Flüge Hotels Pauschalreise Pauschal Mietwagen Rundreisen Kataloge

 

Kalkutta - Rush Hour rund um die Uhr

Die gelben Ambassador-Taxis sind ein Hauptverkehrsmittel Kalkutta, Indien

Die gelben Ambassador-Taxis sind ein Hauptverkehrsmittel Kalkutta, Indien (Foto:wikimedia.org, Piyal Kundu)

Kalkutta erleben, mit anderen Reisen nach Indien vergleichen, den Lärm ertragen: In der Chowringhee Road ist die Hölle los. Presslufthammer, Mopedknattern, Musikboxdröhnen – und Hupen, immer fortwährend, als ob Autofahren und Hupen untrennbar miteinander verbunden wären, nutzlos zwar, aber laut, beständig und durchdringend: eine Kakophonie, die das Ohr taub werden lässt – immer, zu jeder Tageszeit. Ein Schutzmann in weißer Uniform versucht unter einem Sonnenschirm den nicht zu regelnden Verkehr zu ordnen. Eng, enger, am engsten quetschen sich die Fahrzeuge Meter um Meter aneinander vorbei. 35.000 gelbe Ambassador-Taxis beherrschen die Straßen. Zu den 15 Millionen Einwohnern der indischen Metropole kommen täglich noch sechs Millionen Pendler dazu – auf einer Fläche, die kaum größer ist als Nürnberg.

Zwei Mädchen in sauberen Schuluniformen gehen ihres Weges, tuscheln und kichern leise hinter vorgehaltener Hand. Am Straßenrand hockt ein buckliger, am Rücken völlig vernarbter Bettler und hält seinen Blechteller in die Höhe. Ehrwürdig schaut ein hagerer Mann mit langem, weißem Bart ins Nirgendwo. Ein Koch brutzelt mit nacktem Oberkörper. Im schmutzigen Hugli baden Kinder. Die Frauen tragen atemberaubend bunte Saris. Der Kolonialwarenhändler ist zwischen übervollen Regalen im endlosen Durcheinander kaum zu sehen und die Jasminblüten-Händlerin hat ihren Kopf in den Armen vergraben, schläft glücklich ein paar Minuten im Chaos. Ein Mittzwanziger, IT-Profi wahrscheinlich, versteckt sich hinter dunklen Sonnenbrillengläsern und verschwindet im U-Bahn-Schacht. Die U-Bahn, 1986 noch die erste in Indien, ist Kalkuttas Mittelklasserefugium: Junge Leute, die alle aussehen, als würden sie von H&M ausstaffiert werden, fahren damit. Die langsam ruckelnde und zuckelnde Tram, in der der Fahrer steht und der Schaffner geht, und die übervollen Tata-Busse benutzen dagegen alle. Fast alle, wenn man von den Ärmsten absieht. Eine pechschwarze Inderin im gelb-roten Sari springt im letzten Moment noch auf, ein Tourist studiert dagegen gewissenhaft den Stadtplan. Was ein hoffnungsloses Unterfangen ist: In Kalkutta muss man sich treiben und gefangennehmen lassen.

Wer bei Reisen nach Kalkutta strukturiert ein paar Sehenswürdigkeiten abklappert, wird die Stadt nicht kennenlernen – und im langweiligen touristischen Tunnelblick verharren. Kalkuttas unaufgeräumter und unfertiger Alltag abseits der Kolonialgebäude, Tempel und Monumente ist das schillernd Faszinierende. Am ersten Tag der Reise nach Kalkutta fällt einem nicht einmal auf, dass es keine heiligen Kühe auf Kalkuttas Straßen gibt, wie sonst in Indien üblich. Zu prall sind die Bilder, zu viele Einflüsse wirken. Erst später erfahre ich, dass die Kommunistische Partei, seit 1977 mit Zwei-Drittel-Mehrheit am Ruder, keine Tiere auf den Straßen zulässt, nicht einmal Kamadhenu, die Erfüllerin aller Wünsche. Von Milch, Mist bis zu Urin als Heilmittel: Alle Produkte der Kuh waren und sind verwertbar. So wurde sie im Lauf der Zeit zum Sinnbild für Göttlichkeit, die in Kalkutta in städtischen Ställen ihr Dasein fristet. Einzig ein paar Katzen oder Hunde streunen herum und nachts wird schon mal eine Ziegenherde durch die Straßen getrieben.

Kalkutta - Überlebenskampf im Asphaltdschungel

Noch immer ist die Rikscha für viele Menschen in Kalkutta einzige Einnahmequelle, Indien

Noch immer ist die Rikscha für viele Menschen in Kalkutta einzige Einnahmequelle, Indien (Foto: wikimedia.org, Axel Boldt)

Tatsächlich führen Reisen nach Kalkutta in Indien in eine andere Welt, und dabei scheint es, als habe jeder Einzelne der 15 Millionen seine eigene Welt. Am Straßengraben und in der Ziehrikscha, in sich duckenden alten Häuschen und in Hinterhöfen, in Villen und Gärten. Jeder in Kalkutta versucht auf seine Weise sein Leben zu meistern, winzige private Spielräume zu kreieren und konservieren, wo ein Europäer sich nur kopfschüttelnd abwenden würde.

Kalkuttas Einwohner sind Überlebenskünstler, Menschen, die ihr Glück mit einfachsten Mitteln suchen – und manchmal auch finden. Suleiman zum Beispiel: Seit 30 Jahren zieht er in Kalkutta die Rikscha. Jeden Tag bezahlt er 20 Rupien an den Besitzer Pacht, immerhin ein Fünftel seines Tagesumsatzes. »Zehn Fahrten mache ich pro Tag«, sagt der 45-Jährige, der aussieht wie 60. »Alte Frauen, Schulkinder, Leute mit Gepäck sind meine Kundschaft«. Die Slippers benutzt er nur, wenn es heiß, also über 40 Grad, wird. Ist er mal krank, gibt es keine Hilfe. Und das bei einer kommunistischen Stadtregierung, die ihm jetzt auch noch die Existenz rauben möchte: Ziehrikschas sollen als menschenunwürdig verboten werden. »Aber ist es menschenwürdig, mir meine Arbeit zu nehmen? «, fragt der Vater von drei Söhnen und zwei Töchtern mit wachen Augen. »Ich kann doch sonst nichts anderes«.

Seine Familie sieht er nur viermal im Jahr. Sie wohnt 500 Kilometer westlich von Kalkutta. Er schreibt seiner Frau und den Kindern regelmäßig und schickt Geld nach Hause. Die Briefe werden von professionellen Schreibern verfasst, die vor dem Hauptpostamt auf Kundschaft, also Analphabeten, warten. »Ein Brief kostet fünf Rupien«, sagt Suleiman mit dem Unterton, dass dies viel Geld sei.

An die 20 Kilometer legt er pro Tag zurück. Suleiman besteht aus Haut und Knochen. Und dennoch sagt er: »Ich habe jeden Tag zu essen und fühle mich wohl in Kalkutta«. Ob er allerdings wieder die kommunistische Partei wählen wird, hängt davon ab, ob sie ihm seinen Beruf lassen.

Kalkutta: Unterwegs in der Megacity

Reisen nach Kalkutta zeigen auch Indiens bunte Märkte

Reisen nach Kalkutta zeigen auch Indiens bunte Märkte (Foto: Flickr.com, jeheon)

Erkennt der Besucher auf Reisen nach Kalkutta erst einmal diese grenzenlosen, fließenden und nur durch die Aura der Person abgesteckten persönlichen Bereiche in diesem exotischen Stadtdschungel von Kalkutta, verändert sich fast alles, auch Dreck und Gestank. Dabei – das muss gesagt werden – ist Kalkutta wahrscheinlich, nein, ganz sicherlich, die sauberste aller indischen Megastädte, ein riesiges Dorf. Es gibt die Straßen der Zünfte, in denen nur Korbwarenhändler ihre Geschäfte haben, wo nur Obst und Gemüse verkauft wird, wo Rahmenmacher ihrer Arbeit nachgehen, wo nur Schrauben zu haben sind, wo nur Kali-Figuren hergestellt werden.

350 Familien leben seit Generation von Kali, der Schutzgöttin der Stadt. Ihr vertrauen sich alle an. Kali-Köpfe und -Bilder sind rund um die Konsole der Taxis gelegt. Kali ist kein Kitsch. Kali ist schwarz und streckt die feuerrote Zunge raus, ist Teufelstöter und Namensgeberin der Stadt. Kali ist Kult und bei Reisen nach Kalkutta in Indien allgegenwärtig. Fast jeden Tag bekommt sie in ihrem Tempel auf martialische Weise eine schwarze Ziege geschlachtet. Opfern muss sein. Wie kann man sonst überleben in dieser Megastadt Kalkutta? Während der Monsunzeit zwischen Juni und Oktober stehen die Straßen unter Wasser wie vor hundert Jahren. Geschäftsleute aus modernen Bürogebäuden und feinen Boutiquen kommen damit aber ebenso klar wie die einfache Straßenhändlerin mit ausgetretenen Latschen an ihren nackten Füßen. Stromleitungen hängen in einem unendlichen Wirrwarr über ihr, den Straßen und Gassen – als seien sie ein Symbol des Unerklärlich-Funktionierenden.

Kalkutta: Stadt der Gegensätze

Nirmal Hriday, Mutter Teresas Hospiz in Kalkutta, Indien

Nirmal Hriday, Mutter Teresas Hospiz in Kalkutta, Indien (Foto: wikipedia.org, India Boy

Auch wer Kalkutta von früheren Reisen her kennt wird es bestätigen: Klassisch schön war Kalkutta nie, nicht einmal plakativ exotisch – trotzdem lässt diese Stadt keinen kalt. Kalkutta strotzt vor Leben, kommt nie zur Ruhe. Kalkuttas Gegensätze sind frappierend. Und kaum einer kann bei Reisen nach Indien dem Millionen-Moloch widerstehen: auf dem Weg zu zehn Tempelanlagen, tausend Kleinigkeiten am Wegesrand oder im allgegenwärtigen Durcheinander der Millionen. Die Stadt ist ein Mikrokosmos, Wildwuchs und für Städteplaner ein Alptraum: windschiefe Wellblechhütten, würdevolle Kolonialhäuser, versteckte Bordelle, schlichte Tempel, zusammengewürfelt und trotzdem harmonisch vereint. Wahrscheinlich ist es das Chaos, das auch soviele Touristen bei Reisen durch Indien anzieht. Kalkutta ist Faszination und Erschrecken, Hass und Liebe.

Besonders für Letzteres ist in Kalkutta viel Platz: Sinnlich, kitschig, bunt – so sind die Filme, die das indische Bollywood produziert. 800 solcher Kitsch- und Glanzstreifen werden jährlich abgedreht. Der Inhalt ist meist der Gleiche: Liebesgeschichten, hundert Prozent sexfrei, sogar Küssen ist verpönt. In Kalkutta werden sie geliebt wie kaum sonst etwas. Der Kellner vergisst dabei sogar den Gast im Lokal beim Zuschauen. Sein Blick scheint durch die Flimmerkiste zu gehen und ihn in der Fantasie im Irgendwo glücklich zu machen. Bollywood-Filme versteht man auch ohne Worte – im Kino ist es für Besucher aus dem Westen bei ihren Reisen nach Indien ein Vergnügen zu erleben, wie die Inder ihren Gefühlen freien Lauf lassen.

Ein paar Treppen hoch, rechts und gleich links ums Eck ist das reale Kontrastprogramm. Mutter Teresas Hospiz ist ein Schock, wirkt wie ein Showroom, macht ergriffen, geradezu orientierungslos. Aus Versehen trete ich einem Mann, der am Eingang kauert, auf die Hand. Er zieht nur kurz weg, röchelt, schreit nicht. Daneben sitzt ein Blinder. Auch er hat keinen Platz im Männersaal gefunden, wo nummerierte Pritschen in Reih’ und Glied stehen. Alle sind belegt. Es ist das Krankenhaus für die Ärmsten, die sonst nirgendwo genommen werden, und es ist das Sterbehaus... Ob der Mann, der draußen für zwei Rupien Gewicht und Maß nimmt, auch mal dort landen wird? module=[326]}

Andamanen - Mit Indien nicht viel gemein

Havelock in der Andamanen-See zeigt das andere Indien

Havelock in der Andamanen-See zeigt das andere Indien (Foto: wikimedia.org, Shimjithsr)

Noch mehr Kontraste gibt es bei der Indien Reise, denn Port Blair wirkt ganz und gar unindisch. Ein Tempelleben findet kaum statt, Sadhus sind nicht zu sehen und Kühe gehören nicht zum Straßenbild. Es gibt keine Kinderarbeit, keine Bettler, keine Obdachlosen. Meist wird Port Blair nur als letzter Internetposten oder als Durchgangsstation nach Havelock Island zum dortigen Beach Seven oder manchmal auch zum Beach Three genutzt, den beiden Hotspots, die auch Helmut ansteuern will.

Aber Helmut hat bei seiner Reise zu den Andamanen zudem zwei Tage Port Blair gebucht – vergeudete Zeit. Also macht er per Fähre einen Ausflug nach Ross Island. Vom früheren Luxusrefugium der Engländer ist zwar nicht mehr allzu viel zu sehen, doch wie sich die Natur nach und nach das Territorium und die alten Gebäude von Ross Island zurückerobert, sieht sehr bizarr aus.

Neben Ross ist vor allem Havelock die Insel, wo sich mehr als zehn Urlauber auf einmal versammeln. Havelocks Beach No. 7 ist geschwungen wie eine Sichel, hellsandig, etwa einen Kilometer lang – und zählt zu den schönsten Indiens. Helmut ist begeistert.

Strände und Dörfer tragen keine Namen, sondern Nummern, die gleichen, die einst die Holzfällersiedlungen hatten. Im Elefantencamp in der Nähe von Beach Three kann man beobachten, wie die Dickhäuter für ihre schwere Arbeit in den Holzfällercamps ausgebildet werden. Der Boden ist fruchtbar. Bananen, Tee, Brotfrucht, Kürbisse, Kokosnuss, Papaya und Mango gedeihen auf der Insel prächtig.

Die Andamanen - Der Luxus der Abgeschiedenheit

Die Andamanen sind Indiens tropisches Badeparadies

Die Andamanen sind Indiens tropisches Badeparadies (Foto: wikimedia.org, Shimjithsr)

Reisen nach Indien sind kontrastreich: Dschungel, Strände, ein Gefühl wie am Ende der Welt – die Andamanen sind bei Reisen nach Indien wahrlich ein exotisches Urlaubsziel. Nach einem Besuch im Moloch Kalkutta könnte der Kontrast nicht größer sein. Das touristische Angebot auf dem abgelegenen Archipel im Golf von Bengalen ist bescheiden.  

Rajan hat es geschafft. Er hat die Karriereleiter vom einfachen Holzarbeiter zum Schauspieler erklommen, er hat Bollywood-Karriere gemacht. Dabei lief es anfangs für ihn gar nicht gut. Vom indischen Festland hatte man ihn auf die Andamanen gebracht. Dort musste er im Dschungel schuften. Jeden Tag. Bis eines Tages ein Scout aus Bombay auftauchte. Bollywood benötigte einen Star. Und gefunden wurde Rajan: 2,50 Meter groß, rund 6.000 Kilogramm schwer, an die sechs Meter lang, ein mächtiger Elefant mit ebensolchen Stoßzähnen. Helmut aus Backnang im Schwäbischen hat es auch geschafft. Er hat sein Ziel am Ende der Welt gefunden. Entsprechend hoch sind dann auch die Erwartungen. Helmut versucht die erste Enttäuschung bei der Ankunft ein bisschen zu verbergen und sagt: »Ist schon gut hier, oder?«.

Die Andamanen liegen 1.200 Kilometer vom indischen Festland entfernt. Von Kolkata, dem früheren Kalkutta, braucht das Schiff hierher 56 Stunden. Und selbst wer den Flieger nimmt, muss für eine Reise zu den Andamanen um drei Uhr früh aufstehen, um schließlich am Spätnachmittag auf Havelock in seinem Bungalow anzukommen. So abgelegen liegt der Archipel. 572 Inseln mit dichtem Dschungel, einfachen, spürbar unberührten Inseldörfern und einer hässlichen Hauptstadt: Port Blair – einst Strafgefangenenlager der Kolonialmacht Großbritannien und jetzt Auffangbecken für Zuwanderer vom indischen Festland mit insgesamt gut 50.000 Einwohnern.

Andamanen - Komfortables Öko-Resort auf Havelock

Havelock Island bietet relaxten Badeurlaub am schönsten Strand der Andamanen, Indien

Havelock Island bietet relaxten Badeurlaub am schönsten Strand der Andamanen, Indien (Foto: Flickr.com, Shimjithsr)

Havelock hat nicht nur den schönsten Strand, sondern auch das beste Resort für Urlauber auf Reisen durch die Andamanen. Die Bungalows liegen etwa 200 Meter von No. 7 im üppigen Dschungel. Diese Entfernung zum Meer verlangt das indische Gesetz. Wenn man seine Türen und Fenster nicht zulässt, dann kreucht und fleucht es schnell im komfortablen Cottage: faustgroße fliegende Käfer, Grillen und leider auch Moskitos veranstalten dann ein andauerndes Dschungelkonzert.

Und manchmal schlendert auch Rajan vorbei - die Attraktion bei Reisen in die Andamanen. Denn Bollywood zog irgendwann ab – Rajan aber blieb. Nach dem Dreh machte ihn der Resort-Besitzer zum Fotomodell: Rajan, der Elefant geht schließlich im Meer schwimmen. Und seit ein englischer Fotograf sensationelle Unterwasserfotos von ihm gemacht hat, reisen Hobbyfotografen aus aller Welt an. Gelernt hat Rajan das Schwimmen erst mit 20 Jahren, von seiner damaligen Elefanten-Freundin, die allerdings kurz danach an einem Kobrabiss starb. Besser hätte auch Bollywood das Drehbuch nicht schreiben können. Nach Havelock reisen außerdem Taucher und Angler, Reiseträumer wie Helmut, Schlangen- und Vogelspezialisten. Die einen lockt der Dschungel mit Königskobras und seltenen Vögeln, die anderen der lange, aber palmenlose Strand oder Großfische wie Haie und Marline sowie Meeresschildkröten.

Aber auch kleine Fische können, in Schwärmen zu Tausenden, faszinieren. So vor South Button Island, wo die Schwärme ständig ändernde Formationen bilden, die wie Kunstwerke wirken. South Button bildet das Zentrum eines unbewohnten Meeresnationalparks von nicht einmal einem Quadratkilometer Größe. Ein Ausflug per Boot lohnt auch nach Henry Lawrence Island, wo bei Flut haarscharf über intakte Korallenstöcke, Schwämme und Hirnkorallen bis zur Riffkante geschnorchelt werden kann.

Andamanen - Reisen ins Dschungel-Camp

Dschungelabenteuer auf den Andamanen, Indien

Dschungelabenteuer auf den Andamanen, Indien (Foto: Flickr.com, Kai Hendry)

Man wird es schnell entdecken auf Reisen in die Andamen in Indien:  Insgesamt steckt der Tourismus auf den Andamanen noch in den Kinderschuhen. Die Inseln stehen erst seit 1997 Besuchern für Reisen auf die Andamanen teilweise offen, denn nur auf acht Inseln dürfen Touristen übernachten. Die Mehrzahl sind Inder vom Festland und Rucksackreisende, die für zwei Euro pro Nacht in Einfachsthüttchen ihr Glück finden.

Helmut hat sich nach Port Blair und Havelock auf seiner Reise durch die Andamanen noch für Neil Island entschieden. Dort gibt es nur ein sehr einfaches Resort sowie offene Pfahlhütten. Das landschaftlich attraktive, grüne Eiland ist regelmäßig per Fähre mit Port Blair verbunden. »Ich weiß«, sagt Helmut, »Strände gibt’s in Südostasien viel schönere als auf den Andamanen. Aber das Exklusive, eine ganze Insel mit kaum einem anderen Touristen teilen zu müssen, das fasziniert mich.« Ein paar Stunden pro Tag fließt Strom. Dann dröhnt Hindi-Musik aus den Boxen und vermischt sich mit dem Rauschen des Meeres und den Lauten des Dschungels. Wie lange diese Abgeschiedenheit der Andamanen noch hält? Havelock hat sich schon etwas davon entfernt, Neil wie auch Long Island werden noch einige Jahre im Dornröschenschlaf vor sich hindösen, unbewohnte Inseln wie Guitarre sowieso.

Andamanen - Reise in die Steinzeit zu den Ureinwohnern

Natur- und Badeparadies Havelock in den Andamanen, Indien

Natur- und Badeparadies Havelock in den Andamanen, Indien (Foto: Flickr.com, Third Eye a.k.a. TreeNetra)

Einige Inseln und Gebiete sind für Reisen auf die Andamanen gänzlich geschlossen, da dort noch autarke Stämme völlig abgeschieden von der Zivilisation leben. In reservatsähnlichen Gebieten leben heute noch etwa 300 Jarawa, jeweils hundert Onge und Sentinelesen sowie 40 friedliche Bewohner der Großandamanen auf Strait Island. Sie alle sind zwar sprachlich, kulturell und genetisch verwandt, aber dennoch höchst unterschiedlich. Die Sentinelesen verteidigen ihre Inseln kompromisslos.

Letztes Jahr wurden zwei Fischer getötet, die aus Versehen auf North Sentenelese Island gelandet waren. Ein von Anthropologen auf South Sentenelese ausgesetztes Schwein wurde übrigens ebenfalls getötet: Sentinelesen kennen Schweine nicht. Die Jarawa wiederum sind verrückt nach der Farbe Rot. Da die Andaman Trunk Road – die North (mit 100.000 Einwohnern) und South Andaman Island (mit 200.000 Menschen) verbindet – durch ihr Land führt, hielten Stammeskrieger sogar schon Busse an, um Fahrgästen rote Hemden abzunehmen. Seitdem ist die Straße auf 20 Kilometer zwischen Kadamtala und Rangat vor allem für Touristen auf Reisen durch die Andamanen weitgehend geschlossen. Nur alle zwei Stunden geht’s im Konvoi durch das Gebiet, eskortiert von der Polizei. Helmut verzichtete auf das Abenteuer im Jarawa-Land und ging dafür lieber mit Rajan schwimmen. Gegen bare Münze an den Besitzer sowie Bananen und Zuckerrohr für Rajan.

Informationen über Reisen nach Kalkukatta und zu den Andamanen

Die Andamanen, ein traumverlorener Archipel im Indischen Ozean

Die Andamanen, ein traumverlorener Archipel im Indischen Ozean (Foto: wikimedia.org, Venkatesh K.)

EINREISE
Visumpflicht. Das Touristenvisum für 6 Monate gibt’s bei der Botschaft in Berlin und Konsulaten. Das Sondervisum für die Andamanen wird kostenlos am Flughafen in Port Blair erteilt.

GELD
Währung ist die Indische Rupie (Rp). € 1 = 61,77 Rs (Stand 2/11). Bargeld lässt sich in Kalkutta an Geldautomaten ziehen. Kreditkarten akzeptieren nur große Hotels und sehr gute Restaurants.

GESUNDHEIT
Keine Impfungen vorgeschrieben. Empfehlenswert ist Impfschutz gegen Tetanus, Polio und Hepatitis. Das Malariarisiko in Kalkutta ist gering, für die Andamanen ist Prophylaxe empfehlenswert.

KLIMA UND BESTE REISEZEIT
In unserer Klima- und Reisewetter-Datenbank finden Sie die optimale Reisezeit für Reisen nach Indien.

REISE-PREISVERGLEICH FÜR GÜNSTIGE PAUSCHALREISEN
Vergleichen Sie die Reisepreise für Indien von 80 Pauschalreise-Veranstaltern und sparen Sie viel Geld. Mit Best-Price-Garantie!

KOMMUNIKATION
Die Hauptsprache ist Bengalisch. Mit Englisch kommt man überall ganz gut zurecht. Internet-Cafés sind in Kalkutta nicht so häufig, wie man vermuten könnte. Die meisten sind im Travellerviertel Chowringhee, in der Sudder Street. Die Vorwahl von Indien ist 0091. Bei Anruf aus dem Ausland entfällt die Null der Ortsvorwahl.

MIETWAGENPREISVERGLEICH
Finden Sie mit unserem Mietwagenpreisvergleich den günstigsten Mietwagen für Ihre Reise nach Indien

ESSEN GEHEN
Sehr typisch für Kalkutta sind Tali, fünf oder sechs Töpfchen mit Huhn, Fisch, Dhal (Linsenbrei), und verschiedenen Gemüse- Currys. Dazu gibt es Reis und Nan-Brotfladen. Zu zweit zahlt man in einem kleinen Restaurant inklusive Getränken keine zehn Euro. Indisch querbeet auf gehobenem Niveau gibt’s im »Zaranj und – günstiger – im »Maharaja«. Tandoori-Gerichte tischt das »La Zeez« auf. Natürlich gibt es auch chinesische, italienische oder thailändische Restaurants. Auf den Andamanen isst man in den Resortrestaurants. Das Essen ist gut, täglich wechselnde Tali, verschieden Soßen mit Fisch, Fleisch, Huhn und Gemüse zu Reis.

GÜNSTIGSTER FLUG
Mit unserem aktuellen Preisvergleich finden Sie günstige Flüge für Reisen nach Indien mit Best-Price-Garantie.

AUSKÜNFTE
India Tourism, Baseler Str. 48, 60329 Frankfurt, Tel. 069-242949-0, www.india-tourism.com

WEITERE INFORMATIONEN
Der vollständige Artikel über Kalkutta und die Andamanen mit vielen Tipps zur Urlaubsplanung, Preisen, Adressen, Telefonnummern, Nebenkosten und Kalkulation der Urlaubsreise ist erscheinen in REISE & PREISE 2-2008. Die Ausgabe können Sie sich für € 4,90 nach Hause schicken lassen.

(Volker Müssig, 2/2008)

Mehr Reisespecials ...
REISE und PREISE aktuelle Ausgabe

ÜBERSICHT

SHOP | ABO
Einzelheft | Archiv seit 1987