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Riomaggiore, Manarola, Corniglia, Vernazza und Monterosso gehören zu den »Cinque Terre«

Riomaggiore, Manarola, Corniglia, Vernazza und Monterosso gehören zu den »Cinque Terre«

Riomaggiore, Manarola, Corniglia, Vernazza und Monterosso gehören zu den »Cinque Terre«

Cinque Terre In der Vorsaison beim Italien-Urlaub Geld sparen

Die schmucken Fischerdörfer Italiens lassen sich am besten in der Vorsaison besuchen.

Fünf Fischerdörfer in der Region Ligurien reihen sich an einem etwa zwölf Milometer langen Küstenstreifen Italiens aneinander: Riomaggiore, Manarola, Corniglia, Vernazza und Monterosso. Diese fünf Dörfer zählen zu den Cinque Terre (»Fünf Erden«). Sie sind in der Vorsaison nicht so überlaufen - und zudem günstiger zu buchen.

In der Sommerhochsaison ist das so eine Sache mit der Zauberhaftigkeit. Da schieben sich unglaublichen Menschenmassen durch die kopfsteingepflasterten Gassen. Schlangen und Pulks, wohin das Auge blickt - am Bahnhof, vor den Restaurants, vor den Eisständen, vor den Toiletten. Schwer zu sagen, ob die Menschen irgendwo anstehen oder einfach nur feststecken. Nicht bloß ausgemachte Klaustrophobiker bekommen hier Beklemmungen. Auf dem schmalen Höhenweg Sentiero Azzurro, der die fünf Fischerdörfer der Cinque Terre verbindet, wälzt sich eine nicht enden wollende Karawane in beide Richtungen. Man merkt schnell, dass sich zu viel Rücksichtnahme als fataler Fehler entpuppen kann. Denn wenn der (»bitte nach Ihnen«) Gegenverkehr erst einmal in Bewegung ist, will er partout nicht mehr abreißen.

Ganz anders sieht es hier im Frühling aus. Urlauber können ungestraft stehenbleiben, tief durchatmen und die zauberhaften Ausblicke auf sich wirken zu lassen. Es sieht aus, als würden die bunten Häuschen auf den Felsen balancieren. Jedes Dorf hat eine malerische Altstadt und einen Bilderbuchhafen. Das Personal in den kleinen Souvenirgeschäften, Boutiquen, Cafés und Restaurants ist freundlich und entspannt. Gäste fühlen sich willkommen.

Seit 1997 befinden sich die fünf Fischerdörfer mitsamt den sie umgebenden Wein- und Oliventerrassen als Weltkulturerbe unter dem Schutz der Unesco. Zwei Jahre später wurden Monterosso al Mare, Vernazza, Corniglia, Manarola, Riomaggiore und ihr Umland in einem Nationalpark zusammengefasst. Seither darf in dem Küstenabschnitt nichts mehr neu gebaut oder verändert werden. Wem so viel Ehre wird zuteil, der wird schnell zum Objekt der Begierde.

Die rund 7000 Bewohner dieser Gegend müssen sich mit einen rasant wachsenden Besucherstrom arrangieren. Pro Jahr sind es 2,5 Millionen Gäste aus aller Welt, allen voran Kreuzfahrtpassagiere, die im Hafen von La Spezia zu Tausenden aus den Ozeanriesen strömen. Für die Einwohner ist das Fass längst übergelaufen. Sie haben die Initiative »Rettet die Cinque Terre vor dem Massentourismus« ins Leben gerufen, mit dem Ziel, die Zahl der Besucher auf 1,5 Millionen zu beschränken. Seit 2016 können die Wanderwege rund um die Dörfer nur mit Eintrittskarte betreten werden.

Anreise am besten mit der Bahn
Rund 50 mal pro Tag verkehren die Züge zwischen La Spezia und Genua, die meisten von ihnen halten in den Dörfern. Es wird dringend davon abgeraten, die Region mit dem Auto anzufahren. Die kostenpflichtigen Parkmöglichkeiten liegen weit oberhalb der Ortschaften. Über 20 Euro beträgt die Tagesgebühr. Eine Stunde kostet in der Hauptsaison mindestens zwei Euro. Will man mehrere Orte besuchen, läppert sich da schnell etwas zusammen, ganz abgesehen von der stressigen Kurverei auf steilen, engen Straßen. Die Küstenorte sind auch per Boot erreichbar; doch ab einer bestimmten Wind- und Wellenstärke ist das Anlegen nicht möglich.

Wer in den Cinque Terre wandern möchte, kauft am besten die Cinque-Terre-Card, in der die Zugfahrt und das Nutzen der Wanderwege enthalten ist. Zu den schönsten und beliebtesten Streckenabschnitten zählt der Weg zwischen Corniglia und Vernazza, für den man knapp zwei Gehstunden einplanen sollte. In Serpentinen geht es die Terrassenfelder hoch, auf denen seit der Römerzeit Wein angebaut wird. Im Frühjahr blühen seltene Orchideenarten und leuchtend gelbe Ginster. Der Weg führt in sanftem Auf und Ab durch Olivenhaine, vorbei an blühenden Rosenbüschen und Kakteen, an Landhäuschen mit Gemüse- und Obstgärten. Bis sich auf einmal der Blick auf Vernazza öffnet. Mit mit seinem Castello Doria (zirka aus dem Jahr 1000) ist es das optische Aushängeschild der Cinque Terre, das Postkartenmotiv schlechthin. Aus manchen Perspektiven ähnelt Vernazza einem aufs offene Meer hinausragenden Schiffsbug. Oberhalb des Dorfes gibt es Terrassenrestaurants mit Traumblick auf Vernazza und das Ligurische Meer. Lohnenswert ist auch der Besuch des Castellos. Vor seiner Plattform breiten sich der Naturhafen und die Küste wunderschön aus.

Nach einem Bummel durch die Gassen geht es rund zwei Stunden auf steilem Serpentinenweg weiter in Richtung Monterosso. Man kann nicht anders als sich immer wieder umzudrehen und sich beim Anblick neu in Vernazza zu verlieben. Über Monterosso thront das Kapuzinerkloster mit der Kirche San Francesco aus dem 17. Jahrhundert. Mit 1700 Einwohnern ist Monterosso der größte Ort der Cinque Terre - mit den meisten Hotels, Restaurants, Geschäften und einem breiten Badestrand.

Bald ist es vorbei mit der Ruhe. Die ersten Megaliner haben bereits in La Spezia angelegt, mit jeder Woche werden es mehr. Dann erfüllen sich tausende Passagiere aus aller Welt endlich ihren »Einmal-im-Leben«-Traum: den Besuch der Cinque Terre.

Weitere Informationen:
Italienische Zentrale für Tourismus Enit, Barckhausstr. 10, 60325 Frankfurt, Tel. 069/237434, www.enit.de und www.cinqueterre.eu.com/de.
Die Cinque-Terre-Card beinhaltet Zugticket und das Nutzen der Wanderwege. Ein Tag 16 Euro, zwei Tage 29 Euro, drei Tage 41 Euro, Tagesticket für Familien 42 Euro. Züge fahren insgesamt etwa 50mal täglich in beiden Richtungen. Die Card ist an allen Bahnhöfen und in den Tourist-Informationen erhältlich.

(12.03.2018, srt)

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