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Die Hauptstadt Eivissa gehört seit 1999 zum UNESCO-Weltkulurerbe

Die Hauptstadt Eivissa gehört seit 1999 zum UNESCO-Weltkulurerbe</>

IBIZA & FORMENTERA Die ewig Jugendlichen und ihre kleine Schwester

Noch immer umgibt die beiden Baleareninseln ein Hauch von Hippiemythos. Auf der »Partyinsel« Ibiza finden in der Nebensaison auch Ruhesuchende, Aktivurlauber und Buchtensammler ihr Paradies. Die kleine Schwester Formentera lockt mit traumhaften Karibikstränden.

Ergraute Alt-Freaks legen Tarotkarten, verkaufen Silberschmuck aus Indien, Batiksarongs aus Bali und natürlich Hippiemode à la Ibiza. Ein Hauch von Stoff und Spitze ganz in Weiß - perfekt zu brauner Haut und Cowboystiefeln. Modisch gekleidete Besucher mit Sonnenbrillen schieben sich über den Hippiemarkt Las Dalias bei Sant Carles - eine der Attraktionen der Insel. Hier wird fast jeder schwach und schwebt fortan für ein paar Urlaubstage mit einem Hippie- Accessoire über die Insel.

Im Juli und August, wenn auf Ibiza kein Bett mehr frei ist, beherrscht das Partyvolk die Szene. Feiern in den angesagten Clubs wie »Pasha«, »Ushuaia« oder »Amnesia« und Chillen am Strand bestimmen das Urlaubsprogramm. Die Promidichte ist hoch und Scheichs ankern mit ihren Jachten im Hafen der Inselhauptstadt Eivissa, Weltkulturerbe und eine der Perlen des Mittelmeers.

In der Nebensaison zeigt Ibiza seine verborgenen Reize. »Wir haben alles, was Mallorca auch hat - Wanderwege, stille Badebuchten, Landhotels, im Winter die Mandelblüte«, sagt Santi, der vor ein paar Jahren den Bauernhof seiner Familie im Norden der Insel in einen Agroturismo verwandelte. Papa - seit kurzem im Ruhestand - kümmert sich um die Zitronenund Mandelhaine ringsum. Und vor allem um die göttlichen Orangen, die in flüssiger Form auf dem Frühstücksbuffet landen. Ein perfekter Platz für eine kleine Flucht aus dem Alltag.

Von Eivissa starten die Fähren zur kleinen Schwesterinsel Formentera, wohin Bob Dylan schon Mitte der Siebziger aus dem überfüllten Ibiza floh. Abgesehen von zwei stürmischen Kaps eine flache Insel, die mit endlosen Stränden in Karibikfarben punktet - und mit einem entspannten Flair, das aus vielen Urlaubern Stammgäste macht. In Kombination sind die beiden Inselschönheiten unschlagbar!

Landkarte Balearen

Eivissa - Mittelmeerperle mit Partyzone

Dalt Vila, die Altstadt der Inselhauptstadt, thront weiß und elegant wie ein Amphitheater über dem Hafen. Phönizier, Römer und Mauren hinterließen ihre Spuren. Wer durch eines der Stadttore geht und hügelaufwärts steigt, entdeckt ein Miteinander unterschiedlicher Welten. Ist die erste Etage von Dalt Vila fest in Touristenhand, so findet man sich unvermittelt in Straßen mit abgeblättertem Putz, flatternder Wäsche und schreienden Babys. Hier fanden Zuwanderer aus Andalusien ein Zuhause. Weiter oben in bester Lage schließlich prunken die Villen alteingesessener Ibizenker und wohlhabender Ausländer. Ganz oben auf dem Hügel thronen Burg und Kathedrale. Der Blick auf den Hafen und bis nach Formentera ist grandios.

 TIPP    Das »El Olivo Mio« am Hauptplatz Plaça de Vila serviert exquisite mediterrane Küche (Steinbutt mit provencalischer Soße € 32).

Durch die Gassen der Unterstadt schieben sich im Sommer Junge und Junggebliebene, Reiche und Schöne, Promis und Normalos. Wer in der Nebensaison kommt, erlebt die Stadt im Vorglüh-Modus. Dann kann man wie die Einheimischen in einer der kleinen Bars auf dem Plaça des Parc in aller Ruhe das Treiben betrachten - und sich im »Mar y Sol« am Hafen mit leckeren Kleinigkeiten stärken (ab € 5, Carrer Lluís Tur i Palau 224).

€€ Mitten im Zentrum, am schönen Plaça des Parc, liegt das »Hostal Parque« (www.hostalparque.com).
€€ 10 Minuten vom Strand, in einem ruhigen Vorort, liegt das kleine Familienhotel »Marblau« (www.marblauibiza.com); Terrasse mit Meerblick!
€€€€ Das schicke Designhotel »Garbi Ibiza Spa« liegt am Platja d′en Bossa, nicht weit von den Clubs und von der Altstadt (www.hotelgarbi-ibiza.com/de).

Der Nordosten - Hippieflair und Wanderwege

Sant Joan de Labritja erwacht sonntags zum Leben, wenn sich Bio-Marmeladen, handgemachte Ohrringe und Klamotten an den Ständen türmen. Der alternative kleine Hippiemarkt ist Treffpunkt vieler Wahl-Ibizenker - und für Urlauber, die das stille Ibiza suchen.

Pinienwälder, Mandel- und Olivenhaine, Steilküsten und Felsbuchten, schmale, kurvige Straßen und ländlicher Charme prägen den Nordosten. Hier liegen die Lieblingsplätze der Yoga-Fans und der Aktivurlauber, die gern mit Wanderstiefeln oder Mountainbikes unterwegs sind. Badebuchten zum Abkühlen gibt es zudem reichlich - einige so versteckt, dass man sie erwandern muss. Mit Portinatx, Port de Sant Miquel und Cala Benirras (wo einst Nina Hagen einen minderjährigen Punker heiratete) gibt es auch eine Handvoll bescheidene Badeorte.

Zu den Hippiemärkten von Las Dalias und Es Canar strömen die Massen. Von dort kann man weiterfahren ins weiße Dorf Sant Carles de Peralta mit der Bar »Anita« - eine der Legenden, die die Hippiezeiten überdauerte; berühmt für gute Tapas (€ 5-10) und nette Atmosphäre im Innenhof.

In der winzigen Mastella-Bucht liegt das urige Fischer-Lokal »El Bigote«. Hier isst man in zwei Schichten: Um 12 Uhr wird gegrillter Fisch (€ 20) serviert, ab 14 Uhr Fischeintopf mit Reis (€ 22). Das Restaurant hat Kultstatus - kann schon sein, dass man keinen Platz findet. Dann reserviert man einfach für den nächsten Tag oder fährt weiter zum Sandstrand Aigues Blanques, wo der Fisch in der Strandbar und die Stimmung genauso gut sind.

€€ Ein nettes Hostal mit kleinem Pool nahe der gleichnamigen Bucht ist das »Cala Boix« (www.hostalcalaboix.com).
€€€€ Ein wunderbares Landhotel inmitten von Orangenplantagen ist der »Agroturismo Can Gall« bei Sant Joan de Labritja (www.cangall.com). Neun stilvolle Zimmer verteilen sich im 400 Jahre alten Haus. Herrlicher Garten mit Pool und liebevolle Gastgeber.

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Der Südwesten - Traumbuchten und Sunset-Partys

Mal wieder versinkt die Sonne postkartentauglich im Mittelmeer - untermalt vom Ibiza- Sound, zu dem sich schöne Menschen wiegen. Das gibt Szenenapplaus. Den Sonnenuntergang zelebriert man in Sant Antoni, gut geölte Urlaubsmaschine in britischer Hand, während der Saison Abend für Abend im »Café del Mar«, wo die Chillout-Musik erfunden wurde. Rund um den quirligen Badeort reihen sich Traumbuchten wie Cala Salada, Cala Tarida oder Cala d′Hort und Traumstrände wie Platja Comtes. Fast alle mit feinem Sand, kristallklarem Wasser, netten Strandbars und Sunset-Ritualen.
 TIPP    Lecker Fisch essen (ab € 20) in bester Lage kann man im »Ses Eufabies« in der Cala Tarida. Die Bar »Sunset-Ashram« am Platja Comtes ist ein weiterer beliebter Treffpunkt, um die Sonne mit Ibiza-Sound zu verabschieden.

Im Hinterland lassen sich bildhübsche, stille Dörfer entdecken wie Sant Agustí auf einem Hügel hinter der Küste - ganz in Weiß, mit einer Handvoll Häuser, Kirche, Bar und Restaurant. Oder Sant Agnès de Corona mit Kirche, zwei Kneipen und ein paar Bauernhöfen ringsum, im Januar/Februar eingebettet in ein Meer von Mandelblüten. In der netten Dorfkneipe »C′an Cosmi« mischt sich auf der Terrasse ein buntes Publikum (ab € 5).

€€€ Schlichte, ansprechende Zimmer und eine Sonnenterrasse mit Pool bietet das »Hostal Cala Molí« in einer kleinen Bucht (www.calamoli.com).
€€€€ Ein großes, aber architektonisch gelungenes Hotel am Rande der Bucht ist das bei Familien beliebte »Insotel Club Tarida Playa« (www.insotel.com).

Formentera - Die entspannte Schwester

Die »Bar del Centro« in Sant Francesc Xavier ist voll besetzt. Von hier hat man den besten Blick auf die Bühne - den Platz vor der Kirche. Dort wird geflirtet, Eis geschleckt, Fußball gespielt und flaniert natürlich. Im »Inselhauptdorf« gibt es nette Lokale und Geschäfte, dienstags und donnerstags Künstlermarkt und samstags Jazzmusik. Ein Ort wie die Insel - sehr entspannt und voller Flair. Die meisten Gäste kommen zum Baden. An den Platja Migjorn zum Beispiel, sieben Kilometer lang mit einem Dünengürtel wie an der Nordsee und Wasser so grün wie in der Karibik. Mit Beachbars, die so kultig sind wie lässig. Legendär ist die »Blue Bar« in den Dünen (asiatisch inspirierte Küche, ab € 12). Das Ambiente ist schicker als zu Hippiezeiten, magisch wie eh und je sind die blauen Stunden mit Live-Musik. Vor dem Illetes-Strand im Naturschutzgebiet ankern im Sommer die Luxusjachten und die Strandbars sind Gourmettempel. Einziger wirklicher Strandort mit entsprechender Infrastruktur ist Es Pujols. Die anderen Orte sind winzig, aber einige besonders hübsch wie El Pilar mit dem Hippiemarkt à la Formentera am Mittwoch und Sonntag. Attraktiv ist auch Es Calo de Sant Agusti, wo der Stockfisch für den Formentera-Salat im Mini- Hafen trocknet.
 TIPP   Im Hafen-Restaurant »Rafalet« werden wunderbare Fischplatten (€ 33) und Paellas (ab € 15) serviert, in der Bar nebenan kleine Gerichte (ab € 5).

Zum Sonnenuntergang treffen sich beim Leuchtturm am wilden, stürmischen Cap de Barbaria die Liebespaare, fassen sich fest an den Händen und genießen den Moment für sich allein - ganz ohne Chillout- Musik und Applaus.

€€ Balkonzimmer mit Meerblick bietet das beliebte »Hostal Real Playa« am Platja Migjorn - eine kleine Perle mit vielen Stammgästen (www.realplaya.es). Rechtzeitig buchen!
€€ In Es Caló de Sant Agustí gibt es einfache Zimmer (teilweise mit Meerblick) im »Hostal Rafalet« (www.hostal-rafalet.com).
€€€ Das eleganteste der größeren Hotels ist das »Hotel Cala Saona« an der gleichnamigen Bucht (www.hotelcalasaona.com/de). Schickes Design, Pool und tolle Sunset-Terrasse.

€ einfach €€ einfache Mittelklasse €€€ gehobene Mittelklasse €€€€ anspruchsvoll

Autorin: Elke Homburg (3/2016)

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