Bangalore - Sprungbrett zu den Highlights Karnatakas

Megacity Bangalore mit hektischem Treiben in der Brigade Road, Karnataka, Indien (Fotp: Flickr.com, ruffin_ready)

Reisen nach Karnataka in Indien waren früher schon in Mode. Einst war Bangalore, die 1.000 Meter hoch gelegene Hauptstadt Karnatakas mit ihren vielen Parks und Grünanlagen ein Erholungsort der britischen Kolonialherren. Heute ist der Verkehr der indischen Megacity Bangalores mörderisch, die Luftverschmutzung besorgniserregend. Sehenswert auf Reisen durch Karnataka sind eigentlich nur der Cubbon Park mit Justizpalast und Government Museum sowie der farbenprächtige Zentralmarkt. Eine Oase der Ruhe ist der Lalgargh Garden mit seinen über 1.800 tropischen und subtropischen Pflanzen. Zum Shoppen geht’s ins Einkaufszentrum an der Brigade Road.

Karnatakas Hauptstadt Bangalore ist auch das Herz des indischen Silicon Valley . Sie wurde Ende 2006 offiziell in Bengaluru umbenannt, hat 7 Millionen Einwohner und symbolisiert wie keine andere Stadt die rasante Entwicklung Indiens vom Agrarstaat zum High-Tech-Mekka. Bei Reisen nach Karnataka ist die Megacity mit ihren hochmodernen IT-Parks allerdings nur als Sprungbrett zu den eigentlichen Schönheiten Karnatakas interessant.

In Karnataka lebten einst einige der großen Dynastien Indiens wie die Chalukyas und die Hoysala – reich verzierte Tempelanlagen zeugen noch heute von ihrer Bedeutung. Die von einer fotogenen Landschaft umgebenen Ruinenfelder von Hampi gelten als eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Indiens. Wälder und Kaffeeplantagen bestimmen das Bild in den malerischen Bergregionen von Coorg. Und sogar eine sehenswerte Stadt hat Karnataka zu bieten: Mysore. Hier lässt sich der verblasste Prunk der Maharadschas bestaunen, zudem locken Ausflüge in die reizvolle Umgebung. Für eine Reise nach Karnataka ist eine gute Planung unabdingbar. Schließlich ist der Bundesstaat mit einer Fläche von 191.000 Quadratkilometern fünfmal so groß wie sein südlicher Nachbar Kerala,vielerorts mangelt es auch noch an guten Hotels und Straßen. Die Entdeckungsreise durch Karnataka lässt sich ideal mit einem Aufenthalt in Goa oder Kerala verbinden.

Unterkunft Das neue »Rest Inn« €€ liegt in zentraler Lage in einer ruhigen Nebenstraße des Einkaufsviertels.

Mysore - Stadtschönheit mit Maharadscha-Palast

Der prächtige Maharadscha-Palast vom Mysore wirkt nicht nur nachts märchenhaft, Karnataka, Indien (Foto: Flickr.com, Hrishikesh Premkumar)

Die Reise nach Karnataka in Indien führt nun nach Mysore. Mit ihren breiten Alleen, dem märchenhaften Maharadscha-Palast und dem farbenprächtigen Markt ist die Stadt einfach sehenswert. Mysore – seit kurzem zu Maisuru umbenannt – ist berühmt für seine Seidenstoffe und Sandelholz-Manufakturen. Trotz knapp einer Million Einwohner wirkt Mysore recht übersichtlich, freundlich und weniger hektisch als andere indische Städte. Hier lässt es sich gut einige Tage bei Reisen nach Karnataka aushalten. Beliebtes Ausflugsziel ist der 1.100 Meter hohe Chamundi Hill mit dem Tempel Sri Chamundaswari. Ein Fußweg ins Tal führt an der acht Meter langen,schwarzen Nandi-Statue vorbei. Lohnend auch ein Besuch der Brindavan Gardens mit ihren vielen Teichen und Brunnen und der Festungsanlage Srirangapatnam. Reisebüros bieten Tagestouren zu den Sehenswürdigkeiten der Umgebung.

Unterkunft Als beste Adresse in der Stadt gilt das 4-Sterne- Hotel »Sandesh The Prince« €€. Vier Kilometer außerhalb liegt das im 2006 eröffnete »The Windflower Spa & Resorts« €€ mit sehr geschmackvollen, im balinesischen Stil eingerichteten Zimmern.

Hampi - Fantastische Ruinenstadt

Die Straße der Kurtisanen in Hampi, Karnataka, Indien (Foto: Foto: wikimedia.org, YashiWong)

Hampi ist ein weiteres attraktives Ziel auf Reisen nach Karnataka in Indien. Die Ruinenstadt Hampi inmitten einer archaisch anmutenden Landschaft mit imposanten Granitfelsen und saftiggrünen Feldern, durchzogen vom Tunghabhadra-Fluss, gehört zu den größten Attraktionen von Reisen nach Indien. Eine Million Einwohner sollen einst in der 1336 gegründeten Hauptstadt des Hindu-Königreiches von Vijayanagar gelebt haben. Mitten in den Ruinenfeldern an den Ufern des Thungabadra-Flusses liegt das kleine, aus einfachen Lehmhäusern bestehende Dorf Hampi Bazaar, ein beliebter Traveller-Hangout mit zahlreichen einfachen Gästehäusern, oft mit Dachterrasse und Restaurant. Hier kann man leicht ein paar Tage auf seiner Reise durch Indiens Bundesstaat Karnataka verbringen. Allein für die Besichtigung der weitläufigen Ruinenfelder sollte man mindestens zwei Tage einplanen. Exkursionen unternimmt man am besten mit dem Fahrrad. Allein sollte man das unübersichtliche Gelände,vor allem die Region um den Matanga Hill, sicherheitshalber nicht erkunden.

Unterkunft Komfortabler als in Hampi wohnt man im 13 Kilometer entfernten Hospet. Bestes Haus am Platz ist dort das »Hotel Malligi« €€€ mit renovierten Zimmern und Pool.

Gokarna - Noch ein Strand-Geheimtipp

Der Om Beach in Gokarna, Indiens wohl schönster Strand (Foto: Flickr.com, Abhijit Shylanath)

Unter Travellern gelten die Strände in der Nähe des hinduistischen Wallfahrtsortes Gokarna als Geheimtipp. In den engen Gassen des kleinen Ortes gibt es jede Menge Tempelzubehör, Muschelhörner und Opfergaben zu kaufen. Vor den Tempeln herrscht hektisches Gedränge. Eine schmale Teerstraße führt bis zum Om Beach. Dort hat oberhalb des Strandes bereits ein Luxushotel eröffnet. Vom Ort erreicht man zu Fuß in etwa 20 Minuten den Kudle Beach. In der weit geschwungenen Bucht befinden sich ausschließlich einfache Unterkünfte und etliche Restaurants. Zum Om Beach, den manche für den schönsten Strand Indiens halten, sind es von hier 15 Fußminuten.

Unterkunft Man wohnt in spartanischen Palmblatt-Hütten oder dunklen Lehmkammern – manchmal sogar ohne Matratze, dafür unschlagbar billig. Die schönste Anlage am Kudle Beach ist das am Nordende auf einem Felsen gelegene »Ganga Guesthouse« €. Eine der besten Anlagen am Om Beach ist das alteingesessene »Namaste Cafe« € am Nordende des Strandes mit einfachen Hütten und gemauerten Zimmern (auch mit Bad). Oberhalb des Om Beach liegt das luxuriöse »SwaSwara Resort« €€€€€€.

Coorg - Unterwegs im Kashmir des Südens

Tibetanisches Kloster in Bylakuppe im Bergland von Coorg, Indien (Foto Flickr.com, Abhijet Rane)

Reisen durch Karnataka in Indien führen auch in das Kaschmir des Südens. Dichte Wälder, beschauliche Bergdörfer, ausgedehnte Kaffeeplantagen und kleine Gästehäuser – die touristisch noch weitgehend unbekannte Bergregion Coorg (Kodagu) gehört zu den schönsten Landschaften Südindiens und sollte bei Reisen durch Karnataka nicht fehlen. Erkunden kann man die Gegend von Madikeri per Bus (Verbindungen in die Dörfer starten am privaten Busbahnhof) und Taxi. Alternative: Man übernachtet in einem Bed & Breakfast auf einer Kaffeeplantage und unternimmt von dort Wanderungen und Ausflüge. Als erster erkannte der Plantagen-Besitzer Ramapuram das touristische Potenzial Coorgs und eröffnete 1994 in der Nähe des Ortes Siddapur das luxuriöse »Orange County Resort« €€€€€. Inzwischen sind die strohgedeckten Cottages im englischen Landhausstil auch zum Geheimtipp für wohlhabene Inder geworden. Einen Einblick in die Kultur der Coorgs bekommt man beim Aufenthalt in einem Homestay. Seit einigen Jahren eröffnen immer mehr Plantagen- Besitzer kleine Gästehäuser. Das idyllisch gelegene Homestay »Sand Banks« €€ hat nur 4 Zimmer.

In zehn rustikalen Cottages neben einem Elefanten-Camp wohnt man im »Dubare Elefant Camp« €€. Auf der anderen Flussseite liegt das »Durbare Inn« €; Cottages mit Veranda und Flussblick, inkl. Frühstück und Bootsüberfahrt. Bei Kushalnagar, an der Straße nach Mysore liegt die zweitgrößte tibetische Gemeinde außerhalb Tibets in Bylakuppe. Hier werden tibetische Nudeln und Räucherstäbchen hergestellt, in den Klöstern studieren Mönche die heiligen Schriften und im größten Tempel zeugen 18 Meter hohe vergoldete Buddha-Statuen vom Reichtum der Exil-Gemeinde.

Informationen über Reisen nach Karnataka

Urwüchsige Landschaften, wie das Bergland von Coorg findet man in Karnataka, Indien (Foto Flickr.com, Nikhil Verma)

EINREISE
Das Visum für Indien ist sechs Monate gültig. Zu erhalten über die Indische Botschaft in Berlin oder bei den Konsulaten in München, Hamburg, Frankfurt und Essen.

GELD
Landeswährung ist die Indische Rupie (INR). € 1 = 64 INR (Stand 1/2008). Geld wechseln kann man in Hotels und Banken. Kreditkarten werden nur teilweise akzeptiert. In den Städten gibt es Geldautomaten.

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ÖFFENTLICHE VERKEHRSMITTEL
Bahn Zwischen den Städten gibt es gute Zugverbindungen, Beispiele: Bangalore–Hospet (»Hampi Express«), Bangalore–Mysore.
Bus Gut funktionierendes und preiswertes Bussystem. Aufgrund des erhöhten Unfallrisikos ist von Nachtfahrten dringend abzuraten. Busverbindungen von Bangalore gibt’s unter www. onlinebangalore.com/guide/ ksrtc/timetable.html.
Wagen mit Chauffeur Am bequemsten reist man mit Auto und Fahrer. Das kostet pro Kilometer etwa 10–15 Cent. Zu zahlen ist immer für Hin- und Rückfahrt. Pro Tag kommt noch die Verpflegung und Unterkunft des Fahrers dazu.

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UNTERKÜNFTE In den Städten gibt es ein vielfältiges Hotelangebot, in den kleineren Orten oftmals nur wenige akzeptable Unterkünfte. Beim Preis gibt es meist keinen Unterschied zwischen EZ und DZ, aber Achtung:  In den Preisen ist die Steuer nicht immer enthalten, sie beträgt zwischen 4 und 12 %.

ESSEN &TRINKEN In Bangalore und Mysore reicht das Angebot vom amerikanischen Fastfood über mexikanische Gerichte bis zur Thai-Küche. In den kleinen Orten isst man am besten in den guten Hotels. Die südindische Küche ist scharf gewürzt und meist vegetarisch. Hauptbestandteile sind Reis und Dhal (Linsen). Dazu gibt es verschiedene Gemüse-, Fisch oder auch Fleisch-Curries. Gegessen wird traditionell mit der rechten Hand von einem Bananenblatt. Beliebt sind Dosa. Die hauchdünnen indischen Pfannkuchen werden meist mit einem Schälchen scharfen Sambal und einem milden Kokosnuss- Chutney serviert. Die gewürzten Masala Dosa werden mit Kartoffeln, Zwiebeln und Curry-Blättern gefüllt. Das südindische Frühstück besteht aus Idli (lockeren Kuchen aus fermentiertem Reis), Vadai (in Fett ausgebackenen Reiskuchen) oder Uttappams (Pfannkuchen aus Reismehl und Kokosnussmilch). Verbreitet sind Mineralwasser, Soda, Cola und Fanta. Bier gibt es nur in lizenzierten Restaurants.

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AUSKÜNFTE India Tourism, Baseler Str. 48, 60329 Frankfurt, Tel. 069-242949-0, www.india-tourism.com

WEITERE INFORMATIONEN Der vollständige Artikel über das indische Karnataka mit vielen Tipps zur Urlaubsplanung, Preisen, Adressen, Telefonnummern, Nebenkosten und Kalkulation der Urlaubsreise ist erscheinen in REISE & PREISE 1-2008. Die Ausgabe können Sie sich für € 4,90 nach Hause schicken lassen (Heft bestellen). (Bärbel Schwertfeger, 1/2008)