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Surreale Dünenlandschaft - Die Lencois in Maranhao

Die Lençóis Maranhenses, Brasiliens Wüste

Die Lençóis Maranhenses, Brasiliens Wüste (Foto: Flickr.com, marinalwang)

Wenn Reisen nach Maranhao in die Lençóis führen, fahren die Besucher meist mit dem Schnellboot von Barreirinhas bis zur sandverwehten Siedlung Caburé, wo die feinen Körnchen in allen Hotelzimmern knirschen. Sie staunen über die tosende Leere zwischen Fluss und Meer, speisen frischen Fisch und fahren wieder – ohne die Lençóis wirklich gesehen zu haben. Wer die surreale Dünenlandschaft von den Lencois im brasilianischen Maranhao besser kennen lernen will, packt eine Wasserflasche ein, setzt sich einen Sonnenhut auf und folgt Cäsar. Der ist süchtig nach Wandern – und so gesehen ein eher untypischer Brasilianer. Manchmal durchquert er die Lençóis ganz allein. Noch lieber stapft er mit Gästen durch die Sandwüste. Vor allem, wenn weibliche dabei sind. Denn Cäsar liebt auch die Frauen – und ist damit doch wieder typisch. Cäsars Welt jedoch ist der Sand. Bis zum Horizont sanft geschwungene Hügel, weite Flächen, dazwischen einzelne hohe Dünen. Darüber streicht ein warmer Wind, wie aus einem Fön. Keine Pflanze, kein Tier, kein Haus ist zu sehen. Normale Schritte führen zu schweißtreibendem Stapfen. Erst lässiges Hinwegschleifen der nackten Sohle über den Sand erleichtert das Gehen. Wie viele Stunden dauert es, bis die Sonne beinahe unmerklich sanfter wird? Bis Spuren im Sand von anderen Lebewesen erzählen? Ist es wirklich wahr, dass da Halme im Sand sprießen? Dass an den Halmen zwei Schweine zupfen? Die Schweine sind keine Fata Morgana, sondern die Vorratskammer von Dona Dete und Seu Moacir, die Cäsar begrüßen wie einen verlorenen Sohn und die Fremden wie lang vermisste Freunde. Die beiden leben in einem weiß getünchten Lehmhaus in einer kargen Oase, ohne Strom, ohne fließendes Wasser, ohne Nachbarn. Gemüse bauen sie auf einem Sandfeld an, das geflochtene Zäune vor gierigen Schweinen Besuchern spült frisches Brunnenwasser mit dem Staub auch allen Stress weg. Zur Feier des Tages dreht Seu Moacir einem Huhn den Hals um. Später gibt es am offenen Feuer geröstete Cashewkerne. Dazu flackert drinnen die Kerosinlampe. Draußen legt der Mond sein silbernes Licht über die Ebene. Friedlicher kann es nirgendwo sein.

Atins - Idylle zwischen Ozean und Fluss in Maranhao

Atins, Idylle der Aussteiger in Brasilien

Atins, Idylle der Aussteiger in Brasilien (Foto: Flickrs.com, Los viajes del Congejo)

Auf Reisen nach Maranhao sollte man Atins keinesfalls verpassen. Deswegen wollen manche Besucher aus dieser klaren, kargen Landschaft gar nicht mehr weg: Unter den paar Dutzend Einwohnern von Atins finden sich diverse Zugereiste und sogar ein paar Ausländer. Atins in Brasiliens Nordostprovinz Maranhao ist die letzte Station des Linienschiffs aus Barreirinhas und der letzte normal bewohnbare Ort vor dem Sand – außerdem liegt es am Meer. Drei Handvoll Häuser verteilen sich zwischen Ozean und Fluss. Der Engländer Daniel vermietet oben auf dem Hügel ein paar Zimmer, seine Nachbarin Sheena bietet Massagen für müde Wanderer, ein Zuwanderer aus Rio organisiert Drachenflüge, ein Dorfbewohner vermietet Pferde. Sonst gibt es in Atins vor allem Fischer, einen Tante-Emma- Laden, eine Erste-Hilfe-Station, ein paar kleine Pensionen und Hotels mit eigenem Restaurant. Spezialität: frisch gefangane Riesen-Garnelen. Das »Rancho dos Lençóis« mit seinen palmgedeckten Dächern und dem Open-Air-Wohnzimmer mag das schönste sein. Aber die Garnelen von Luzia sind berühmter. Luzias Restaurant versteckt sich eine Stunde außerhalb des Orts Richtung Sonnenuntergang: durch die Dünen oder am weiten leeren Strand entlang. »Es tut dem Mensch gut, wenn er merkt, wie groß die Natur ist«, sagt Luzias Mann Zé. Nur wer bis in den Abend bleibt, hört bei Luzia Lärm – solange der Generator den Strom für die Tele-Novela erzeugt. Das Nachtleben in Atins? Wenn nicht gerade einer einen Rave organisiert, bleibt nur der Blick in den Sternenhimmel. Reisen nach Atins in Maranhao führen eben in die Welt der Aussteiger - träumen erlaubt.

Sao Luis - Brasilianische Reggae-Hochburg

San Luis, die Metropole des Bundesstaates Maranhao in Brasilien

San Luis, die Metropole des Bundesstaates Maranhao in Brasilien (Foto: Flickr.com, Ricardo A.)

Nein, Maranhao liegt nicht in der Karibik sondern in Brasilien. Irgendwie waren es Menschen auf Reisen nach Maranhao, die den Reggae mitbrachten. Aber wie es damals in den 1970er wirklich angefangen hat, weiß niemand mehr: Kamen die ersten LPs mit Matrosen in die Stadt? Oder brachten Segler sie mit? Fest steht, dass der Reggae in São Luis eine zweite Heimat fand. Auch hier lebten Nachfahren versklavter Schwarzafrikaner – und die lauschten Bob Marleys Texten über schwarzes Selbstbewusstsein wie einer Offenbarung. Bald entstanden in den Slums einheimische Bands, die ihre ersten Platten »Regay« nannten, denn Englisch sprachen die »Regueiros« von São Luis nicht. Inzwischen wird Reggae richtig geschrieben, wie Bolero paarweise getanzt und sogar im Karneval gespielt. In den Slums bleibt er Zeichen der Hoffnung. Zum Beispiel für die Truppe von Garotinho Beleza: In einem der ärmsten Viertel namens Liberdade hat der Zeitungsverkäufer sein Haus in den Farben Jamaikas gestrichen und trainiert mit Kindern Choreographien für Showauftritte. Bei seiner Frau Vitória lernen sie nebenbei für die Schule und fürs Leben – damit sie nicht auf dessen »dunkle Seite« abdriften.

Informationen über Reisen nach Maranhao

Immer gut drauf: Die Regueiros von Maranhao.

Immer gut drauf: Die Regueiros von Maranhao (Foto: REISE & PREISE)

EINREISE
Für Deutsche, Österreicher und Schweizer besteht für Aufenthalte bis zu 90 Tagen keine Visumpflicht.

GELD
Währung ist der Real (RS). € 1 = 2,31 RS (Stand 02/11). Kreditkarten (vor allem VISA) werden in Hotels, Restaurants und teils in Supermärkten, Apotheken etc. akzeptiert. Bargeld vorzugsweise in kleinen Scheinen geben lassen: In vielen Orten besteht chronischer Wechselgeld-Mangel. An Geldautomaten mit »Maestro«-Zeichen kann mit EC-Karte Bargeld gezogen werden.

GESUNDHEIT
Für Reisen in den Maranhão sind keine Impfungen vorgeschrieben. Empfehlenswert ist Impfschutz gegen Polio, Tetanus, Hepatitis und Gelbfieber, ggf. auch gegen Tollwut. In der Küstenregion des Maranhão ist das Malariarisiko gering. Informieren Sie sich im Tropeninstitut über Prophylaxemöglichkeiten.

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KLIMA UND BESTE REISEZEIT
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KOMMUNIKATION
Portugiesisch ist Landessprache. Englisch sprechen nur gelegentlich jüngere Leute, dafür sind die meisten Brasilianer geduldig bereit, sich in Zeichensprache zu verständigen. Es gibt die Mobilfunkgesellschaften Vivo, Tim, Claro und Oi, von denen keine ein hundertprozentig flächendeckendes Netz aufweist. Die Vorwahl von Brasilien ist 0055. Zugang zum Internet in São Luis und Barreirinhas in mehreren Internetcafé.

VERKEHRSMITTEL
Taxi: Taxis haben Taxameter, es wird allerdings nicht immer eingeschaltet. Motorradtaxis sind noch günstiger und schneller
Bus: Überlandbusse gehen von São Luis nach Barreirinhas.
Inlandflug: Das dichteste Netz hat die TAM.Von Recife nach São Luis, von Fortaleza nach São Luis.Alternative ist der Low-Coster GOL.

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ESSEN
Die Küche ist geprägt von Fisch und anderen Meerestieren – gegrillt, frittiert, gekocht oder in köstlichen kleinen Pasteten verarbeitet. Eine besondere Spezialität ist der Arroz-de-cuxá, Reis mit einem Blattgemüse, das leicht sauer schmeckt. Palm- und andere Früchte werden zu süßem Kompott oder Gelee verkocht. Besonders delikat ist die Musse de Cupu.

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AUSKÜNFTE
Brasilianische Botschaft in Berlin, Wallstr. 57, 10179 Berlin, Tel. 030-726280, http://berlim.itamaraty.gov.br/de/

WEITERE INFORMATIONEN
Der vollständige Artikel über Maranhao mit vielen Tipps zur Urlaubsplanung, Preisen, Adressen, Telefonnummern, Nebenkosten und Kalkulation der Urlaubsreise ist erscheinen in REISE & PREISE 2-2009. Die Ausgabe können Sie sich für € 4,90 nach Hause schicken lassen.

(Christine Wollowski, 2/2009)

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