Nepal - Auf Elefanten durch den Chitwan National Park
Nach dem Trekking ist bei einer Reise durch Nepal ein Aufenthalt im Chitwan-Nationalpark das ideale Relax-Kontrastprogramm. Hier in der Tiefebene des Terai im Süden Nepals ist es tropisch warm und grün. Mehrfach täglich zieht man in den Busch. Auf einem Elefantenrücken, auf der Suche nach schönen Vögeln, mit einem Einbaum auf dem Fluss. Wir sehen Nashörner und Braunbären, sogar die Fußspuren eines bengalischen Tigers. Beim »Nature Walk« entsetzt ein abgeholztes Feld neben einem nagelneuen Militärcamp, in dem die Soldaten Beachvolleyball spielen und freundlich winken. Die wertvollsten Bäume werden abgeholzt und verkauft. In diesem Nationalpark ist gegen Geld alles möglich. Zum Abschluss geht es nach Pokhara. Der frühlingshafte Ferienort auf 900 Metern liegt acht Busstunden westlich von Kathmandu. Am Ufer des malerischen Fewa-Sees, in dem sich die Annapurna-Gipfel spiegeln, lässt es sich gut aushalten. In Lakeside reihen sich Hostels, Pizzerien, Bäckereien, Souvenirshops, Supermärkte, Galerien und Bücherläden. Im Flüchtlingslager haben die relaxten Tibeter mit ihren Souvenirshops offensichtlich ein gutes Einkommen. Die Ruderpartie auf dem Fewa ist so schön, dass man sie auf den gut eine halbe Moped-Stunde entfernten Begnas- und Rupa-Seen gern wiederholt.
Abends lässt man sich auf den Berg Sarangkot fahren, rechtzeitig bevor die Sonne die 15 Gipfel rund um die Annapurnas in gelb-rotes Licht taucht. Hier oben nehmen tagsüber Gleitschirmflieger wenige Schritte Anlauf, um dann eine Dreiviertelstunde den See und die umliegenden Dörfer aus luftigen Höhen zu bestaunen. Sarangkot ist eines der windbestän digsten und besten Fluggebiete der Welt, erläutert der »Pilot«, und tatsächlich machen begeisterte Paraglider aus aller Welt hier Urlaub. Noch weiter hinauf geht es mit einem Ultraleichtflugzeug, das in bis zu drei Kilometern Höhe dicht an die Annapurnas und den Mount Fishtail herankommt. Die selbst gemalten Schilder vor den Reiseagenturen versprechen bei Reisen durch Nepal noch viel mehr Outdooraktivitäten: Reiten, Trekking, mehrtägige River-Rafting-Touren mit Camping in den Beach Clubs. Für Nepal kann man nie zu viel Zeit haben.
Nepal - Sicheres Reisen trotz politischer Instabilität
Die angenehm freundlichen, geduldigen Nepalis scheinen mit der Moderne völlig überfordert. Ihre Gesellschaftsstruktur ist antiquiert: In Nepal leben 64 Volksgruppen (wie die Newari, Gurung und Sherpas), die zu 80 Prozent Hindus sind und deren Positionen ein kompliziertes Kastenwesen festlegt. Nur gut die Hälfte der Bevölkerung kann lesen und schreiben. Früher war Schulbildung verboten, und auch heute sind nur sehr selten Schulkinder wirklich in einem Klassenzimmer anzutreffen.
Auf der anderen Seite verdienen sich findige Geschäftsleute mit privaten, aber qualitativ fragwürdigen Englisch-, Computer- und Berufsschulen eine goldene Nase. Im Fernsehen, das es erst seit den 90ern gibt, laufen indische Musikvideos. Das Königreich Nepal ist seit vielen Jahrzehnten politisch instabil, gekennzeichnet durch gewalttätige Umstürze, Korruption und Misswirtschaft. Raffgierige Politiker kümmerten sich nicht um vordringliche Probleme wie Bildung, Armut, Landflucht und das Gesundheitswesen. Seit 1996 kämpfte eine maoistische Untergrundbewegung gegen die korrupte Regierung, das Kastenwesen und die Monarchie. Demonstrationen, Streiks und Straßensperren waren an der Tagesordnung.
Trotzdem war das Reisen in Nepal immer sicher, denn alle hatten ein Interesse daran, dass der einträgliche Touristenstrom nicht versiegt. Das Parlament schaffte im Dezember 2007 per Abstimmung die Monarchie ab. Die friedlichen Wahlen im April gewannen mit Abstand die Maoisten. Sie wollen allerdings – zumindest zunächst – kein kommunistisches Regime in Nepal errichten, sie haben sich zu einem Mehrparteiensystem bekannt. In einer etwa zwei Jahre dauernden Übergangsphase soll das künftige Regierungssystem gemeinsam festgelegt werden.
Abenteuer Nepal - Trekking in der Everest-Region
Auf Reisen nach Nepal ist eine Trekking-Tour zum Himalaja das Highlight. Die Solu-Khumbu-Region ist die Heimat der Sherpas, die als Träger, Bergführer, Lodge- und Cafébetreiber ein gutes Auskommen haben. Frühabends kehrt man in ein karges Lodgezimmer ein, die Frau des Hauses kocht heißes Wasser für eine warme Dusche und die Wärmflaschen und serviert anschließend Bratkartoffeln, Nudeln oder Reis mit Ei, dazu Milchtee. Die Gäste der Trekking-Reise durch Nepal versammeln sich plaudernd am Kanonenofen. In Namche Bazaar sorgen Kneipen und Bäckereien mit Apfelkuchen für Abwechslung. Doch für nicht wenige ist hier der Spaß bereits zu Ende: Auf 3.400 Metern leiden die ersten an der Höhenkrankheit und schaffen es nicht einmal mehr bis zum Mount Everest View Point. Die anderen ziehen weiter zum Kloster Tengboche, zu den türkis-blauen Bergseen von Gokyo und auf über 5.000 Meter ins Everest Base Camp oder Kalar Patar, von wo aus man den Everest tatsächlich sieht.
Nepal - Buttertee und Posaunenklänge im Kloster
Die folgenden Tage der Reise durch Nepal beginnen mit »You want to see temple?« und einer Ein- oder Zwei-Euro- Taxifahrt zu fantastischen Weltkulturerbestätten. Der Buddha-Stupa Swayambhunath ist nach 365 Bergstufen erreicht und bietet eine schöne Aussicht über das Tal. Am »Monkey Temple« klauen einem freche Affen die Pfannkuchen vom Teller. Der andere riesige Stupa ist Bodnath, umgeben von prachtvollen, tibetischen Klöstern, in denen man zu einer Tasse Buttertee posaunen- und paukenreichen Zeremonien beiwohnen kann. Spätnachmittags umrunden Hunderte Tibeter mit Gebetsmühlen den Stupa. Der Pashupatinath, eine der heiligsten Shiva-Stätten Südasiens, darf nur von Hindus betreten werden. Daher begnügen sich die Touristen auf Reisen nach Nepal damit, Totenverbrennungen am dreckig-schwarzen Bagmati-River beizuwohnen. Dort lassen sich Satus für teures Geld mit Urlaubern ablichten.
Patan und Bhaktapur sind zwei ehemalige Königsstädte, die mit deutscher Entwicklungshilfe restauriert wurden. Hier ist alles sehr entspannt, ruhig und sauber, Nepal wie aus dem Bilderbuch. Und abends raffiniert angeleuchtet noch tausendmal schöner. Zum Akklimatisieren vor dem Everest-Trekking geht es in den netten Ort Dhulikhel am Rand des Kathmandu-Tals. Unser Resort erinnert an eine britisch-indische Sommerfrische, inklusive Dachterrasse und Kaminbar. Die Fenster sind zimmerbreit, so dass sich der Himalaja schon aus dem Bett im Panoramaformat darbietet. Ein Wandertag führt auf unserer Reise nach Nepal oberhalb von Tälern entlang, in denen kleine Bauernhäuser in Terrassenfeldern stehen. Dann taucht wie aus dem Nichts das Kloster Namobuddha auf, ein nagelneuer Prachtbau. Unendlich viele Gebetsfahnen flattern im Wind, aus dem Gebetsraum ertönen Gesang, Hörner und Glocken.
Nepal - Hindutempel, Paläste und die Freak Street
Wieder zurück in Kathmandu, folgt auf unser Reise durch Nepal eine wahre Zeitreise einige Jahrhunderte zurück. An Kreuzungen und kleinen Plätzen sind Schreine und Wasserstellen, wo Frauen noch heute Haare und Wäsche waschen und Metallkrüge füllen. Geduckt geht es in den einen oder anderen Seitengang, an deren Ende ruhige Innenhöfe liegen. So muss Kathmandu früher gewesen sein, als seine Bevölkerung noch nicht auf über 1,5 Millionen angeschwollen war. Heute bleiben hier selbst Fußgänger eingekeilt im Stau stecken. Der Staub raubt den Atem. Erst am Durbar Square (Palastplatz) lässt sich wieder durchatmen – und staunen.
Der Platz ist voll von traumhaften Palästen, Pagoden, Tempeln und Schreinen. Auf den Treppen sitzen plaudernde Männer beim Kartenspiel und zeichnende Studenten. Einige Tourguides zeigen kleinen Gruppen von Reisenden den Palast der hochverehrten Kumari, einem Mädchen, das als Inkarnation einer Hindu-Göttin gilt. Ein Blick in eine andere Welt.
Keine hundert Meter weiter beginnt eine Welt, die den Nepalis bis heute fremd geblieben ist: die Freak Street. Hier lag in den 60er und 70er Jahren das östliche Ende des »Hippie Trails«. Mit dem »Magic Bus« kamen sie von Istanbul über Afghanistan nach Indien und Nepal, auf der Suche nach Spiritualität und Drogen. »Hasch, Hasch« flüstern einem Händler bis heute zu, aber ansonsten erinnert außer ein paar Opiumpfeifenshops nicht mehr viel an die wilden Zeiten. Jürgen Schick war schon damals hier. Er fuhr 1973 mit seiner Ente von Bonn über Afghanistan nach Kathmandu. »Unsere Unterkünfte waren sehr einfach, wir übernachteten für 20 Pfennig«, erzählt er, immer noch begeistert. Seit 1980 lebt der studierte Anwalt als Studienreiseleiter für anspruchsvolle Nepal-Reisen in Kathmandu. Er fotografiert und schreibt Bücher, zum Beispiel über den massiven Kunstraub in Nepal. Titel: »Die Götter verlassen das Land«. Andernorts ist zu hören, dass kleine Diebe für gerade fünf Euro Statuen und Köpfe verkaufen, die auf Kunstmärkten für 100.000 Euro wieder auftauchen.
Informationen über Reisen nach Nepal
EINREISE
Deutsche, Österreicher und Schweizer benötigen ein Visum und einen Reisepass, der bei Visumerteilung sechs Monate gültig ist. Unkompliziert ist das Visaupon- arrival, das zu einem 60- tägigen Aufenthalt berechtigt. Wer einen Abstecher nach Indien oder Tibet plant, wählt das Multiple-Entry- Visa. Visa sind auch bei der Botschaft und Konsulaten erhältlich.
GELD
Landeswährung ist die Nepalesische Rupie. € 1 = 105 Rp. (Stand 7/08). Geldautomaten in Kathmandu und Pokhara akzeptieren EC- und Kreditkarten. Außerhalb ist Bezahlen mit großen Rupien- Scheinen schwierig bis unmöglich. Airlines und Luxushotels akzeptieren aus ländische Währung und z. T. Kreditkarten.
GESUNDHEIT
Keine Impfungen vorgeschrieben. Empfehlenswert ist Impfschutz gegen Polio, Tetanus, Diphtherie, Typhus und Hepatitis. Die Tiefebene im Süden ist Malariagebiet. Wegen Durchfallgefahr auf Lebensmittelhygiene achten. Die ärztliche Versorgung ist schlecht.
KLIMA UND BESTE REISEZEIT
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KOMMUNIKATION
Viele Nepalesen sprechen mehr oder weniger gut Englisch. Deutsche Handyanbieter haben keine Roamingpartner. In Kiosken sind Start-Kits und Prepaid-Karten von Mero Mobile erhältlich.
UNTERKÜNFTE
KATHMANDU
Hotel »Tibet Guesthouse« € Freundlich und zuverlässig (mit Airport-Pick-up) ist das »Tibet Guesthouse«.
Hotel »Kantipur Temple House« €€ Das gemütliche »Kantipur Temple House« im Newari-Stil wird ökologisch mit Solarstrom betrieben.
Hotel »Hyatt Regency Kathmandu« €€€€ Das 290-Zimmer-Hotel »Hyatt Regency Kathmandu« ist ruhig in Bodnath gelegen. Es hat eine große Poolterrasse, das Frühstücks buffet und das mediterrane Restaurant sind sehr gut. Zimmer mit Blick auf den Stupa nehmen!.
Hotel »Dwarika’s« €€€€€€€ Das romantische »Dwarika’s« ist ein liebevoll restauriertes Newari-Haus mit ruhigem Innenhof, riesigen Zimmern, Pool und Kaminbar.
POKHARA
Hotel »Yeti Guesthouse « € Zentral in Lakeside, aber ruhig in einem Garten mit Terrassen, liegt das kleine »Yeti Guesthouse «.
Hotel »Trek-O-Tel« €€ Das beliebteste Mittelklassehotel ist das gepflegte »Trek-O-Tel«.
Hotel »Shangri-La Village Pokhara« €€€€€€ Das 4-Sterne-Resort »Shangri-La Village Pokhara« besticht mit einem großzügigen Garten und Pool.
CHITWAN NATIONAL PARK
»Island Jungle Resort« €€€ Auf jeden Fall innerhalb des Parks wohnen! Schön am Fluss gelegen sind Cottages und Barterrasse des »Island Jungle Resort«, 3-Tage- Package inkl. Transfers, Verpflegung und Ausflügen.
KATHMANDU-TAL
»Newa Chén« € In Patan wohnt man schön in dem traditionellen Familienhaus »Newa Chén« , das mit UNESCO-Hilfe top restauriert wurde.
»Bhadgaon Guest House« € Am Hauptplatz von Bhaktapur steht das »Bhadgaon Guest House«.
VERKEHRSMITTEL
Airporttransfer: Taxis nach Thamel oder ins Zentrum, Preis vorher absprechen. Manche Guest houses holen Gäste kostenlos ab. Rikscha: Kurzstrecken kosten € 0,50. Taxi: Fahrer verlangen Fixpreise. Nachts 50–100 Prozent Zuschlag.
Inlandflüge: Kathmandu–Pokhara oder zum Trekking Kathmandu–Lukla, Pokhara–Jomsom oder Manang am Annapurna; in den Chitwan-Nationalpark: Kathmandu– Bharatpur oder Meghauly. Empfehlenswert sind Buddha Air und Yeti Airlines. Generell sorgt schlechtes Wetter oft für Verspätungen oder Streichungen, also großzügig planen. Tickets sind oft kurzfristig noch zu haben. Ein 45–60- minütiger »Mountain Flight« zum Mount Everest ist ein must, die besten Flug zeuge hat Buddha Air (alles Fensterplätze). Bus: Auf schlechten, kurvigen, vollen Straßen dauern Fahrten lange.
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TREKKING
Trekking sollte nur in Gruppen und mit seriösem Führer unternommen werden,in Lukla bei Lodges mit deutschen Aufklebern fragen. Bei schwerer Höhenkrankheit ist der Abstieg oft nur mit Pferden oder Hubschrauber möglich (Versicherung!). Die Preise für Essen und Getränke steigen mit der Höhe.
ESSEN
Nepals Küche ist stark indisch beeinflusst. Nationalgericht ist Daal Bhat, eine Linsensuppe mit Reis und Currygemüse, dazu nun Brot und Joghurt. Zur Newari- Küche gehört Fleisch, vor allem Büffel und Ziege, mit diversen gewürzten Beilagen. In Kathmandu gibt es einige hervorragende Traditionsrestaurants . Köstlich sind tibetische Teigtaschen (Momos) und Hotpots sowie vegetarische indische Gerichte. In den Travellerorten gibt es jede Menge (guter!) Pizzen, mexikanische und japanische Gerichte. Bäckereien bieten köstliche Teilchen. Insgesamt ist es schwierig, richtig gutes, schmackhaftes Essen aus frischen Zutaten zu finden. Besonders empfehlenswert ist das kanadisch geführte »Moondance« in Pokhara. Das freitagabendliche BBQ am »Dwarikas«-Pool beschert köstliches Grillfleisch, Salate und frisches Brot. Die meisten Nepalis sind weit vor Mitternacht zu Hause. Ein (maues) Nachtleben beschränkt sich in Kathmandu auf wechselnde Diskotheken und in Pokhara auf den »Club Amsterdam«, »Club Paradiso« und »Busy Bee Café« in Central-Lakeside.
GÜNSTIGSTER FLUG
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AUSKÜNFTE
Botschaft der Republik Nepal in Berlin, Guerickestr. 27, 10587 Berlin Tel. 030-3435992022, www.nepalembassy-germany.de
WEITERE INFORMATIONEN
Der vollständige Artikel über Nepal mit vielen Tipps zur Urlaubsplanung, Preisen, Adressen, Telefonnummern, Nebenkosten und Kalkulation der Urlaubsreise ist erscheinen in REISE & PREISE 2-2006. Die Ausgabe können Sie sich für € 4,90 nach Hause schicken lassen.
(Andrea Bonder, 2/2006)