Reisewarnungen Wie verlässlich sind sie?
Es war einer dieser Tage, an denen beim Auswärtigen Amt in Berlin die Telefone nicht mehr still standen. Als Ende September Tausende Mönche in der burmesischen Hauptstadt Rangun auf die Straßen gingen, um gegen die Militärjunta zu demonstrieren, waren die Experten in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Was genau passiert auf den Straßen von Rangun? Sind Ausländer in Gefahr? Und wie sicher ist Burma als Reiseland? Die gewaltsame Entwicklung führte dazu, dass das Auswärtige Amt nur wenige Tage später von allen "nicht unbedingt erforderlichen Reisen nach Myanmar" abriet. Angesichts der spärlichen Informationen, die nach der medialen Abschottung der burmesischen Regierung nach außen drangen, fragte sich da so mancher: Wie entstehen eigentlich die Sicherheitshinweise und Reisewarnungen? Und wie ernst sind sie zu nehmen?
Rund 210 Botschaften und Generalkonsulate in der ganzen Welt speisen das Auswärtige Amt täglich mit ihren Informationen. Rund um die Uhr kommen in Berlin Auskünfte aus der ganzen Welt zusammen. Diese werden dann zusammengetragen und ausgewertet. Erhält ein Land einen Sicherheitshinweis, will die Bundesbehörde damit auf ein landesspezifisches Sicherheitsrisiko hinweisen. Laut Angaben des Auswärtigen Amts wendet die Behörde den Sicherheitshinweisen seit dem 11. September 2001 und dem Anstieg der terroristischen Bedrohung besondere Aufmerksamkeit zu. Eine Reisewarnung wird nur ausgesprochen, wenn generell vor Reisen in ein Land gewarnt wird. Gegenwärtig bestehen Reisewarnungen für die sechs Länder Afghanistan, Irak, Somalia, Haiti, Kongo, Libanon sowie für die palästinensischen Gebiete (Stand November 2007).