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Kanada

Wo lassen sich die wilden Tiere Kanadas am besten beobachten?

Kanada-Reise Wo die wilden Tiere sind - Kanadas Big Five

Ganz auf den Big Five Kanadas zählen bei den Urlaubern Bären, Walen, Elchen, Karibus und Bisons. Wo man sie sehen kann.

Kanada wird nicht ohne Grund „Wildlife Capital of the World“ genannt. Die Möglichkeit, nordamerikanisches Großwild in freier Wildbahn sehen zu können, gehört zu den größten Motivatoren für Reisen nach Kanada. Und das Ahornland liefert auf ganzer Linie: Tiersichtungen sind auf Roadtrips so gut wie garantiert, und das nicht nur in den über 40 Nationalparks und zahllosen Provinz- und Territorialparks des Landes. Vor allem in dünn besiedelten Gebieten und im Norden des Ahornlands laufen wilde Tiere Besuchern buchstäblich über den Weg.

Typisch sind Begegnungen am Wegesrand, etwa mit Rehen und Wapiti-Hirschen. Auch Erlebnisse mit Schwarz- und Grizzlybären warten häufig einfach hinter der nächsten Kurve auf Reisende. Lustige Treffen hat so mancher Besucher auf Campingplätzen und beim Picknick mit Waschbären und Streifenhörnchen. Und mitten ins Herz treffen garantiert Begegnungen mit Walen und Delfinen, die sich an den Küsten des Ahornlands beobachten lassen. Damit beeindruckende Begegnungen mit den tierischen Bewohnern des Ahornland auch in Zukunft möglich ist, arbeitet Kanada an zahlreichen Schutz- sowie Ansiedlungsprogrammen für bedrohte Tierarten, und das nicht nur im eigenen Land. 1995 wurden beispielsweise mehrere Dutzend Wölfe aus der Provinz Alberta wieder im Yellowstone Nationalpark angesiedelt, 75 Jahre nach der Ausrottung des letzten Wolfsrudels dort. Und seit 2015 zieht wieder eine Bisonherde aus Alberta durch Alaska - dort war das größte Landsäugetier Nordamerikas seit dem frühen 20. Jahrhundert ausgestorben.

Doch wo lassen sich die wilden Tiere des Ahornlands am besten beobachten? Hier kommt eine Übersicht über die Lieblingsplätze der Big Five samt Bonus-Tipp:



Kanada Wale

Von Küste zu Küste: Wale

Was macht der Buckelwal bloß an der gischtumschäumten Felsenklippe? Sein mächtiges Haupt ragt meterhoch aus dem kabbeligen Atlantik, das gewaltige Maul mit den meterlangen, hin und her schwingenden Barten ist weit geöffnet. „Der schaut häufig hier vorbei“, sagt der Guide, „er lehnt quasi an dieser Klippe und benutzt sie als Massagebrett, auf dem er sich von der Brandung auf und ab tragen lässt!“ Keine seltene Wal-Szene in Neufundland und Labrador. An den Küsten der Provinz im Atlantik verbringt die weltgrößte Population an Buckelwalen den Sommer. Walbeobachter zählen allein in Neufundland und Labrador über 20 Arten, allen voran Buckel-, Finn- und Zwergwale sowie Orcas und Weißseitendelfine. Kommerzielle Walbeobachter etwa in Bay Bulls, Twillingate und Quirpon Island bringen ihre Gäste in kleinen Motorbooten zu den sanften Riesen hinaus. Auch in Nova Scotia, New Brunswick und Québec werden Walbeobachtungstouren angeboten. Insgesamt tummeln sich über 30 Walarten vor Kanadas Küstenlinie, die mit über 202.000 Kilometern die längste der Welt ist. In Churchill an der Hudson Bay in Manitoba können die dort lebenden weißen Belugawale sogar vom Kajak aus beobachtet werden. Und die Salish Sea zwischen Vancouver Island und dem Festland von British Columbia steht vor allem für OrcaSichtungen. Anbieter auf Vancouver Island führen auf ihren Touren zu den schönen sowie klugen Schwertwalen, die mit etwas Glück sogar vom Ufer aus erlebt werden können. Ein seltenes und extrem beeindruckendes Erlebnis bietet die Provinz Nunavut im hohen Norden Kanadas. Dort können in der Region um Baffin Island, etwa an den Küsten vor Arctic Bay, Pond Inlet oder Resulute Bay die seltenen Narwale beobachtet werden. Die Einhörner der Meere passieren dort, sobald das Meereis schmilzt, in großen Gruppen Baffin Island und ziehen Richtung Norden.



Kanada Bär

In den Wäldern und auf dem Eis: Bären

„Sag ihnen Bescheid, dass du kommst. Gib ihnen Raum, und keine hastigen Bewegungen. Fischen und fressen. Das ist alles, was sie wollen.“ Der Bärenführer, ein Mitglied der hiesigen First Nation, sagt es, und stapft los. Immer das Flussufer entlang zu einem kleinen Wasserfall, wo sich die in diesem Abschnitt des Regenwaldes lebenden Schwarzbären zum Lachse Jagen einfinden. Schwarzbären gibt es fast überall in Kanada. In British Columbia und Alberta sind die Chancen, ihnen zu begegnen, wohl am größten. Angst vor einem Treffen oder gar Panik ist unbegründet, doch Respekt ist angesagt und die von Experten und Parkrangern empfohlenen Verhaltensregeln sollten in jedem Fall befolgt werden.

Das gilt natürlich auch für die an ihrem charakteristischen Buckel erkennbaren Grizzlybären. 25.000 der großen Bären leben in Kanada, davon gut 15.000 in British Columbia, während es südlich der kanadischen Grenze nur noch knapp 1.500 Bären gibt. Beste Chancen auf Sichtung bestehen in den Nationalparks Banff und Jasper sowie im Norden von British Columbia, vor allem während der Lachssaison Ende August bis Anfang September. Weitere rund 7.000 Grizzlybären streifen durch den Yukon. Die beste Aussicht, diese wunderschönen Tiere zu erleben, bieten sich bei Fahrten auf der Haines Road, dem Dempster Highway sowie der Atlin Road.

Eine kanadische Besonderheit sind die seltenen, nur im Regenwald von British Columbia vorkommenden Kermode-Bären, die auch Geisterbären genannt werden. Sie sind eigentlich Schwarzbären, tragen allerdings dank einer seltenen Gen-Mutation ein weißes bis cremefarbenes Fell. Einen solchen Bären aus dem nebelverhangenen Regenwald auftauchen zusehen, ist tatsächlich magisch und es ist kein Wunder, dass sich die dort ansässigen First Nations viele Geschichten über ihn erzählen. Auf geführten Wanderungen können Besucher diesen Geschichten lauschen: Von Klemtu aus organisieren die indigenen Gemeinschaften Touren mit hoher Sichtungswahrscheinlichkeit.

Nicht nur die Schwarzbären des Ahornlands locken Besucher an, auch Kanadas Eisbären stehen hoch im Kurs. Anzutreffen sind die weißen Riesen im hohen Norden des Landes. Von den 25.000 Eisbären weltweit sind 17.000 im Ahornland zuhause. Am einfachsten zu organisieren sind Bärenbeobachtungen in Churchill in Manitoba. Der kleine Ort an der Hudson Bay ist als „Polar Bear Capital of the World“ bekannt und bietet im Winter Eisbär-Touren mit batteriebetriebenen E-Tundra-Buggys an. Im Spätsommer bieten die Wildnis- Lodges der Region von Experten und First-Nations-Guides geführte Gruppen-Wanderungen durch die Tundra an, auf denen Eisbären beobachtet werden können.

Die Rentiere Nordamerikas: Karibus

Ein Bild wie dieses im Ivvavik National Park im äußersten Nordwesten des Yukon Territory kennt man sonst nur aus Afrika: Soweit das Auge reicht sind Karibus zu sehen. Die grauen, hirschähnlichen Tiere mit stangenähnlichem Geweih stehen in den Tälern, an den Hängen, auf den Bergplateaus darüber. Es müssen Tausende sein, vielleicht sogar Zehntausende. Wenn die Porcupine-Herde durch die Region zieht, können Beobachter ihr Glück nicht fassen. Plötzlich kommt Bewegung in die Herde. Wer oder was in einer Karibuherde das Signal zum Aufbruch gibt, darüber wird seit langem gerätselt. Immer mehr Tiere brechen nun auf zu ihren Kalbungsgründen. Am Ende sieht es aus, als sei das Tal selbst in Bewegung. Karibus sind die Rentiere Nordamerikas. Etwas kleiner als ihre skandinavischen Vettern, sind sie im hohen Norden Kanadas zuhause. Kleinere Herden finden sich auch im Süden, etwa im Parc national de Gaspésie in Québec. Besonders eindrucksvoll sind ihre jahreszeitlichen Wanderungen zwischen ihren Winter- und Sommergründen. Viele Tausend Tiere sind dann unterwegs und ziehen dabei einen Strom weiterer Tiere, allen voran Wölfe, Füchse, Steinadler und Grizzlybären, nach sich. Im Yukon ziehen die Tiere im Frühjahr von den Wäldern im Süden zu ihren Kalbungsgründen in der Tundra im Norden. Die zwischen dem Norden des Yukon und Alaska wandernde Porcupine-Herde ist mit 200.000 Tieren die größte und legt alljährlich gut 2.400 Kilometer zurück, das schafft kein anderes Landsäugetier.

Die jährlichen Routen der Karibus sind zwar nicht vorhersagbar, doch die besten Chancen, Teile der Herden zu sehen, bieten sich im Winter entlang der Highways im Yukon. Am Alaska Highway in der Nähe von Watson Lake sind Sichtungen der Carcross-Herde möglich, während die Finlayson-Herde in der Nähe des Campbell Highway zu überwintern pflegt. In den Northwest Territories kann man sie am ehesten vom Dempster Highway aus sehen. In Baker Lake, Cambridge Bay, Chesterfield Inlet und Repulse Bay in Nunavut bestehen Möglichkeiten, mit einheimischen Guides auf die Pirsch gehen und die faszinierende Wanderung der Karibu-Herden aus nächster Nähe mitzuerleben.

Wildnis pur: Elche

Das Hochgefühl, diesen Wanderweg in Neufundland ganz allein genießen zu dürfen, ist jäh vorbei. Plötzlich geht alles ganz schnell. Erst das Gefühl, doch nicht allein in diesem Waldgebiet zu sein. Dann die sich sträubenden Nackenhaare, dann der Adrenalinschub. Und dann kracht es plötzlich im Gebüsch neben dem Trail, als ob alles kurz und klein geschlagen würde. „Hast wohl einen Elch aufgeschreckt,“ sagt der Parkranger später.

Elche sind die größten Vertreter der Hirschfamilie. Sie werden von der Schulter bis zum Huf bis zu 1,80 Meter groß und wiegen bis zu 400 Kilogramm. Oder etwas bildlicher: Ausgewachsene Wapiti-Bullen sehen neben ihnen zwergenhaft aus. Das gewaltige Schaufelgeweih der Bullen kann eine Spannweite von knapp zwei Meter erreichen und bis zu 20 Kilogramm wiegen. Elche sind enorm kräftig, sie können schwimmen und metertief tauchen und sich mühelos in jedem Gelände bewegen, was ihre weite Verbreitung in den Wäldern und Feuchtgebieten Kanadas erklärt. Im Winter können sie wie Züge mühelos durch den Tiefschnee pflügen und im Sommer durch undurchdringliches Unterholz. Gute Chancen auf Elchsichtungen bieten besonders Neufundland auf der Northern Peninsula, Québec im Parc national de la Gaspésie und Ontario im Algonquin Provincial Park. Auch in British Columbia sind die Aussichten auf Elche gut - besonders im Bowron Lakes Provincial Park vom Kanu aus, während einer Paddeltour auf dem Crooked River nördlich von Prince George und am Moose Lake im Mount Robson Provincial Park. Im Winter zeigen sich die Tiere in Grove Burn bei Prince George, Besucher können sie dort sogar von einem eigens zu diesem Zweck erbauten Beobachtungsturm aus bestaunen. Die beste Zeit für Elchsichtungen: frühmorgens und vor Sonnenuntergang.

Zurück in der Zukunft: Bisons

Das massige Tier steht mitten auf dem Mackenzie Highway in den Northwest Territories und rührt sich nicht von der Stelle. Das kann es sich natürlich leisten, schließlich ist der Verkehr hier meistens gleich null. Doch was macht er da? Ein Power-Nickerchen? Wartet er auf etwas? Vorbeifahren ist auf jeden Fall unmöglich. Plötzlich hebt er seinen Schwanz, und plötzlich kommt Licht ins Dunkel. Mit dem massiven, gehörnten Kopf, dem gewaltigen, muskelbepackten Nacken und der zotteligen dunkelbraunen Mähne sehen die im Schnitt über 700 Kilogramm schweren Bisons aus wie Besucher aus der Steinzeit. Einst zogen 30 bis 50 Millionen dieser wuchtigen Tiere durch die Prärie, dann wurden sie im späten 19. Jahrhundert vor allem in den USA fast ausgerottet. Heute gibt es wieder kleine Herden in British Columbia und Alberta, Süd- und Nordwest-Saskatchewan und den Northwest Territories. Am ehesten sind sie entlang der Straßen am Great Slave in den NWT zu sehen sowie im Grasslands National Park in Saskatchewan und am Alaska Highway auf Höhe der Liard Hot Springs in BC. Weitere gute Gelegenheiten bietet der Elk Island National Park sowie der Banff National Park in Alberta. Im Riding Mountain National Park in Manitoba lebt im Norden des Parks eine Bisonherde in der der Lake Audy Bison Enclosure, einer eingeschlossenen Fläche von 500 Hektar. Begegnungen mit den beeindruckenden Tieren sind dort garantiert.

Abenteuer in Kanadas Norden: Wölfe

Sie gehören zwar nicht zu den Big Five der wilden Tiere Nordamerikas, trotzdem steht der Wunsch nach einer Begegnung mit Wölfen häufig ganz oben auf der Wunschliste der Tiersichtungen in Kanada. Einmal das Heulen eines Wolfes in der Finsternis hören. Am Lagerfeuer sitzen und lauschen, wie das markante Geheul sich in unendlicher Wildnis verliert. Gänsehaut. Nichts symbolisiert die kanadische Wildnis mit vergleichbarer Intensität, kein anderes Tier wird mit Abenteuergeschichten aus Kanadas hohem Norden stärker assoziiert.

Kanadas Wölfe leben in Rudeln mit einem Alpha-Tier an der Spitze. Bis vor 200 Jahren waren sie weit verbreitet, doch Jagd und Lebensraumverlust haben sie in die dünner besiedelten Regionen im Norden zurückgedrängt. Es gehört viel Glück dazu, sie dort zu Gesicht zu bekommen. Im Süden des Ahornlands können Wölfe in großen Wildparks beobachtet werden, wie etwa im Parc Oméga in Québec, im Wolf Centre im Haliburton Forest and Wildlife Reserve in Ontario und im Northern Lights Wildlife Wolf Centre in British Columbia.


(18.11.2022, media.canada.travel)

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