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US-Einreise Erleichterung für Vielflieger naht

Schlangestehen bei der Passkontrolle könnte für deutsche Vielflieger in den USA bald passé sein. Beide Länder verhandeln über die Aufnahme Deutschlands in das »Global Entry Program« - die Gespräche sind weit fortgeschritten.

Ab wann deutsche Reisende ihre Einreise-Formalitäten selbst am Automaten abwickeln können, könne er derzeit aber noch nicht sagen, sagte Roger Dow, der Präsident der US-Reisevereinigung, auf der Reisemesse Pow Wow in San Francisco.

Falls Deutschland in das »Global Entry Program« aufgenommen wird, könnten als vertrauenswürdig eingestufte Reisende ihren Reisepass und ihre Fingerabdrücke selbst an Automaten auf US-Flughäfen scannen lassen. Mit dem Ausdruck könnten sie an der Warteschlange vor der Passkontrolle vorbeigehen und so viel Zeit sparen, erklärte Dow. Zuvor müssen die Reisenden laut der Behörde Customs and Border Protection allerdings zwei Interviews absolvieren: eines bei den deutschen Behörden und eines in den USA. So soll sichergestellt werden, dass von ihnen keine Gefahr ausgeht.

Die strikten Einreiseregeln zu lockern, sei entscheidend für das Wachstum des Tourismus in den USA, sagte Dow. Das Visasystem sei unnötig streng: »Ich glaube nicht, dass es einen Unterschied für die Sicherheit macht, ob jemand 10 oder 100 Tage auf sein Visum wartet.« In China zum Beispiel dauere es derzeit im Schnitt 120 Tage, bis ein Reisender sein US-Visum erhält.

Die Visaprobleme sieht Dow als entscheidenden Grund dafür, dass der Marktanteil der USA an den weltweiten Reisen seit 2002 von 17 auf gut 11 Prozent geschrumpft ist. Während die Zahl der Reisenden global um rund 60 Millionen pro Jahr zugenommen habe, konnte die USA ihre Besucherzahl nur um rund 400 000 steigern. »Wir nennen es das verlorene Jahrzehnt«, sagte Dow.

Mehr Beamte sollen künftig dafür sorgen, dass die Formalitäten schneller erledigt werden. Das Ziel sei, die Wartezeit für Visa auf maximal zehn Tage zu drücken, erklärte Dow. Außerdem sollen weitere Länder wie Brasilien oder Polen in das »Visa Waiver Program« aufgenommen werden, das für deutsche Urlauber bereits gilt.

Um neue Besucher anzulocken, hat die US-Regierung außerdem im vergangenen März die Corporation for Travel Promotion (CTP) gegründet. Die Organisation soll erstmals die gesamten USA vermarkten. Sie wird zum Teil aus den 14 Dollar (knapp 10 Euro) Gebühr finanziert, die Reisende seit September für ihren Antrag für eine elektronische Reiegenehmigung (ESTA) bezahlen müssen.

(26.05.11, dpa)
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