie etwa von Assuan nach Luxor auf dem Hauptlauf des Nils. Diese Schiffe wären für das, auf viele Arme und Kanäle verteilte, Wasser des Nils im Delta zu groß. Überhaupt ist der Tourismus im Nildelta, ja nicht einmal in Alexandria, bisher richtig angekommen, aber Bootsfahrten auf dem Nil lassen sich in vielen Städten des Deltas buchen.

Die Fahrt auf einer typisch ägyptischen Feluke über die Lebensader des Landes durch eine uralte Kulturlandschaft hat seinen besonderen Reiz. Das Schwimmen im Nil ist zwar - besonders während der heißen Sommermonate - bei Einheimischen beliebt, wird aber wegen der Bilharziosegefahr nicht empfohlen. Für Wasserspaß eignen sich die Strände am Mittelmeer besser.

Alexandria als Stützpunkt für die Erkundung des Nildeltas

Alexandria ist verkehrstechnisch bestens vernetzt und eignet sich daher sehr gut als Ausgangspunkt für die Erkundung des Nildeltas. Tagestouren - möglicherweise mit Übernachtung in Kairo - zu den Attraktionen der Hauptstadt sind leicht zu organisieren. Ausflüge zu den wichtigsten historischen Ausgrabungsstätten im Delta, etwa in Tanis oder Bilbeis, im Osten sind möglich, auch Rosetta mit seinen Ziegelbauten aus dem 17. Jahrhundert ist eine Reise wert.

Alexandria selber ist zwar im Vergleich mit Kairo klein, ist aber mit über 5 Millionen Einwohnern größer als jede deutsche Stadt und es gibt kaum etwas, was man dort nicht kaufen kann. Die Preise in Ägypten sind seit der Freigabe des Wechselkurses des Ägyptischen Pfunds im März 2024 für Euroinhaber so günstig, wie nie zuvor. Selbst Budgetreisende können sich auf einem der typischen Märkte, den Souks, billig mit Souvenirs, wie Beduinen-Burnussen, ätherischen Ölen, exotischen Gewürzen, ägyptischem Goldschmuck oder feinen orientalischen Stoffen eindecken.

(22.05.2024,DK)

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