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Ärztlich begleitete Reisen führen mit Vorliebe in exotische Länder - wie zum Beispiel Vietnam

Sicherheit fliegt mit Ärztlich begleitete Reisen

Exotik ist schön und gut - solange man im fremden Land nicht krank wird. Für viele ist die Sorge darüber so groß, dass sie die Fernreise lieber nicht machen. Dabei gibt es mittlerweile Angebote, die genau diese Angst nehmen sollen: Der Arzt reist dann einfach mit.

Mexiko oder Indien wären schön - solange Montezumas Rache nicht zuschlägt. Oder in Nepal die Höhenkrankheit. Wenn Bedenken solcher Art die Reiselust bremsen, kann ein mitreisender Arzt helfen. Die wichtigsten Fragen und Antworten zu ärztlich begleiteten Reisen.

Was bietet diese Urlaubsform?
 
Das Prinzip ist einfach: Ein Arzt begleitet die Gruppe vom Abflug bis zur Rückkehr und ist während der Rundreise rund um die Uhr für Fragen da. »Meine Anwesenheit dient auch dem Sicherheitsgefühl«, beschreibt Inge de Bary ihre Rolle. Die Allgemeinmedizinerin ist eine von 400 Ärzten, die beim Marktführer Tour Vital aus Köln unter Vertrag sind.

 
Welche Expertise hat der Arzt?
 
Die in Deutschland approbierten Allgemeinmediziner sind reisemedizinisch fortgebildet und nehmen jährlich an Auffrischungsschulungen teil. Manche schließen für die Reisezeit ihre Praxis, andere werden erst im Ruhestand ärztliche Reisebegleiter.
 
Ist die Anwesenheit eines Arztes das einzige Unterscheidungsmerkmal?
 
Nein, ist es nicht. Die Veranstalter achten auch auf Nonstop-Flüge, wählen ruhige, komfortable Hotels und planen Erholungsphasen ein, berichten die Veranstalter. »Ärztlich begleitete Rundreisen sind quasi entschleunigte Rundreisen«, sagt Nina Meyer von der TUI-Tochter Berge & Meer. Reiseveranstalter Mediplus versorgt die Gäste etwa auch mit einer World Medical Card, auf der die gesundheitsrelevanten Daten des Gastes in 13 Sprachen notiert sind.
 
Ersetzt der Arzt die reisemedizinische Beratung?
 
Nein. Im Vorfeld muss sich jeder selber etwa acht Wochen vor der Reise um reisemedizinische Beratung und mögliche Impfungen kümmern, damit genügend Zeit für den Aufbau eines Impfschutzes bleibt. Auch eine Auslandskrankenversicherung sollte man abgeschlossen haben.
 
Was leistet der Arzt konkret?
 
Der Arzt macht sich vor der Reise ein Bild, mit welchen gesundheitlichen Problemen im Urlaubsland zu rechnen ist. Er gibt Rat bei medizinischen Fragen. Außerdem hat er immer Mittel gegen Blessuren, kleinere Erkrankungen und für die Notversorgung dabei. Bei schwereren Erkrankungen oder Unfällen begleitet der Arzt den Patienten zum lokalen Kollegen oder ins Krankenhaus. Denn nach einer Notversorgung muss er jenen Ärzten das Feld überlassen, die eine nationale Zulassung haben. »Aber er ist natürlich weiter Vertrauensperson und, ganz wichtig im fremden Land, deutschsprachig«, sagt Dertour-Pressesprecherin Katharina Hanke.
 
Nutzen nur Senioren solche Angebote?
 
Der Altersdurchschnitt liegt bei etwa 60 Jahren. »Unsere Gäste sind fit und mobil, nur einfach etwas vorsichtiger als andere«, fasst Hans Ende von Tour Vital zusammen. Die Veranstalter beobachten derzeit aber auch ein verstärktes Interesse von Berufstätigen: »Viele, speziell Führungskräfte, können es sich nicht erlauben, krank aus dem Urlaub heimzukommen«, erklärt Daniel Stahnke von Mediplus.
 
Für wen eignet sich diese Urlaubsform nicht?
 
Man sollte gut zu Fuß sein und eine eventuelle chronische Erkrankung gut im Griff haben. Ärztlich begleitetes Reisen sollte nicht missverstanden werden als Urlaubsform für schwer chronisch Kranke, Menschen mit starker Behinderung und Pflegebedürftige. Solche Erkrankungen fordern intensivere Betreuung, worauf sich andere Anbieter spezialisiert haben.
 
Veranstalter ärztlich begleiteter Reisen:
 
Berge & Meer, Mediplus, Tour Vital, Studiosus
 
Die Dertour-Reisen mit Dr. Holiday sind nur im Reisebüro, nicht übers Internet einsehbar oder buchbar

(10.12.2015, dpa)
 
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