Südsee Reisen - Fidschianer und Inder, die schwierige Koexistenz

Bei Reisen nach Fidschi präsentiert sich die Insel für den Touristen als pure Idylle. Doch auch im Südseeparadies gibt es Probleme, vor allem zwischen den einheimischen Melanesiern und einer politisch und wirtschaftlich einflussreichen indischen Minderheit: Nachfahren der Landarbeiter, die britische Kolonialherren einst für die Arbeit auf den Zuckerrohrplantagen ins Land holten. 1987 führten die sozialen Spannungen erstmals zu einem Putsch gegen eine gewählte Regierung. Seitdem kommt Fidschi nicht mehr zur Ruhe. In den letzten 22 Jahren erlebte das Land vier Militärputsche, den jüngsten im April, als der greise Präsident Ratu Josefa Iloilovatu Uluivuda (89) die Verfassung außer Kraft setzte und den Armeechef Voreqe Bainimarama zum Regierungschef ernannte. Längst leidet auch die Ökonomie unter der instabilen Lage. Doch immerhin: Ein Putsch auf Fidschi läuft meist relativ friedlich ab. »Hier wird keiner erschossen, keiner erschlagen, es gibt keinen Aufstand, alles ist ganz relaxed «, sagt Jürgen Schweinberger, ein temperamentvoller Ruhrpottler, den es vor 10 Jahren nach Fidschi gezogen hat und der heute Reisen verkauft. »2006 hat man den Putsch wegen eines wichtigen Cricketspiels kurzerhand auf einen Montag verschoben.«

Die Touristen wollen nur günstige Reisen nach Fidschi und bekommen von politischen Unruhen ohnehin wenig mit, zu abgeschieden sind die kleineren Inseln. Die Lebensverhältnisse der Insulaner sind oft einfach. Dabei mangelt es zwar an Komfort, nicht aber an Nahrungsmitteln. Wie in Soso auf der Yasawa-Insel Naviti: Die Wäsche trocknet in der Sonne auf der Leine, spielende Kinder rennen zwischen gackernden Hühnern hin und her, es riecht nach verfaulter Brotfrucht. Man lebt bescheiden, aber zufrieden und selbstbewusst. Und man achtet darauf, dass die traditionellen Sitten und Gebräuche auch von Besuchern respektiert werden. Alumita, eine rundliche, ältere Frau, hält uns auf: »Ihr müsst Eure Sonnenbrillen und Mützen absetzen«, erklärt sie. »Die Menschen von Soso möchten schließlich wissen, wer ihnen entgegentritt.« Mit Stolz führt sie jeden durch das Dorf, das aus Holz- und Wellblechhütten besteht, zeigt die Holzkirche und den Rugbyplatz, wo jeden Samstag ein Match stattfindet. Rugby ist der fidschianische Nationalsport. Zuschauer aus Übersee sind herzlich willkommen.

Fidschi - Aktivurlaub auf der Hauptinsel Viti Levu

Reisen ins Aktivurlaubsparadies Fidschi genießen (Foto: REISE & PREISE)

Reisen nach Fidschi gibt es auch für Aktivurlauber. Wer nicht nur zusehen, sondern selbst Sport treiben will, sollte sich auf die Hauptinsel Viti Levu konzentrieren. Hier können Aktivurlauber auch auf Fidschi ihre Grenzen austesten, egal ob beim River Rafting im Namosi-Hochland oder mit dem Kajak. Auf dem Fluss Navua treibt man durch riesige Felsschluchten, über Stromschnellen hinweg und vorbei an unzähligen Wasserfällen im Regenwald.

Das Sabeto-Tal im Nordwesten der Insel lässt sich mit dem Mountainbike erkunden. Gut befahrbare Wege führen an der Küste entlang bis in den Dschungel. Auch das Strandleben kommt derweil nicht zu kurz: An der feinsandigen Coral Coast im Süden locken unzählige Bademöglichkeiten, im Norden der Insel, zum Beispiel im verschnarchten Kolonialort Rakiraki, lassen sich ebenfalls schöne Strand- und Schnorcheltage verbringen – Barcardi-Feeling garantiert. Sportlich fit und gut erholt gilt es dann noch, die größeren Städte Nadi oder Suva zu erkunden. Suva, die Hauptstadt, hat knapp 75.000 Einwohner, einige hübsche Kolonialbauten und dank der University of South Pacific ein quirliges, junges Straßenleben mit Cafés und Restaurants. Überhaupt ist man bei Reisen nach Fidschi überrascht über die junge Bevölkerung. Das Durchschnittsalter liegt bei nicht einmal 25 Jahren, ganze 60 % der Fidschianer sind jünger als 30.

Fidschi - Urlaub mit romantischen Nächte auf einsamen Inseln

Fidschi, lauter Indelparadiese für Romantiker (Foto: REISE & PREISE)

Romantiker werden Reisen nach Fidschi lieben. Sich wieder wie siebzehn fühlen, das gelingt auch nicht mehr ganz frisch verliebten Paaren spätestens nach Sonnenuntergang beim Lagerfeuer am Strand, wenn zwischen den Buren Lampions leuchten, das Meer rauscht und von Ferne die polyphonen Gesänge der Einheimischen durch die rabenschwarze Tropennacht hallen.

Bei Reisen nach Fidschi erwartet den Besucher auf jeder Insel Romantik – sich für eine (oder mehrere) zu entscheiden ist die größte Herausforderung für die Reiseplanung. Zumal jede Insel ihre eigenen Geheimnisse hat. Wer z. B. auf der Yasawa- Insel Nacula Station macht, sollte den Bootsausflug zu den nah gelegen Sawa-i-lau-Höhlen mit ihrem Unterwasser-Zugang nicht versäumen. Einmal mutig unter einer Kalksteinformation durchgetaucht, zeigt sich der faszinierende Anblick von über 100 miteinander verbundenen Höhlen. Ein weiteres Highlight ist Kadavu. Das mit 410 Quadratkilometern viertgrößte Eiland liegt nah an dem weltbekannten Great Astrolabe Reef, einem der größten Korallenriffe Fidschis, und ist daher bei Tauchern und Schnorchlern sehr beliebt. Nicht nur die Unterwasserwelt verzückt: Allein die vielen von tropischer Vegetation überwucherten Hügel machen das ursprüngliche Kadavu zu einem Erlebnis. Ein Juwel für Naturliebhaber ist auch Taveuni: Die »Garteninsel « im Norden des Inselstaates ist so üppig mit Regenwald bewachsen, dass die Vielfalt an natürlichen Grüntönen geradezu berauscht. Dort gibt es auch Fidschis größten Nationalpark, den Bouma National Heritage Park. Auf 15.000 Hektar bietet er Trekkingfreunden viel Platz zum Austoben und punktet dabei mit den versteckten Tavoro-Wasserfällen und einer exotischen Blütenpracht. Fidschi ist bunt.

Doch diese artenreiche Natur ist in Gefahr. Der 22-jährige Aminiasi von der Insel Waya macht sich Sorgen um seine Heimat. Denn der Klimawandel sorgt für den steten Anstieg des Wasserspiegels und für stärkere und häufigere Zyklone in der Region. »Während der letzten großen Dauerregen stand das ganze Dorf unter Wasser «, sagt er. 90 Prozent aller Ortschaften Fidschis liegen direkt am Meer. Eine australische Studie zum Klimawandel prognostizierte, dass die Inseln im Laufe der Zeit auf einen Bruchteil ihrer heutigen Fläche reduziert werden. Auf einmal sind die Probleme der weiten Welt für die Fidschianer ganz nah.

Fidschi - Südsee-Reisen – gewusst wie

Bequem nach Fidschi reisen (Foto: REISE & PREISE)

Möglichkeiten für Reisen nach Fidschi sind ebenso vielfältig wie das Land: Das Inselreich ist für mehrwöchige Reisen ebenso geeignet wie für einen Kurzaufenthalt im Rahmen einer Australien-/Neuseelandreise oder als Ausgangspunkt für eine ausgedehnte Südseerundreise.

Und bezahlbar sind Reisen nach Fidschi dazu. Bereits für € 1.800 kann man zum Rundumschlag ansetzen und die Route Frankfurt – Fidschi – Tonga – Samoa – Fidschi – Frankfurt buchen (Korean Air, Air Pacific, Air New Zealand). Ab Fischi ist das Südsee- Triangel für € 600–700 zu haben. Ist der Südsee- Hunger dann immer noch nicht gestillt, lassen sich exotische Inselstaaten wie Nauro, Tuvalu, Neukaledonien, Wallis & Futuna und Vanuatu direkt anfliegen.

Auch Australien/Neuseeland- Urlauber, die auf dem Rückweg noch eine Woche Südsee einlegen möchten, sind mit Fidschi gut beraten. Beispiel: Bei Air New Zealand lässt sich der Stopp in Nadi zum Aufpreis von € 80 gleich mitbuchen, bei Qantas darf man den Flug in Fidschi sogar kostenlos unterbrechen. Trick 17: Einen Gabelflug mit Korean Air buchen, z. B. Frankfurt – Sydney//Nadi – Frankfurt und die fehlende Strecke mit Low-Cost-Flieger Virgin Blue abdecken (ab € 170). Wer bereits ein Ticket hat, checkt im Internet die Preise von Virgin Blue und Air Pacific. Ganz gleich, ob Sie in Brisbane, Darwin, Melbourne (ab € 354) oder in Auckland (ab € 334) sind: Finden Sie die Zeit, lässt sich die Südsee auch kurzfristig ins Programm einbauen. Auch pauschal gebucht muss ein Urlaub in Fidschi nicht teurer sein als anderswo: Es gibt Veranstalter, die haben zwei- bis dreiwöchige Reisen schon für weniger als 2.000 Euro im Angebot.  

Informationen über Reisen nach Fidschi

Fidschi, wo traumhafte Korallenriffe auf Entdeckung warten (Foto: REISE & PREISE)

ANREISE
Mit Korean Air dreimal wöchentlich von Frankfurt nach Fidschi. Auf Grund der großen Entfernung sollte man in Seoul einen Stopp einplanen. Korean Air bietet auch Stopover-Angebote in Südkorea an. Air New Zealand fliegt über London und Los Angeles nach Fidschi.

EINREISE
Deutsche, Schweizer und Österreicher brauchen für einen Aufenthalt von max. vier Monaten lediglich einen noch mind. 6 Monate gültigen Reisepass und sowie ein Rückflugticket.

GELD
Währung ist der Fidschi-Dollar (FJ$). € 1= 2,53 FJS (Stand 02/11). Bargeld-Tausch besser am Flughafen. Auf einigen Inseln, z. B. auf Nacula, kann nur mit Kreditkarte und nicht mit Bargeld bezahlt werden.

KLIMA UND BESTE REISEZEIT
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KOMMUNIKATION
Landessprachen sind Englisch und Fidschianisch. Handy-Telefonate sind am günstigsten mit lokaler Sim-Karte von Vodafone). Alternative sind spezielle Telefonkarten für internationale Telefonate, die es in den größeren Städten zu kaufen gibt. Die Landesvorwahl ist 00679.

VERKEHRSMITTEL
Fähre: Die »Yasawa Flyer« startet von Port Denerau bei Nadi.
Angelaufen werden:
South Sea Island
Bounty Island
Beachcomber Island
Vomo Island
Kuata/Waya Lailai
Waya Island
Wanna Taki/Manta Ray
Naviti Island
Matacawalevu/ Yaqeta
Nacula Island
Nanuya Lailai/Tavewa
Wer mehrere Inseln besuchen möchte, bucht den »Bula Pass«, mit dem man nach Belieben ein- und aussteigen kann. Zu den Mamanucas starten die Katamarane von South Sea Cruises auf sechs verschiedenen Routen mit drei Abfahrtszeiten.
Wasserflugzeug: Es lohnt sich, eine Strecke mit dem Wasserflugzeug zu fliegen außerdem gibt es auch Inselrundflüge.
Kreuzfahrten: Ein Erlebnis sind die Segelkreuzfahrten von South Sea Cruises. Ein Klassiker sind die »Blue Lagoon Cruises« ab Lautoka auf kleinen, komfortablen Kreuzfahrtschiffen mit viel Zeit zum Baden und Schnorcheln.

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AUSKÜNFTE
Fiji Visitors Bureau Europe, c/o Interface International GmbH, Karl-Marx-Allee 91 A, 10243 Berlin, Tel. 030-42256285, www.fijime.com

WEITERE INFORMATIONEN
Der vollständige Artikel über Fidschi mit vielen Tipps zur Urlaubsplanung, Preisen, Adressen, Telefonnummern, Nebenkosten und Kalkulation der Urlaubsreise ist erscheinen in REISE & PREISE 3-2009. Die Ausgabe können Sie sich für € 4,90 nach Hause schicken lassen.

(Lydia Leipert, 3/2009)