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Der Personalmangel und ein gestiegener Kerosinpreis: Die Fluggesellschaften werden wohl erst 2023 wieder schwarze Zahlen schreiben.

Der Personalmangel und ein gestiegener Kerosinpreis: Die Fluggesellschaften werden wohl erst 2023 wieder schwarze Zahlen schreiben. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/ZB

Studie Häufige Flugabsagen könnten Normalzustand werden

Fliegen wird in den kommenden Jahren nicht nur teurer, sondern bleibt so beschwerlich wie derzeit. Mittelfristig werde das Flugzeug in Europa Marktanteile verlieren, folgert eine Studie.

Flugpassagiere müssen sich in Europa nach Analyse des Kreditversicherers Allianz Trade auf anhaltend harte Zeiten einstellen. Einer am Dienstag vorgestellten Studie zufolge steigen in diesem Jahr die Ticketpreise zwar kräftig.

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Die Fluggesellschaften hätten dennoch keinen finanziellen Spielraum, ihre Personalmisere zu beheben. Die im Moment so häufigen Flugstreichungen könnten so zum Normalzustand werden. Mittelfristig rechnen die Finanzexperten im Europaverkehr zudem mit Vorteilen für die umweltfreundlichere Eisenbahn.

Schwarze Zahlen erst 2023

Die Fluggesellschaften haben in Folge der seit Jahresbeginn stark gestiegenen Kerosinpreise (plus 89 Prozent) die Ticketpreise bereits deutlich nach oben gesetzt, wie die Studie ergab. «Die Fluggesellschaften versuchen, die Verluste von zwei Jahren Corona-Pandemie wettzumachen», erklärte der Allianz-Trade-Chef für den deutschsprachigen Raum, Milo Bogaerts. Man rechne für das Gesamtjahr mit einem durchschnittlichen Preisanstieg von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Zusammen mit dem höheren Passagieraufkommen sollten sich die Umsätze der Gesellschaften im Vergleich zum coronageprägten Vorjahr so mehr als verdoppeln, aber bei weitem nicht ausreichen, um die Verluste seit 2020 auszugleichen. Die Rückkehr in die Gewinnzone sei bei den meisten Gesellschaften erst 2023 zu erwarten.

Mehr Konkurrenz durch Bahnen

Im Gegensatz zu den verbrauchsabhängigen Kerosinkosten sind die Personalkosten bei den Unternehmen fix. Angesichts der Treibstoffpreise hätten die Fluggesellschaften derzeit wenig Anreize, ihr in der Krise kräftig abgebautes Personal wieder aufzustocken. Die Folgen liegen für Allianz Trade auf der Hand: «Flugstreichungen nehmen zu und trüben die Urlaubsfreude von Reisenden noch etwas länger.»

Mittelfristig werde die Branche bei Europaverbindungen mehr Konkurrenz durch die umweltfreundlichere Bahn erhalten, erwarten die Autoren. Während die Entwicklung CO2-neutraler Flugantriebe noch lange dauern werde, fehle den hochverschuldeten Fluggesellschaften auch Geld, um in der Zwischenzeit neue, sparsamere Maschinen zu kaufen. Die politische Vorgabe, zunehmend nachhaltige Kraftstoffe beizumischen, werde die Treibstoffkosten weiter in die Höhe treiben und die Gewinnmargen drücken.

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