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Der Lutherweg in Sachsen-Anhalt umfasst 59 Stationen. Dazu zählen Orte, an denen Luther persönlich gewirkt hat, sowie Museen und Schlösser.

Der Lutherweg in Sachsen-Anhalt umfasst 59 Stationen. Dazu zählen Orte, an denen Luther persönlich gewirkt hat, sowie Museen und Schlösser. Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Von Eisleben nach Naumburg Pilgern: Der Lutherweg wird 80 Kilometer länger

In der Corona-Pandemie haben viele Menschen das Wandern für sich entdeckt. Damit ist auch die Begeisterung für das Pilgern in Sachsen-Anhalt gestiegen. Jetzt wird der Lutherweg um 80 Kilometer erweitert.

Wer pilgert, braucht auch Wege: Der Lutherweg wird jetzt um 80 Kilometer von Eisleben nach Naumburg erweitert.

Die festliche Eröffnung ist für den 24. Mai in der Klosterkirche von Zscheiplitz im Burgenlandkreis geplant, sagt die Projektleiterin des Lutherweges in Sachsen-Anhalt, Carolin Titscher-Rehhahn. «Der Weg verlängert sich damit von derzeit 450 Kilometer auf 530 Kilometer.» Den Pilgerweg gibt es seit 2008, es war der erste der Lutherwege in Deutschland. Mittlerweile gibt es Lutherwege in sieben Bundesländern.

«Die Nachfrage in den letzten zwei, drei Jahren ist enorm gestiegen, es gibt einen eindeutigen Trend zur Natur», sagt Titscher-Rehhahn. «Besonders während der Corona-Pandemie gab es enormen Zuspruch. Individuelles Wandern war ja eine der wenigen Möglichkeiten sich zu bewegen.»

Halt machen an Luthers Wirkstätten

Der Lutherweg in Sachsen-Anhalt umfasst 59 Stationen. Neben den Orten, an denen Luther persönlich gewirkt hat, liegen auf dem mit einem «L» gekennzeichneten Weg auch Museen und Schlösser. Seine Kindheit verbrachte Martin Luther (1483-1546) in Mansfeld (Landkreis Mansfeld-Südharz).

Zu sehen gibt es das Wohnhaus seiner Familie und ein Museum. In Eisleben steht das Geburtshaus. Ebenso starb Luther in Eisleben. Die Wirkungsstätte des Reformators war Wittenberg. Der Überlieferung nach hat Luther dort am 31. Oktober 1517 an die Schlosskirche seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel geschlagen - der Beginn der weltweiten Reformation der Kirche.

Wer auf dem Jakobsweg pilgern möchte, kann auch das in Sachsen-Anhalt tun. Die 370 Kilometer lange Strecke ist in 32 Abschnitte eingeteilt. «Den 1050. Todestag von Kaiser Otto den Großen nehmen wir zum Anlass, von Memleben nach Magdeburg, rund 275 Kilometer zu pilgern», sagt der Präsident der St. Jakobus Gesellschaft Sachsen-Anhalt und Pfarrer Sebastian Bartsch.

«Am 8. Mai um 8.45 Uhr geht es in der Krypta in Memleben los, Ankunft ist am 13. Mai im Dom Magdeburg.». Die Aktion erinnert an die Überführung des Leichnams Otto I. vom Sterbeort Memleben nach Magdeburg, wo er im Dom beerdigt wurde.

Tagespilger in unbegrenzter Zahl willkommen

«Zwölf Pilger sind auf dem gesamten Weg fest dabei», sagt Bartsch. Jeden Tag geht es um 8.45 Uhr am jeweiligen Ort los, gepilgert wird bis 18.00 Uhr. Tagespilger sind immer in unbegrenzter Zahl willkommen. «Auf dem Jakobsweg gibt es derzeit rund 60 Pensionen, vor Corona waren es um die 90 Pensionen», sagt der Präsident.

«Neben der jetzigen Aktion bietet die Jakobusgesellschaft Sachsen-Anhalt jeden vierten Samstag im Monat das Samstags-Tagespilgern an.» Allgemein gebe es derzeit sehr viele Anfragen nach Pilgerausweisen. «Wir haben genug Pilgerausweise», sagt Bartsch.

Der Jakobsweg ist eigentlich eine Vielzahl von Pilgerwegen, die sich wie ein Netz durch Europa und auch ganz Deutschland ziehen. Sie alle haben das Grab des Apostels Jakobus im spanischen Santiago de Compostela als Ziel. Am bekanntesten ist die Route von den Pyrenäen in Frankreich über Nordspanien.

Der Weg wurde erstmals im Jahr 1047 erwähnt. Im Juli 2005 wurde Sachsen-Anhalt an das Netz des europäischen Jakobuspilgerwegs ins spanische Santiago de Compostela angeschlossen. Am Weg, der mit einer stilisierten Muschel ausgeschildert ist, liegen Kirchen, Klöster, Kathedralen und Kapellen.

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