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Die Lufthansa rechnet mit heftigen Auswirkungen des Streiks ihrer Flugbegleiter

Die Lufthansa rechnet mit heftigen Auswirkungen des Streiks ihrer Flugbegleiter

Foto: Boris Roessler

Ufo gegen Lufthansa Wie der Streik weitergeht

Vorerst kein Ende des Lufthansa-Streiks: Am heutigen Montag gehen die Arbeitsniederlegungen weiter. Voraussichtlich 929 Flüge fallen heute aus, es dürften rund 113.000 Passagiere betroffen sein.

Es werde versucht, möglichst viele Kunden auf die Bahn oder andere konzerninterne Airlines umzubuchen. Von den Langstrecken-Flügen fielen bis auf einen von Frankfurt nach Tampa (USA) sowie zwei von München nach Newark (USA) und Schanghai (China) alle aus.
 
Es dürfte zu längeren Schlangen an den Transitschaltern kommen wegen der zahlreichen Umbuchungen, sagte ein Sprecher des Flughafen-Betreibers Fraport. Ansonsten laufe bislang aber alles in geordneten Bahnen. Im Transitbereich stünden rund 600 Betten, davon seien in der Nacht aber höchstens 50 belegt gewesen. Es hätten nicht viele Passagiere am Flughafen übernachten müssen.

 
Geplant war, dass das Kabinenpersonal in Frankfurt und Düsseldorf bis 23.00 Uhr die Arbeit niederlegt, in München bis Mitternacht. Die Tarifverhandlungen für die Stewardessen und Stewards der Lufthansa ziehen sich bereits seit zwei Jahren hin. Strittig sind vor allem die komplexen Regelungen zu Betriebs- und Übergangsrenten von rund 19 000 Flugbegleitern. Der erste Ausstand der Flugbegleiter in der aktuellen Tarifrunde soll bis einschließlich Freitag fortgesetzt werden.
 
 
Tarifdschungel der Lufthansa
 
Piloten:
In der laufenden Tarifrunde haben die Piloten seit April 2014 bereits 13 Mal die Arbeit niedergelegt. Im Streit um den Konzerntarifvertrag für rund 5400 Piloten von Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings geht es um Gehälter oder Übergangsrenten. Die Piloten wollten zudem den Ausbau der Billigschiene Eurowings verhindern. Weil sie dieses nicht tarifliche Ziel aber allzu offen mit dem Streik verbunden haben, stoppte das Landesarbeitsgericht Hessen die letzte Streikrunde Anfang September am zweiten Tag. Derzeit laufen Gespräche zu den Übergangsrenten.
 
Flugbegleiter:
Sie haben zuletzt 2012 gestreikt. Damals wurde der Konflikt unter Einschaltung eines Schlichters mit einem umfassenden Tarifpaket beigelegt. In der aktuellen Auseinandersetzung sind wichtige Punkte die Absicherung und Vergütung der 19 000 Flugbegleiter bei der Lufthansa-Mutter sowie die Alters- und Übergangsversorgung.
 
Bodenpersonal:
Für die rund 33 000 Bodenbeschäftigten verhandelt Lufthansa mit Verdi. Auch hier geht es um die Entgelte und die Betriebsrenten. Anders als das fliegende Personal haben die Kräfte am Boden allerdings keinen Anspruch auf Übergangsversorgung. Von Streiks war bei Verdi bislang noch nicht die Rede. In der letzten Tarifrunde hatte das Bodenpersonal 2013 mit zwei Warnstreiks große Teile des Flugverkehrs der Airline lahmgelegt.

(09.11.2015, dpa)
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