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Reisen zu den Azoren nach Sao Miguel mit dem Furnas-See, Portugal

Reisen zu den Azoren nach Sao Miguel mit dem Furnas-See, Portugal (Foto: Wikimedia Commons, Hans Peter Schaefer)

Azoren-Portugal Reisen zu den Azoren - Feuer, Wind und Einsamkeit

Vulkanische Kräfte ließen die Inselgruppe der Azoren mitten aus dem Atlantik empor wachsen. Reisen auf die Azoren führen zum westlichen Außenposten Europas.  Bis heute ist man den Naturgewalten hier ganz nah. Wer Ruhe und grandiose Naturerlebnisse sucht, ist im letzten Winkel Europas goldrichtig. Ein Reisebericht über die Azoren.

Der Regen klatscht gegen die Windschutzscheibe. Ein Sauwetter. Isidro, meinem Taxifahrer, kann das nicht die Laune verderben. »Nach dem Regen kommt die Sonne«, verspricht er. »Du wirst sehen: Wir haben oft vier Jahreszeiten an einem Tag.« Wenn Kachelmann & Co. ein Azoren-Hoch verkünden, sind die Wetteraussichten in Mitteleuropa rosig. Wo sich das gute Wetter zusammenbraut, ist das Klima dagegen höchst unbeständig. An meinen ersten beiden Tagen bei der Azoren-Reise auf São Miguel, der mit knapp 750 Quadratkilometern größten Azoreninsel, hatte die Sonne vom Himmel gelacht. Nun braust Isidro durch die nassen Kurven ins Bergland des Westens. Und schwärmt von der unvergleichlichen Schönheit der Kraterseen Sete Cidades. Oben angekommen blicke ich in eine dichte Nebelsuppe und schlottere vor Kälte. Gefühlte 8 Grad. Azorischer Winter. Mittags beim Essen kann ich bei frühlingshaften Temperaturen schon wieder draußen sitzen und nachmittags auf der herrlichen Wanderung zwischen Weinfeldern und Steilküste rinnt der Schweiß. Gefühlte 32 Grad. Reisen zu den Azoren sind anders, oder wie war das mit den vier Jahreszeiten an einem Tag?

Seine Entdeckung verdankte der Neun- Insel-Archipel dem Wind. Er blies portugiesische Karavellen im 15. Jh. an den Strand der nördlichsten Insel, Santa Maria. Als »Berge aus Feuer, Wind und Einsamkeit« beschrieben die Neuankömmlinge die kargen Eilande. Daran hat sich bis heute wenig geändert. Außerhalb von São Miguel trifft man kaum auf Touristen. Dabei haben auch die anderen acht Inseln ihre eigenen Reize: São Miguels kleine Nachbarin Santa Maria punktet mit den schönsten Stränden, Faial hat den attraktiven Seglerhafen Horta. Pico, einst Walfängerinsel, ist heute Zentrum des Whale-Watching-Tourismus. São Jorge gilt als Paradies für Wanderer, Graciosa beeindruckt mit einer gewaltigen vulkanischen Höhle, Terceira ist stolz auf seine schmucke Hauptstadt Angra do Heroismuo. Weit abgelegen sind die Blumeninsel Flores und das Mini-Eiland Corvo. Es gibt viel zu sehen bei Reisen zu den Azoren.

Die unruhige Inselnatur in einer der geologisch aktivsten Regionen weltweit lässt immer wieder die Erde beben und Vulkane röcheln. Und der harte Alltag trieb immer wieder Scharen von Insulanern in die Emigration. Auf allen neun Inseln – zusammen knapp so groß wie das Saarland – leben heute 250.000 Menschen, rund eine Million Azorer in Übersee.

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